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"Ich habe eine gute Entwicklung genommen"

Walscheid lässt sich vom Krankheits-Pech nicht unterkriegen

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Walscheid lässt sich vom Krankheits-Pech nicht unterkriegen"
Max Walscheid (Sunweb) | Foto: Cor Vos

18.08.2017  |  (rsn) – Schon die Neo-Profi-Saison stand bei Max Walscheid (Sunweb) aus gesundheitlicher Sicht lange Zeit unter keinem guten Stern. So wurde er zu Jahresbeginn 2016 im Trainingslager gemeinsam mit John Degenkolb und anderen Teamkollegen von einem Fahrzeug angefahren und musste in der Folge lange Zeit pausieren, später im Jahr folgte noch eine Lungenentzündung.

Und auch in der Saison 2017 wird das Sprinttalent immer wieder von Erkrankungen ausgebremst. Zuletzt fing er sich bei der Polen-Rundfahrt eine Bronchitis ein, die ihn dort zur Aufgabe und zur Absage des Arctic Race of Norway zwang, für die er sich viel vorgenommen hatte.

„Dass ich so oft krank geworden bin, ist etwas, worüber ich definitiv nachdenken muss und wo wir auch mit dem Team drüber nachdenken. Aber ich denke, es war jetzt einfach nur Pech. Normalerweise habe ich ein stabiles Immunsystem, so war es auch in der U23. Ich versuche das jetzt abzuhaken, auch wenn es nicht einfach ist, wenn man das fünfte Mal in der Saison krank ist. Denn so kann man in der WorldTour ein Toplevel nur schwer halten“, erklärte Walscheid radsport-news.com.

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Obwohl in den beiden Jahren bei Sunweb viele Rückschläge für den Heidelberger wegzustecken waren, hat die Sunweb-Teamleitung vollstes Vertrauen in den 22-Jährigen und verlängerte dessen Ende der Saison auslaufenden Vertrag um gleich zwei Jahre. „Das Team denkt in dieser Hinsicht langfristig. Ich habe auch eine gute Entwicklung genommen, auch abseits der Rennstrecke“, so Walscheid.

Und Teamchef Iwan Spekenbrink weiß auch: Ist Walscheid gesund, gibt es in einem klassischen Sprint praktisch keinen schnelleren im Profizirkus. Und wenn Walscheid fit war, dann fuhr er auch Ergebnisse ein. Bei der DM 2016 wurde er hinter André Greipel (Lotto Soudal) Zweiter und errang bei der Tour of Hainan (2,HC) gleich fünf Sprintsiege. In dieser Saison holte er bisher einen zweiten Etappenplatz bei der Ster ZLM Toer und wurde am zweiten Tag der Polen-Rundfahrt Etappendritter – es war sein erster Podiumsplatz bei einem WorldTour-Wettbewerb.

Diesen dritten Rang in Polen hatte Walscheid nach einem Sprint komplett im Sitzen errungen – was erst einmal ungewöhnlich erscheint. „Ich musste früh antreten, 300 Meter komplett im Stehen zu fahren ist schwierig, vor allem wenn es bergab geht. Da ist man im Sitzen aerodynamischer. Ich habe versucht, eine Steigerungsfahrt zum Ziel zu leisten, es hätte fast geklappt“, erklärte Walscheid.

Dass Walscheid am Wochenende bei den Cyclassics in Hamburg die nächste Podiumsplatzierung auf WorldTour-Niveau einfährt ist eher unwahrscheinlich, denn das Team wird von Lokalmatador Nikias Arndt angeführt, der in seiner alten Heimat um den Sieg mitfahren will. Walscheid traut sich allerdings zu, ein wichtiger Helfer zu sein. „Niki ist unser Sprinter. Ich hoffe, dass ich im Finale noch dabei bin und im Sprintzug eine entscheidende Rolle spielen kann. Ich kann mich gut positionieren und versuche mich über den Waseberg mit drüber zu ekeln“, so der Sunweb-Profi weiter.

Nach Hamburg folgen die Brussel Classics, die Dänemark-Rundfahrt, Lichtervelde und dann Münsterland-Giro, Paris-Tours und noch die neue WorldTour-Rundfahrt in China - ein volles Rennprogramm. Gerade China müsste für Walscheid nach seinen fünf Etappenerfolgen bei der Tour of Hainan im Vorjahr eigentlich ein gutes Pflaster sein. „Es ist jetzt natürlich ein Level höher als WorldTour-Rennen. Aber ich werde motiviert am Start stehen“, so Walscheid abschließend.

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