--> -->
28.05.2017 | (rsn) - Der Niederländer Tom Dumoulin (Sunweb) hat mit seinem zweiten Platz im abschließenden Zeitfahren des 100. Giro d’Italia Nairo Quintana (Movistar) noch das Rosa Trikot entrissen. Der Kolumbianer rutschte auf Rang zwei der Gesamtwertung ab, 31 Sekunden hinter dem 26-Jährigen aus Maastricht. Titelverteidiger Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) verlor ebenfalls einen Platz und wurde nach 21 Etappen Gesamtdritter.
Am "Tag der Niederländer“ sicherte sich Dumoulins Landsmann Jos van Emden (LottoNl-Jumbo) den letzten Etappensieg dieser Italien-Rundfahrt. Der 32-Jährige benötigte für das 29,3 Kilometer lange Einzelzeitfahren mit Start auf dem Formel-1-Rennkurs von Monza und Ziel am Mailander Dom 33:08 Minuten und war damit 15 Sekunden schneller als Dumulin.
Als der als letzter der 162 Profis gestarete Quintana die Flamme Rouge erreichte, realisierte Dumoulin, was er heute geschafft hatte: Er sicherte sich als erster Niederländer den Giro-Gesamtsieg – und das bei der 100. Auflage der Corsa Rosa. "Es ist großartig, einfach verrückt. Ich kann es mit Worten nicht beschreiben, es ist einfach unglaublich. Es war so ein nervenaufreibender Tag. Ich war sehr nervös von Beginn und ich musste ruhig bleiben, was mir fast nicht gelang. Ich hatte gute Beine und habe einfach alles gegeben“, sagte der Kapitän des deutschen Sunweb-Teams zum größten Erfolg seiner Karriere, den er mit zwei Etappensiegen garnierte.
Mit einer Übersetzung von unglaublichen 58:11 Zähnen jagte Dumoulin am Sonntag über den leicht abschüssigen Kurs und ließ schon früh keine Zweifel daran aufkommen, dass er Quintana das Rosa Trikot abnehmen würde. Bereits an der ersten Zwischenzeit nach 8,8 Kilometern hatte er Thibaut Pinot (FDJ) und Nibali in der Gesamtwertung überholt und den Rückstand auf Quintana mehr als halbiert.
"Ich habe mit meinem Sportdirektor gesprochen, und er hat mir gesagt ‚nur wenn wir sicher sind, werde ich dir sagen, in den Kurven kein Risiko zu gehen‘. Und er hat mir das schon bei Hälfte des Rennens gesagt“, erklärte Dumoulin, der seinen Rückstand von 53 Sekunden gegenüber Quintana in einen Vorsprung von rund einer halben Minute umwandelte. Nibali komplettierte weitere neun Sekunden dahinter das Giro-Podium in der lombardischen Metropole.
Das Weiße Trikot wechselte ebenfalls den Besitzer. Bob Jungels (Quick-Step Floors) schnappte als Achter des Zeitfahrens dem Briten Adam Yates (Orica-Scott), der fast zwei Minuten auf den Luxemburger verlor, noch den Sieg in der Nachwuchswertung weg. Der 24-jährige Jungels, 2016 bereits Giro-Sechster und damals ebenfalls bester Jungprofi, rückte auch noch auf Platz acht der Gesamtwertung vor.
Dagegen konnte sich Ilnur Zakarin (Katusha-Alpecin) im Schlussklassement nicht mehr verbessern und beendete den Giro auf Platz fünf. Domenico Pozzovivo (Ag2r) verteidigte seinen sechsten Platz, obwohl er noch viel Zeit gegenüber Bauke Mollema (Trek-Segafredo) einbüßte, der sich bis auf 30 Sekunden an den kleinen Italiener heranschob und am Ende Siebter wurde. Hinter Jungels und Yates kam der junge Italiener Davide Formolo (Cannondale-Drapac) auf Rang Zehn.
Den ersten Richtwert des alles entscheidenden Einzelzeitfahrens setzte bei strahlendem Sonnenschein wenig überraschend der Italienische Zeitfahrmeister Manuel Quinziato (BMC) mit einer Zeit von 33:35 Minuten. Für den 37-Jährigen war es der letzte Giro d’Italia, da er zum Saisonende seine dann 16-jährige Profi-Karriere beenden wird. Quinziato machte dem Meistertrikot noch einmal alle Ehre und fuhr am Ende auf einen starken dritten Platz.
Doch seine Führung hatte nicht lange Bestand, da der überragende van Emden Quinziatos Zeit wenige Minuten später geradezu pulverisierte. 33:08 Minuten brauchte der 32-Jährige für den leicht abschüssigen Kurs - und das mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 53 km/h. Mehr als zweieinhalb nervöse Stunden musste van Emden dann allerdings auf dem heißen Stuhl schmoren, ehe er Gewissheit hatte. Danach brachen bei van Emden ob des größten Erfolgs seiner Karriere alle Dämme. Der ehemalige niederländische Zeitfahrmeister verdrückte sich in eine Ecke und lies seinen Tränen freien Lauf.
"Ich bin so glücklich, so emotional. Ich war so oft Zweiter und das hier ist ein großer Tag für den holländischen Radsport. Tom gewinnt, ich gewinne, endlich. Es gibt zwei sehr glückliche Menschen in diesem Zelt,“ sagte van Emden zu seinem Coup am Schlusstag des 100. Giro d’Italia.
Vierter der Tageswertung wurde der ehemalige Zeitfahrweltmeister Vasil Kiriyienka (Sky) vor dem US-Amerikaner Joey Rosskopf (BMC) und dem starken Tschechen Jan Barta (Bora-hansgrohe). Der Österreicher Georg Preidler (Sunweb) fuhr vor Jungels auf Rang sieben, Bartas Landsmann Jan Tratnik (CCC Sprandi) und Quintanas Edelhelfer Andrey Amador (Movistar) aus Costa Rica komplettierten die Top Ten.
Die Sprintwertung ging an den Kolumbianer Fernando Gaviria (Quick-Step Floors), der mit insgesamt vier Etappensiegen die Massensprints dieses Giros dominierte. Mikel Landa (Sky) sicherte sich die Bergwertung und rettete damit, und durch seinen Sieg auf der 19. Etappe, den Giro seiner schwer gebeutelten Sky-Mannschaft.
Die Teamwertung sicherte sich Movistar. Die spanische Mannschaft um Nairo Quitana hatte nach 21 Etappen einen Vorsprung von fast einer Stunde auf die zweitplatzierte Ag2r-Equipe. Doch auch die Hilfe seiner starken Mannschaft reichte nicht für den Kapitän Quintana, der weiter auf seinen zweiten Giro-Triumph nach 2014 warten muss.
(rsn) - Noch steht nicht fest, ob Tom Dumoulin im kommenden Jahr beim Giro d’Italia zur Titelverteidigung antreten wird. Sollte es dazu kommen, möchte der Niederländer auf jeden Fall Szenen wie be
01.06.2017Giro-Sieger Dumoulin in seiner Heimatstadt Maastricht geehrt(rsn) - Tom Dumoulin ist am Mittwoch in Maastricht von Tausenden von Radsportfans gefeiert worden. Der Gewinner des diesjährigen Giro d’Italia präsentierte sein Rosa Trikot und die Trofeo Senza Fi
30.05.2017Gazetta: Nibali verzichtet zugunsten der Vuelta auf die Tour(rsn) - Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) wird auf die Tour de France verzichten und stattdessen die Vuelta a España zu seinem nächsten große Ziel in diesem Jahr machen. Das meldete die Gazzetta de
30.05.2017Lastet auf dem Giro ein Triple-Fluch?(rsn) - Nachdem Vincenzo Nibali am vergangenen Wochenende dabei gescheitert ist, seinen dritten Gesamtsieg beim Giro d’Italia einzufahren, drängt sich der Eindruck auf, dass ein Triple-Fluch auf de
29.05.2017Giro-Sieger Dumoulin rückt auf Rang drei der WorldTour-Rangliste vor(rsn) - Mit seinem Gesamtsieg beim Giro d’Italia, wo er zudem noch zwei Etappenerfolge feiern konnte, hat sich Tom Dumoulin (Sunweb) vom 27. auf den dritten Platz der WorldTour-Einzelwertung verbess
29.05.2017Quintana bekam nicht das, was er wollte(rsn) - "You can’t always get what you want“ lautet der Titel einer der berühmtesten Songs der Rockgeschichte. Das Stück von den Rolling Stones könnte Nairo Quintana - so er die "Stones" überh
29.05.2017Dumoulin: “Irgendwann will ich die Tour gewinnen“Mailand (dpa) - Kaum war Tom Dumoulin in Mailand als erster niederländischer Sieger beim Giro d`Italia gekrönt, folgten auch schon die Fragen zur Tour de France. "Das Nächste sind ein Bier und Barb
29.05.2017Gaviria: "Diese Erfolge waren außerhalb meiner Fantasie"(rsn) - Bereits beim letztjährigen Giro d´Italia lieferte die Quick-Step Floors-Mannschaft eine beeindruckende Vorstellung ab. Durch Marcel Kittel, Gianluca Brambilla und Matteo Trentin gewann das b
29.05.2017Van Emden brachte auch Dumoulins Übersetzung an ihre Grenze(rsn) - Natürlich stand Tom Dumoulin (Sunweb) nach dem Giro-Abschlusszeitfahren in Mailand im Mittelpunkt der medialen Aufmerksamkeit. Schließlich hatte der 26-Jährige gerade seine erste Grand Tour
29.05.2017Nibali: "Ich habe mehr von mir selbst erwartet"(rsn) - Zum großen Giro-Finale in Mailand konnte Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) die Hoffnungen der italienischen Fans auf seinen dritten Giro-Triumph nach 2013 und 2016 nicht erfüllen. Der 32-jäh
29.05.2017Viva il Giro d´Italia - so spannend war die Tour seit Jahren nicht(rsn) - Vive le Tour de France - die Frankreich-Rundfahrt ist im Radsport das Maß der Dinge. Doch der Giro d´Italia hat mächtig aufgeholt und in Punkto Spannung der Frankreich-Rundfahrt wenigstens
28.05.2017Platz 16 beim Giro - Pömer sagt Konrad eine große Zukunft voraus(rsn) - Mit einem weiteren Top-Ten-Ergebnis hat das deutsche Bora-hansgrohe-Team den 100. Giro d’Italia beendet. Jan Barta landete im abschließenden Zeitfahren von Monza nach Mailand auf dem sechst
(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei
14.11.2024Quintana beendet Spekulationen, Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei
14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã
14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü
14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi
14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End
14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei
13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e
13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den