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30.03.2019 | (rsn) - Nachdem am Mittwoch in De Panne ein Rennen für Sprinter und am Freitag in Harelbeke ein mit dicht aufeinanderfolgenden Anstiegen gespickter Klassiker zu Ende gingen, wartet am Sonntag mit Gent-Wevelgem ein Parcours, der ziemlich genau zwischen den beiden vorangegangenen liegt - sowohl in Sachen Schwierigkeit, als auch topografisch. Denn das 252 Kilometer lange Rennen deckt den nordwestlichsten Zipfel Flanderns ab, führt sogar für knapp 30 Kilometer durch Frankreich und beinhaltet zwar einige Hellinge, ist aber längst nicht so schwer, wie der E3 Classic.
Dafür wird rund um die zahlreichen, flämischen Soldatenfriedhöfe aus den Weltkriegen ein weiteres Element in den Fokus rücken: Schotter. Wie schon in den vergangenen beiden Jahren führt die Strecke über drei der geschotterten Plugstreets. Dennoch ist es der steile, gepflasterte Kemmelberg, der den Sprintern als zehnter und letzter Helling die größten Sorgen bereiten dürfte.
Da aber von dort noch 35 flache Kilometer ins Ziel führen, scheint das Szenario Massensprint wie im vergangenen Jahr trotzdem realistisch - zumal der Wetterbericht Sonnenschein und 14 Grad voraussagt. Aufpassen müssen die Fahrer aber auf den Ost-Nordostwind, der Geschwindigkeiten zwischen 20 und 30 km/h erreichen soll - eventuell genug, um das Feld auseinanderzubrechen.
Die Strecke: Der Startschuss fällt am Sonntag nicht in Gent, wie man vermuten könnte, sondern 20 Kilometer südwestlich in Deinze. Von dort führt der Parcours zunächst in nordwestlicher Richtung nach Nieuwpoort an der Küste und dann in südwestlicher Richtung entlang der französischen Grenze. Etwa zur Rennhalbzeit wird die sogar für knapp 30 Kilometer überquert - genau dann, wenn das Streckenprofil von flach zu zackig wechselt und sich in kürzester Zeit die ersten fünf der insgesamt zehn Anstiege in den Weg stellen.
Rund 90 Kilometer vor dem Ziel geht es bei Loker wieder zurück nach Belgien, wo dann zwei unterschiedliche Schleifen über Baneberg und Kemmelberg gedreht werden - mit einer Passage des Montebergs und den drei Plugstreet-Schotter-Sektoren dazwischen. Der zweite Anstieg auf den Kemmelberg führt dabei über die steilere Nordseite und stellt den letzten Helling des Tages dar, bevor die letzten 35 Kilometer bis auf eine kurze Welle flach ins Ziel führen.
Die Favoriten:
Titelverteidiger Peter Sagan (Bora -hansgrohe) hatte am Freitag in Harelbeke Defektpech, war bislang aber auch in anderen Rennen nicht ganz so beeindruckend, wie in den vergangenen Jahren. Trotzdem muss man ihn in Wevelgem immer auf der Rechnung haben. Im Falle einer Sprintankunft eines dezimierten Feldes gehören außerdem Elia Viviani (Deceuninck - Quick-Step) und Sonny Colbrelli (Bahrain - Merida) sowie Matteo Trentin (Mitchelton - Scott) aus Italien und der Franzose Arnaud Demare (Groupama - FDJ) oder die Deutschen John Degenkolb (Trek - Segafredo) und Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) sowie der Kolumbianer Fernando Gaviria (UAE Team Emirates) zu den größten Favoriten.Doch auch die Namen der Fahrer, die es an den Hellingen schwer machen werden, um möglichst viele Sprinter abzuhängen, lesen sich sehr gut: Yves Lampaert, Philippe Gilbert, Zdenek Stybar (alle Deceuninck - Quick-Step), Tiesj Benoot (Lotto Soudal), Oliver Naesen (Ag2r La Mondiale), Magnus Cort (Astana), Greg Van Avermaet (CCC), Alberto Bettiol (Education First), Michael Valgren (Dimension Data), Wout Van Aert (Jumbo - Visma), Sören Kragh Andersen (Sunweb), Mads Pedersen, Jasper Stuyven (beide Trek - Segafredo), Niki Terpstra (Direct Energie) und auch Mathieu van der Poel (Corendon - Circus) gehören sicher zu dieser Sorte Fahrer.
Interessant wird vor allem sein, was Deceuninck - Quick-Step macht - mit dem derzeit vielleicht schnellsten Sprinter im Starterfeld, gleichzeitig aber auch drei sehr gefährlichen Waffen in einem harten Rennen mit vielen Attacken.
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