Doppelerfolg von Bahrain-Merida zum Auftakt

Österreich-Rundfahrt: Mohoric triumphiert auf Ansage

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Österreich-Rundfahrt: Mohoric triumphiert auf Ansage"
Zahlreiche Fans bejubelten Etappensieger Matej Mohoric | Foto: Martin Granadia

07.07.2018  |  (rsn) – Mit einem Doppelerfolg für das World Team Bahrain-Merida endet der Auftakt der 70. Österreich Rundfahrt 2018. Im Trikot des slowenischen Meisters überquerte Matej Mohoric vor seinem italienischen Teamkollegen Giovanni Visconti die Ziellinie in Feldkirch nach 152,8 Kilometern und 2.652 Höhenmetern. Für den 23-Jährigen aus Kranj ist es der vierte Saisonsieg in diesem Jahr, nachdem er im März den GP Industria und die zehnte Etappe des diesjährigen Giro d’Italia gewann und zuletzt noch nationaler Meister wurde.

"Wir haben die Etappe richtig schwer gemacht um die Sprinter abzuschütteln. Das Team hat einen unglaublich tollen Job gemacht. Wir haben den ganzen Tag im Feld kontrolliert. Im Finale konnten dann Giovanni und ich wegfahren“, erklärte Mohoric.

Vier Runden auf einem Kurs um Feldkirch standen am Programm der ersten Etappe der Österreich Rundfahrt. Drei Sprintwertungen und vier Bergwertungen warteten auf die 138 Teilnehmer. Gleich nach dem offiziellen Start des Abschnitts setzte sich mit Aaron Gate (Aqua Blue Sport), Matthias Krizek (Felbermayr-Simplon-Wels), Timon Loderer (Hrinkow Advarics) und Davide Orrico (Vorarlberg-Santic) eine Vierergruppe an die Spitze. Wenige Kilometer später stießen noch Mauro Finetto (Delko-Marseille) und Janos Pelikan (MyBike-Stevens) zum Quartett dazu.

Die Fluchtgruppe harmonierte gut, konnte sich aber nicht wirklich vom Peloton lösen, nachdem das Team Bahrain-Merida sowie die niederländische Roompot Mannschaft sofort die Tempoarbeit im Feld übernahmen. "Es war richtig schwer für uns. Maximal zwei Minuten gönnte uns das Hauptfeld. Wir sind zwar immer voll gefahren an der Spitze, aber am Ende war es zu wenig. Außer Spesen nichts gewesen", erklärte Krizek enttäuscht im Ziel. Zirka 30 Kilometer vor dem Ziel wurde das Sextett gestellt.

Die Punkte aus den Zwischensprints und Bergwertungen konnten sich die sechs Ausreißer zwar sichern und bei diesen zeigte vor allem der Neuseeländer Gate auf. Mit Ausnahme des ersten Sprints, welcher an Loderer ging, gewann er alle vier Bergwertungen sowie die beiden verbleibenden Punktesprints. Zur Belohnung geht er im Bergtrikot an den Start der zweiten Etappe.

Im Finale drückte dann die kasachische Mannschaft Astana mächtig auf das Tempo, zog das Peloton in die Länge und teilte das Hauptfeld in mehrere Gruppen. Gepaart mit ständigen Attacken, unter anderem auch von Mitfavorit Riccardo Zoidl versuchten viele Fahrer ihr Glück um nach dem Etappensieg zu greifen. Doch am letzten Anstieg kam kein Ausreißer mehr als 100 Meter von der Hauptgruppe davon und so ging es geschlossen das letzte Mal über den Schwarzer See.

Nach einer Attacke von Visconti setzte sich Mohoric an das Hinterrad seines Teamkollegen und beschleunigte dann noch einmal in Feldkirch. Der letzte Kilometer führte die Fahrer durch das Stadtzentrum über Kopfsteinpflaster. Aufgrund von Sicherheitsbedenken wurde die Gesamtzeit schon drei Kilometer vor dem Ziel genommen und im Finalsprint ging es dadurch nur mehr um den Tagessieg, die Sprintpunkte und Bonussekunden. "Es war die richtige Entscheidung das Finale zu entschärfen. Am Ende war dann doch relativ gefährlich", bestätigte Mitfavorit Hermann Pernsteiner die Entscheidung der Jury.

Die Ziellinie überquerte dann Mohoric als Erster und dahinter jubelte sein Teamkollege Visconti über den Doppelerfolg für die World Tour Mannschaft von Bahrain-Merida. Den dritten Platz holte der Niederländer Huub Duijm (Willem's Verandas) vor seinem Landsmann Floris Gerts von der Mannschaft Roompot-Nederlandse Loterij. Damit belohnten sich im Finale vor allem jene Teams, die den ganzen Tag das Tempo im Peloton kontrollierten. Bester Deutscher war Georg Zimmermann (Team Tirol) auf Rang neun, einen Platz vor ihm landete der Schweizer Roland Thalmann (Vorarlberg-Santic). Stephan Rabitsch (Felbermayr-Simplon Wels) war auf Rang 15 bester Österreicher.

"Ich wusste schon vor einigen Wochen, wenn Matej die Ö-Tour für uns bestreitet, wir wohl den Auftakt für uns entscheiden können. Ein Sieg auf Ansage ist immer schwierig und wir sind keine Übermenschen. Man muss heute der gesamten Mannschaft gratulieren. Der Doppelsieg war perfekt", resümierte Harald Morscher. Der Sportdirektor des Teams aus Bahrain und ehemaliger Ö-Tour-Sieger feierte einen Heimerfolg, denn der Vorarlberger stammt aus Hohenems, nur wenige Kilometer entfernt vom Etappenziel in Feldkirch.:

Ergebnis 1. Etappe:
1. Matej Mohoric (Bahrain-Merida) 3:26:02
2. Giovanni Visconti (Bahrain-Merida) s.t.
3. Huub Duijn (Veranda's Willems) s.t.
4. Floris Gerts (Roompot) s.t.
5. Odd Christian Eiking (Wanty – Groupe Gobert) s.t.

Gesamtwertung nach 1 von 8 Etappen:
1. Matej Mohoric (Bahrain-Merida) 3:25:52
2. Giovanni Visconti (Bahrain-Merida) + 0:04
3. Mark Christian (Aqua Blue Sport) + 0:05
4. Ben Hermans (Israel Cycling Academy) + 0:05
5. Huub Duijm (Veranda's Willems) + 0:06

Sprintwertung:
1. Matej Mohoric (Bahrain-Merida) 15 Punkte

Bergwertung:
1. Aaron Gate (Aqua Blue Sport) 20 Punkte

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