Seligs Down-Under-Tagebuch

Unserem Mammut-Projekt fehlte nur das I-Tüpfelchen

Von Rüdiger Selig

Foto zu dem Text "Unserem Mammut-Projekt fehlte nur das I-Tüpfelchen"
Rüdiger Selig bei der Tour Down Under | Foto: Rüdiger Selig

22.01.2017  |  (rsn) - Hallo Leute, sorry, dass es heute etwas länger dauerte mit meinem Eintrag, aber ich musste erstmal die Emotionen sacken lassen und versuchen, alle Gedanken unter einen Hut zu bekommen. Denn davon gab es heute mehr als genug.

Normalerweise ist die letzte Etappe bei einer Rundfahrt meist sehr entspannt, da das Gesamt-Klassement bereits "abgehakt" ist...Heute war alles anders. Man muss sich das mal überlegen: Da verbringt man eine Woche lang, mehr als 800 Kilometer etwa zwanzig Stunden im Sattel - und am Ende entscheidet sich das Podium um drei Sekunden!

Unser Ziel war heute, bei den beiden Bonifikation-Sprints mindestens drei Sekunden für Jay McCarthy zu holen. Und selbst dann durfte er maximal vier Positionen hinter Nathan Haas im Ziel sein, da bei Zeitgleichheit die Ergebnisse  jeder Etappe zusammen gezählt werden, und dabei gab die geringere Summe den Ausschlag. Da sieht man mal, wie knapp es  heute zuging! Ach ja, und den Tagessieg wollten wir noch oben drauf haben als I-Tüpfelchen auf unser "Mammut Projekt"!

Wir zeigten gleich von Anfang an, was wir vor hatten! Und so schickten wir unsere zwei "Bolzer" Lukas Pöstelberger und Gregor Mühlberger direkt in die Führung, damit keine Gruppe wirklich weg kam. Der Plan ging genau auf und ich zog Peter Sagan den Sprint so an, dass Jay nur noch vorbei sprinten musste, um sich die drei Sekunden zu holen! Teil 1 war also erfolgreich ausgeführt! Danach ging eine sechs Mann Gruppe ohne "gefährliche" Fahrer darin, was im Endeffekt gut für uns war.

Dann kam Teil 2 näher, der Finale Etappensprint - DRAMA!

Alle waren ziemlich erschöpft durch die Hitze und den ersten Sprint...Aber wir kämpften und wollten für Peter fahren und gleichzeitig Jay bei Nathan halten. Mental waren wir heute auch alle sehr stark, denn wir mussten einem großen Druck stand halten. Das wird oftmals unterschätzt in diesem Sport. Schließlich sprintete Jay auf einen grandiosen zehnten Platz, direkt hinter Nathan ins Ziel! Somit war das Podium gesichert!!! Wahnsinn!

Währenddessen -  ich weiß Eigenlob stinkt, aber das muss auch mal gesagt werden - fuhren Sam Bennett und ich einen perfekten Leadout für Peter und setzten ihn bei 150 Meter ab. Doch was will man machen, Caleb Ewan gewann wieder und Peter fuhr als Zweiter ins Ziel. Calebs Dominanz im Sprint zeigt einfach seine absolute Top-Form, in der er sich befindet. Deswegen: Hut ab für diese Siegesserie, Caleb war einfach der beste Sprinter hier am Start. Mit vier Mal Rang zwei, zwei Mal Rang drei und Gesamtposition drei haben wir uns im ersten Rennen aber auch grundsolide geschlagen!

Ich hoffe ich konnte euch das Rennen hier gut und verständlich schildern und möchte mich auch bei euch bedanken, dass ihr mein Tagebuch gelesen habt.

Jetzt werden erstmal ein oder zwei Bierchen getrunken...

In diesem Sinne Cheers boys and ladies
Euer Rudi

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