Weltmeister Karl Buchholz verstorben

Er war eine Radball-Legende...

Von Klaus Angermann

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Radball-Legende Karl Buchholz starb nach kurzer Krankheit. | Foto: Gemeinde Lauterbach

03.11.2017  |  (rsn) - Die Hallenradsportler haben Abschied von Karl Buchholz genommen. Der fünfmalige Radball-Weltmeister und sechsmalige Deutsche Meister vom RSV Blitz Lauterbach im Schwarzwald verstarb in der letzten Oktoberwoche im Alter von 85 Jahren.

Zusammen mit seinem sieben Jahre jüngeren Bruder Oskar prägte Karl Buchholz Ende der 50er bis Mitte der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts die kleine Welt des Zweier-Radballs.   

„Die Buchhölzer“ dominierten in dieser Zeit das attraktive, manchmal artistische Spiel auf dem 11 x 14 Meter - Hallenparkett sowohl in Deutschland als auch international. Ihre großen Gegner hießen u.a. Wenzel/Bittendorf  (Krofdorf bei Gießen), Martin/Degenkolb (seinerzeit Karl-Marx-Stadt); Oberhänsli/Oberhänsli und Breitenmoser/Lienhard (beide Schweiz) sowie Wolff/Boeglin  (Frankreich). Nach dieser Epoche trat übrigens das Bruderpaar Jan und Jindrich Pospichil aus Brno/damals CSSR) seine 22 Jahre währende Radball-Regentschaft an...

Für ihre großen Erfolge in dieser nichtolympischen Radsportdisziplin wurden Karl und Oskar Buchholz mit dem Silbernen Lorbeerblatt der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet; außerdem mit dem „Goldenen Band der Berliner Sportpresse“, einem der renommiertesten Ehrenpreise, den Deutschlands Sportjournalisten verleihen.

Karl Buchholz - der nach kurzer Krankheit verstarb - war, von stattlicher Figur, als Torwart der ruhende Pol im schnörkellos spielenden Lauterbacher Duo. Legendär und gefürchtet seine Fernschüsse von Tor zu Tor: wenn er bei einer Abwehr den Ball geschickt auf's hochgerissene Vorderrad abtropfen ließ und dann blitzschnell mit einer „Bogenlampe“ übers ganze Spielfeld  die Gegner überraschte - fast immer ein Volltreffer.

Ebenso raffiniert der, seinerzeit einmalige, Eckball-Trick: Bruder Oskar schlenzte den ca. 600 Gramm schweren Ball bei der Hereingabe so geschickt auf Karls lauerndes Hinterrad (!), dass es dann, nach einem von dort nicht erwarteten Schuss, auch sehr oft, im gegnerischen 2 x 2 - Meter - Kasten „klingelte“.

Karl Buchholz, wie alle Hallenradsportler  - damals wie heute -  ein echter Amateur, betrieb erfolgreich ein solides Fuhrgeschäft und war in seinem Heimatort über drei Jahrzehnte ein geachteter engagierter CDU-Kommunalpolitiker. Vor allem aber machte er zusammen mit Bruder Oskar die 3000-Einwohner-Schwarzwaldgemeinde zu einer kleinen Hochburg im Hallenradsport, deren Radballtradition rund 30 Jahre nach der Aera Buchholz noch einmal um drei Weltmeistertitel bereichert wurde - ebenfalls durch ein harmonierendes Brüderpaar, nämlich Jürgen und Werner King.

Karl Buchholz aber wird mit fünf WM-Titeln vermutlich unübertroffen bleiben; ganz bestimmt

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