Spielt Zwangspause dem Iren wie 2014 in die Karten?

Martin: “Starkes Feld, aber viele haben nicht mehr die Beine“

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Daniel Martin (Quick-Step Floors) | Foto: Cor Vos

07.10.2017  |  (rsn) - Drei Jahre nach seinem viel umjubelten Sieg bei Il Lombardia zählt Daniel Martin (Quick-Step Floors) beim "Rennen der fallenden Blätter" auch heute wieder zum engeren Favoritenkreis. Der Ire bewies am Donnerstag bei Mailand-Turin, wo er Elfter wurde, dass er sich zum letzten Saisonhöhepunkt hin wieder in Form gefahren hat - auch wenn er dort am Schlussanstieg zur Superga nicht mit Rigoberto Uran (Cannondale-Drapac) oder Adam Yates (Orica-Scott) mithalten konnte.

"Ich freue mich auf Samstag", ließ sich Martin in einem Interview auf der Website der Teamvereinigung Velon im Vorfeld zitieren. Der 31-Jährige hat sich seit der Tour de France gezielt auf diesen Tag vorbereitet und könnte sogar davon profitieren, dass er nach der Frankreich-Rundfahrt eine Zwangspause einlegen musste.

Bei Untersuchungen nach der Tour waren bei ihm zwei Wirbelbrüche diagnostiziert worden, die er sich bei einem Sturz auf der 9. Etappe zugezogen haben muss. Er fuhr die Tour zu Ende, machte dann aber auf Grund der Diagnose eine Pause und bestritt seit Ende Juli nur noch die Tour of Britain, die WM und am Donnerstag Mailand-Turin. Jetzt fühle er sich wieder "nah an meiner Top-Form".

"Die Muskeln erinnern sich leider noch daran, was passiert ist. Es war sicherlich nicht das Beste, was ich tun konnte, sie bei der Tour zwei Wochen lang zu zwingen, den gebrochenen Rücken zusammenzuhalten", scherzte der Ire, der in der kommenden Saison von Quick-Step Floors zu UAE Team Emirates wechseln wird.

Nun aber profitiere er von der Pause, weil er am Saisonende noch vergleichsweise frisch sei. "Der Oktober ist immer unvorhersehbar: Du kannst Dich einen Tag gut fühlen und schrecklich am nächsten. Die Saison wird immer länger und die Müdigkeit der ganzen Saison zählt jetzt", so Martin. "Viel wird von Motivationsfähigkeit gesprochen, aber meistens ist es der Körper, der 'nein' sagt. So ist es einfach."

Die Erfahrung, dass eine Zwangspause helfen kann, um in der Lombardei zu triumphieren, machte er 2014. Damals zog er sich in einem Sturz im Mannschaftszeitfahren zum Auftakt des Giro d'Italia einen Schlüsselbeinbruch zu, fuhr anschließend fast zwei Monate kein Rennen und erlebte den besten Herbst seiner Karriere mit dem Sieg bei Il Lombardia und Gesamtrang zwei bei der damaligen WorldTour-Rundfahrt Tour of Beijing.

So zählt Martin nun auch am Samstag wieder zur langen Favoritenliste, auf der auch Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida), Fabio Aru (Astana), Rigoberto Uran (Cannondale-Drapac) oder Adam Yates (Orica-Scott) und Thibaut Pinot (FDJ), Nicolas Roche (BMC) oder Gianni Moscon (Sky) sowie Martins Teamkollege Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) und viele andere stehen. "Auf dem Papier sind hier viele wirklich, wirklich starke Fahrer, aber einige haben einfach nicht mehr die Beine", weiß Martin. Er selbst glaubt, sie wieder zu haben.

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