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07.04.2017 | (rsn) - Alejandro Valverde (Movistar) hat gute Aussichten, endlich auch die Baskenland-Rundfahrt seinem Palmares hinzuzufügen. Mit einem imponierenden finalen Auftritt sicherte sich der 36-jährige Spanier die Königsetappe der 57. Auflage der Vuelta al Pais Vasco und nimmt morgen im Gelben Trikot das alles entscheidende 27,7 Kilometer lange Einzelzeitfahren von Eibar in Angriff.
Allerdings wird Valverde auch am Samstag alles geben müssen, denn er führt zwar die Gesamtwertung an, doch hinter ihm folgen gleich vier zeitgleiche Konkurrenten - und auch der viermalige Gesamtsieger Alberto Contador (Trek-Segafredo) hat auf Rang sechs angesichts von nur drei Sekunden Rückstand auf seinen Landsmann noch alle Chancen auf einen fünften Coup.
Valverde, der in dieser Saison bereits zwei Rundfahrten in seiner Heimat - die in Andalusien und die in Katalonien - für sich entscheiden konnte, erwies sich auch auf dem vorletzten Teilstück durch das Baskenland, das über 139,8 Kilometer von Bilbao zur Bergankunft in Eibar führte, als der stärkste Profi im Peloton. Im 5,5 Kilometer langen, bis zu 22 Prozent steilen Schlussanstieg, attackierte der Movistar-Kapitän zunächst mehrere Male, ohne sich absetzen zu können.
Als kurz darauf der Kanadier Michael Woods (Cannondale-Drapac) und der Südafrikaner Louis Meintjes (UAE Team Emirates) die Ruhe in der Spitzengruppe ausnutzten und sich absetzten, schaute alles auf Valverde, der schließlich kurz vor dem höchsten Punkt das Tempo anzog und mit mehreren Konkurrenten am Hinterrad die Lücke zu dem Duo schloss. Diesen Moment nutzte Samuel Sanchez (BMC) zu einem Angriff, doch der Spanier, der in Eibar von 2010 bis 2012 drei Mal in Folge gewinnen konnte, verlor die Kontrolle über sein Rad und überschlug sich spektakulär.
Als kurz darauf die kleine Spitzengruppe am Ende der bergab führenden letzten beiden Kilometer in Zielnähe kamen, spielte Valverde seine ganze Erfahrung aus, setzte sich in der letzten Kurve an die Spitze und konnte nicht mehr abgefangen werden. Romain Bardet (Ag2R) blieb der zweite Platz, gefolgt vom Cannondale-Drapac-Duo Rigoberto Uran (Cannondale) und Woods sowie Meintjes. Drei Sekunden hinter diesen Fünf folgte Contador, der auf den letzten Metern eine kleine Lücke nicht mehr schließen konnte.
Nach nur einem Tag war David De la Cruz (Quick-Step Floors) sein Gelbes Trikot wieder los - der Spanier konnte den Schaden aber begrenzen und kam 22 Sekunden hinter Valverde unmittelbar vor dem zeitgleichen Österreicher Patrick Konrad (Bora-hansgrohe) als Zehnter ins Ziel, fiel aber im Gesamtklassement auf Rang neun (+0:19) zurück, wo er ebenfalls direkt vor Konrad (+0:22) geführt wird.
Angesichts seiner fehlenden Zeitfahrtfahrqualitäten dürfte es De la Cruz schwer fallen, morgen noch in Podiumsnähe vorzustoßen. Der Kampf um den Gesamtsieg dürfte sich zwischen Valverde, Uran, Contador und Ion Izagirre (Bahrain-Merida) entscheiden. Der Spanier führte mit 15 Sekunden Rückstand in Eibar die erste Verfolgergruppe ins Ziel und hat als Gesamtsiebter nur 15 Sekunden Rückstand. Hinter Spitzenreiter Valverde folgen Uran, Bardet, Meintjes und Woods sowie Contador.
Erwartungsgemäß sparten sich bei der Fahrt über sechs Bergwertungen die Favoriten ihre Körner bis zur Schlusssteigung auf. Nachdem eine ursprünglich 18-köpfige Spitzengruppe an der kurzen Leine gehalten wurde und mit Laurens Ten Dam (Sunweb) und Toms Skujins (Cannondale-Drapac) die letzten beiden der Ausreißer gut 50 Kilometer vor dem Ziel wieder eingefangen worden waren, sorgte fast ausschließlich Orica-Scott für Tempo und hielt für Kapitän Simon Yates alles beisammen. der brite musste sich letztlich aber mit Rang neun der Tageswertung begnügen.
Erst in der Anfahrt zur Schlusssteigung beteiligte sich auch Movistar an der Führungsarbeit, ehe Woods bereits im unteren Teil des Berges erstmals angriff. Doch der 30-Jährige wurde schnell wieder eingefangen, und auch als Valverde 4,5 Kilometer vor dem Ziel seine erste Attacke ritt, blieb die Konkurrenz aufmerksam. Nach einem weiteren vergeblichen Antritt des Routiniers kam dann Woods mit seiner zweiten Attacke weg und läutete das turbulente Finale ein.
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