Ex-Profi war beim Giro als Reporter im Einsatz

Dekker: “Froomes Kraftaufwand war nicht unglaublich“

Von Tom Mustroph

Foto zu dem Text "Dekker: “Froomes Kraftaufwand war nicht unglaublich“"
Thomas Dekker fuhr in seinem letzten Profijahr 2014 für Garmin-Sharp. | Foto: Cor Vos

28.05.2018  |  (rsn) - Thomas Dekker war bis Ende 2014 Teil des WorldTour-Pelotons. Beim Giro d'Italia kehrte der Sieger von Tirreno-Adriatico 2006 nun an den Rand des Fahrerfeldes zurück - als Reporter im Video-Team der niederländischen AD Sportswereld. Dekker, der nach seiner Karriere eine Biografie veröffentlichte, in der er über seine eigenen Dopingvergehen in seiner Zeit beim Rabobank-Team berichtete, stand in Italien gerne auch anderen Medien zu Gesprächen bereit. radsport-news.com befragte ihn am Schlusswochenende über seine Meinung zum Ritt ins Rosa Trikot von Chris Froome (Sky).

Herr Dekker, wie war Ihre erste Rundfahrt als Journalist?
Thomas Dekker: Es war interessant, eine ganze Menge Warterei gehörte aber auch dazu. Jetzt weiß ich, was Journalisten so aushalten müssen. Aber ich bin froh, nach einigen Jahren wieder zurück im Radsport zu sein. Ich habe es genossen. Das ist der Sport, den ich liebe, seit ich klein bin. Und ich bin froh, dass ich ihn noch immer genießen kann.

Was ist besser: Rennen fahren oder zugucken, wie andere Rennen fahren und dann seine Sprüche dazu abgeben?
Dekker: Rennen fahren ist viel besser. Aber die Jungs, die die Rennen fahren, denken genau anders herum.

Also Sie haben das auch in Ihrer Karriere gedacht? Zugucken ist besser als fahren?
Dekker: Naja, an einem Tag wie in Cervinia, wo Du total kaputt bist, schon.

Was halten Sie von der Leistung von Chris Froome am Freitag?
Dekker: Es ist eine schwierige Sache. Ich dachte nicht, dass er den Giro gewinnen könnte nach den Stürzen. Aber er schafft das. Die Kraft, die er einsetzen musste am Freitag, war nicht so unglaublich. Es war eine lange andauernde Belastung, das ja. Aber wir wissen, dass Chris Froome das machen kann, dass er lange Anstiege so fahren kann. Und Dumoulin sagte auch, dass sie ein paar Fehler gemacht hätten, etwa hinter Reichenbach bei der Abfahrt zu bleiben. Er sagte ja, Reichenbach fahre ab wie seine Oma. So addierten sich die Sekunden. Den letzten Anstieg fuhr Froome in fast der gleichen Zeit wie Dumoulin. Lopez und Carapaz waren sogar schneller. Man sieht hier Yates einbrechen, am letzten Tag auch Pinot, Rohan Dennis kommt mit 45 Minuten an. In zehn Jahren werden wir Genaueres wissen. Aber es ist auf alle Fälle sauberer als zu der Zeit, als ich noch Rennen fuhr.

Alle brechen ein - nur Froome nicht. Was sagt uns das?
Dekker: Auch er zeigte einige Schwächen....

...Aber die waren mit den Stürzen verbunden....
Dekker: ... Hm, ich sah hier beim Giro das erste Mal, dass Chris Froome auch ein Mensch ist. Als er die Tour vier Mal gewann, da war keiner auch nur in seiner Nähe. Jetzt ist Tom Dumoulin nur 40 Sekunden entfernt. Sam Oomen, ein junges Talent, kommt in die Top 10, obwohl er Dumoulin half. Da passierten auch eine Menge gute Sachen. Wir sind gern negativ. Und ich bin vielleicht die Person, die am wenigsten dazu sagen sollte, weil ich so vieles in meiner Karriere total falsch machte. Aber wir dürfen den Kontext nicht aus den Augen verlieren.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.05.2018Selig nach Giro-Aus nun bei der Dauphiné in Ackermanns Diensten

(rsn) - Nach auskurierter Bronchitis, die ihn zur frühen Aufgabe beim Giro d`Italia zwang, befindet sich Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) seit neun Tagen wieder im Training und wird am Sonntag beim Cr

30.05.2018Zoncolan, Finestre und Co: gefahren, erledigt und nie wieder

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

30.05.2018Burger am Ruhetag und wieder neben der Freundin aufwachen

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

29.05.2018Froome hat keinen “Landis gemacht“, aber dass er fährt, tut weh

(rsn) - Fünf Tage ist es her, dass die radsport-news.com-Redaktion vor dem Café 3klang auf dem sonnigen Riegerplatz in Darmstadt zum Redaktionstreffen zusammensaß und die Planungen für die Tour de

29.05.2018Es herrschte vier Wochen eine super Stimmung

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

29.05.2018Hinault: “Froome hätte nicht am Giro-Start stehen dürfen“

(dpa/rsn) - Der fünfmalige Tour-de-France-Sieger Bernard Hinault hat den frisch gekürten Giro-Gewinner Chris Froome heftig kritisiert. "Es gab einen Positiv-Test von ihm bei der letzten Vuelta. Er

29.05.2018Sushi als Belohnung - ohne den schlafwandelnden Zimmerkollegen

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

29.05.2018Von Höhen und Tiefen und dem Ende der Radsportdiät

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

28.05.2018Viviani und Bennett: Giro-Seriensieger, sonst zweite Wahl

(rsn) - Ob er jetzt ein anderer Mann sei, wurde Sam Bennett (Bora-hansgrohe) nach seinem Etappensieg am Schlusstag des Giro d´Italia in Rom gefragt. Der Ire hatte gerade seinen dritten Tageserfolg be

28.05.2018Froome wechselte für die entscheidenden Tage den Sattel

(rsn) - Bevor Chris Froome (Sky) am vergangenen Freitag sein 80-Kilometer-Solo ins Rosa Trikot hinlegte, soll der Brite eine kleine, aber möglicherweise schwerwiegende Veränderung an seinem Material

28.05.2018Vom Reggae-Zimmer in die Hängematte auf der Alm

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

28.05.2018Die letzten Tage des Giro d´Italia aus der Sicht von Dumoulin

(rsn) - Chris Froome (Sky) stellte den Giro d'Italia auf der 19. Etappe auf den Kopf - und zwar fast exakt so, wie Tom Dumoulin (Sunweb) es in Besprechungen mit der Sportlichen Leitung von Sunweb und

Weitere Radsportnachrichten

06.09.2025Netanyahu lobt Israel – Premier Tech

(rsn) – Seit Tagen wird die Vuelta a Espana von Protestaktionen gegen den Krieg Israels gegen das palästinensische Volk und die Anwesenheit des Teams Israel – Premier Tech bei der Spanien-Rundf

06.09.2025Froome verlässt das Krankenhaus

(rsn) – Neun Tage nachdem Chris Froome (Israel – Premier Tech) nach einem Trainingsunfall schwer verletzt mit dem Helikopter ins Militärkrankenhaus Saint Anne Toulon in Toulouse abtransportiert w

05.09.2025Pidcock verliert an Boden, aber nicht an Moral

(rsn) – Tom Pidcock (Q36.5) hat am Alto de L'Angliru am Ende der 13. Etappe bei der Vuelta a Espana (2.UWT) zwar Zeit auf seine direkten Konkurrenten ums Podium dieser 80. Spanien-Rundfahrt eingebü

05.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

05.09.2025Gall hat in den Top 5 der Vuelta seinen Spaß

(rsn) - Felix Gall (Decathlon - AG2R) kam mit einem Lächeln auf den Lippen von der Abfahrt des gefürchteten Angliru zum Teambus. Denn der Arbeitstag des Österreichers, die erste massive Kletterhera

05.09.2025Noch ein Kletterspektakel in Asturien

(rsn) - Nach dem harten Tag am Angliru geht die Vuelta a Espana in Asturien bergig weiter. Die 14. Etappe ist mit 135,9 Kilometern zwar relativ kurz, dafür umso intensiver. Auf dem Weg von Avilés na

05.09.2025“Da ziehe ich den Hut“: UAE hält Vingegaard in Schach

(rsn) – Die Königsetappe der Vuelta a Espana hinterließ ihre Spuren, auch bei Felix Großschartner (UAE – Emirates - XRG), "Das war das zweite Mal, dass ich hier hochgefahren bin - das letzte Ma

05.09.2025Highlight-Video der 13. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) – Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) hat die 13. Vuelta-Etappe gewonnen. Der 27-jährige Portugiese ließ über 202,7 Kilometer von Cabezon de la Sal zum Alto de l’Angliru im Bergaufdu

05.09.2025German Cycling mit Schachmann und Zimmermann nach Ruanda

(rsn) – Erwartungsgemäß ohne den Tour-de-France-Dritten Florian Lipowitz wird das deutsche Team bei der Straßen-WM in Ruanda (21. - 28. September) antreten. Der Profi von Red Bull - Bora – hans

05.09.2025Vingegaard: “Natürlich bin ich etwas enttäuscht“

(rsn) – Wie vor zwei Jahren hat sich Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) am berüchtigten Angliru mit Rang zwei begnügen müssen. Diesmal kam Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) vor dem D

05.09.2025Almeida bezwingt Vingegaard am Angliru mit hohem Tempo

(rsn) - Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) hat am Angliru die 13. Etappe der Vuelta a Espana vor dem zeitgleichen Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gewonnen, der das Rote Trikot verteidig

05.09.2025Grégoire stürmt am Burton Dassett Hill zum Sieg

(rsn) – Romain Grégoire (Groupama – FDJ) hat bei der Tour of Britain (2. Pro) die Festspiele von Visma – Lease a Bike beendet und sich mit einem imponierenden Bergaufsprint den Sieg auf der 4.

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Tour of Kosovo (2.2, 000)
  • Tour of South Bohemia (2.2, SVK)
  • Giro della Regione Friuli (2.2, ITA)
  • Tour of Istanbul (2.1, TUR)
  • Flanders Tomorrow Tour (2.2u, BEL)
  • Maryland Cycling Classic (1.Pro, USA)
  • Lloyds Bank Tour of Britain (2.Pro, GBR)
  • Radrennen Frauen

  • RiderMan Straßenrennen 1 (BLF, GER)