Seligs Down-Under-Tagebuch

Es gewann der stärkste Fahrer auf der Welt

Von Rüdiger Selig

Foto zu dem Text "Es gewann der stärkste Fahrer auf der Welt"
Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) | Foto: Cor Vos

19.01.2018  |  (rsn) - Servus Leute! Tjaaa, was soll ich sagen, in der Ruhe liegt die Kraft oder eben mit der Brechstange! Unser heutiges Ziel war ganz klar der Etappensieg und, wenn möglich, im Gesamtklassement keine Zeit zu verlieren.

Beides haben wir perfekt umsetzen können, indem wir durch Sam und mich die Zwischensprints absicherten, so dass kein anderer Klassementfahrer sich eine Bonussekunde ergattern konnte. Aber zum Glück wollte Quick-Step mit Viviani die Punkte für das Sprinttrikot holen und so hatten wir relativ wenig zu tun, zumindest in den Sprints!

Vorne waren heute mal zwei Mann von derselben Mannschaft raus - und nein, die Bergziege von Dimension Data hat heut mal frei gemacht! Die Australische Nationalmannschaft wollte es stattdessen mit einem alt bekannten Freund, meinem ehemaligen Teamkollegen Zak Dempster, wissen. Zusammen mit Alexander Porter war er jedoch keine Gefahr für das Klassement, und so gingen die Spielchen los, wer als erstes die Nachführarbeit übernimmt. Der Abstand stieg bis auf neun eineinhalb Minuten. POKERFACE sag ich da nur…

Dann stieg Mitchelton-Scott ein und das tat erstmal richtig weh, nachdem es den dritten Tag Temperaturen über 40 Grad auf dem Tacho anzeigte. Wir tranken wie Kamele nach einer dreiwöchigen Reise und das war auch der Job von Sam und mir: unsere Kollegen immer flüssig zu halten. Ich hatte das Gefühl, mehr am Auto zu sein als ein Radrennen zu fahren...

Als die Australier dann Mühe und Not hatten, den Abstand zu verringern, musste mein Zimmerkollege Peter Kennaugh mit in die Bresche springen. Der Kleine sieht zwar unscheinbar aus, aber der kann mal richtig drauf latschen, sag‘ ich euch! Das Team harmonierte super und alle gingen übers Limit, um das Ziel zu erreichen - und letztendlich gewann der in meinen Augen stärkste Fahrer auf der Welt. Chapeau Peter!

Jetzt haben wir auch noch das ockerfarbene Führungstrikot und mit Jay McCarthy auf Platz drei kann das meinetwegen gern so bleiben. Aber erstmal die Königsetappe morgen am Willunga Hill abwarten, da werden ja bekannterweise die Karten nochmal neu gemischt. Ein hartes Stück Arbeit kommt auf uns zu, aber es fühlt sich so gut an, schon bei der ersten Rundfahrt den ersten (das People Choice Criterium zähle ich da mal nicht mit rein, weil es kein UCI-Rennen ist) Sieg fürs Team zu holen!

Es nimmt unheimlich viel Druck, da der erste Sieg in der neuen Saison oftmals der schwerste ist, weil alle gebannt drauf warten. Wir bleiben am Ball und nehmen den Flow mit und dann kann auch Belgien mit den Klassikern kommen.

Also feste Daumen drücken für morgen! Bis dann in alter Frische...

Liebe Grüße
Euer Rudi

Mehr Informationen zu diesem Thema

21.01.2018Der Wind durchkreuzte unsere perfekte Sprintvorbereitung

Servus liebe Radsport News Leser, und schon ist die erste WorldTour-Rundfahrt der Saison wieder vorbei! Im Großen und Ganzen ist das mit die bestorganisierteste Rundfahrt im UCI-Rennkalender in mein

20.01.2018Wie gewonnen, so zerronnen!

(rsn) - Hello again! Heute passt ein Sprichwort sehr gut: Wie gewonnen, so zerronnen! Ich meine, wenn man vom Ergebnis absieht, haben wir eigentlich nichts falsch gemacht. Taktisch gesehen konnten wi

18.01.2018Jede Sekunde zählt am Ende!

(rsn) - Schönen guten Morgen, liebe Radsport-Fans! Wir sind euch ja 9,5 Stunden voraus... Aber tröstet euch: Gestern hatte ich Acki (Pascal Ackermann) zum Geburtstag gratuliert, und die Gruppe ist j

17.01.2018Robbie McEwan, den Hero meiner Jugendzeit getroffen

(rsn) - Servus Leute! Täglich grüßt das Murmeltier! Tag zwei und wieder brütende Hitze hier, was dich zäh wie Kaugummi macht. Naja, außer die Australier! Bei denen habe ich eher das Gefühl: Je

16.01.2018Gringo war heute saustark!

(rsn) - Was für ein Tag. Zwar war es nicht so extrem wie letztes Jahr auf dieser Etappe, dennoch mit einer Maximaltemperatur von 41 Grad sehr heiß für die europäischen Fahrer. Nach zwei Kilometer

14.01.2018Sagan war mal wieder da, wo er sein sollte

(rsn) - Servus Leute! Ich habe die Ehre, wie schon letztes Jahr, auf Radsport-News ein Tagebuch von der Tour Down Under, dem Einstiegsevent in die Saison 2018, zu schreiben - und was soll ich sagen: e

Weitere Radsportnachrichten

04.07.2025Zum Auftakt im Norden stehen die Zeichen auf Sprint Royal

(rsn / ProCycling) – Im Norden Frankreichs beginnt die Tour de France 2025. Knapp 185 Kilometer absolviert das Peloton in einer langen Schleife rund um Lille, das nach 1960 und 1995 bereits zum drit

04.07.2025Lipowitz will die Tour genießen und Roglic “bestmöglich unterstützen“

(rsn) – Spätestens nach seinem dritten Platz beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) sind die Erwartungen an Florian Lipowitz nochmals gestiegen. Die Tour-Generalprobe hatte sein Team Red Bull – Bor

04.07.2025Aldag: “Wir haben alles gemacht, um die Tour zu gewinnen“

(rsn) - Red Bull – Bora – hansgrohe nimmt den zweiten Anlauf, um mit Primoz Roglic die Tour de France zu gewinnen. Darauf hat sich das einzige deutsche WorldTour-Team vorbereitet. Was die Raublin

04.07.2025Wechselt Groenewegen zu Unibet - Tietema Rockets?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.07.2025Statt dem Duell gegen Vingegaard erneut eine Pogacar-Show?

(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri

04.07.2025Bauhaus will im ´Freestyle´ an die richtigen Hinterräder

(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar

04.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli

04.07.2025Brilliert Milan bei seiner Tour-Premiere?

(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse

04.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

03.07.2025Die zehn deutschen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Zehn deutsche Radprofis und damit so viele wie zuletzt 2021, als noch Tony Martin oder André Greipel am Start waren, werden am 5. Juli in Lille die Tour de France 2025 in Angriff nehmen. Im

03.07.2025“Misserfolge schärfen dich“: Roglic lacht seine Dämonen an

(rsn) – Zum siebten Mal in seiner beeindruckenden Karriere geht Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der Tour de France an den Start. Die einzige deutsche Équipe im Peloton will von

03.07.2025Van der Poel sieht Chancen für eine erfolgreiche Tour

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) gehört einmal mehr zu den Top-Stars, die bei der Tour de France an den Start gehen. Wirklich in Erscheinung treten konnte er in den letzten dre

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)