Tour Down Under: 1. Etappe wegen Hitze verkürzt

Ewan auch im Gegenwind der Schnellste, Bennett wartet zu lange

Von Lorenz Rombach

Foto zu dem Text "Ewan auch im Gegenwind der Schnellste, Bennett wartet zu lange"
Caleb Ewan (Orica-Scott) trägt nach seinem Sieg auf der 1. Etappe das Führungstrikot der Tour Down Under. | Foto: Cor Vos

17.01.2017  |  (rsn) – Wie im vergangenen Jahr hat sich der Australier Caleb Ewan (Orica-Scott) die 1. Etappe der Tour Down Under von Unley nach Lyndoch gesichert. Der 22-jährige siegte zum WorldTour-Auftakt im Massensprint vor Danny van Poppel (Sky) und Sam Bennett (Bora-hansgrohe). Aufgrund extremer äußerer Bedingungen mit Temperaturen deutlich über 40 Grad wurden statt drei nur zwei Schlussrunden absolviert und das Rennen um 27 auf 118 Kilometer verkürzt.

"Ich bin sehr glücklich, diesen Sieg errungen zu haben, es war sehr knapp am Ende. Viele der Jungs hatten zu wenige Anfahrer auf der Zielgerade, weil Gegenwind herrschte“ sagte Ewan nach seinem insgesamt dritten Tour-Down-Under-Etappensieg zu den wartenden Journalisten im Zielbereich. Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) agierte erneut als Anfahrer für seinen Teamkollegen Bennett, der diesmal Dritter wurde. Ewan eröffnete den Sprint auf der linken Seite rund 200 Meter vor dem Ziel und überraschte den 26-jährigen Iren, der sich noch am Hinterrad von Sagan befand. Auf den letzten Metern kam auch van Poppel stark auf und sicherte sich noch Platz zwei.

Nach dem Rennen gab Bennett zu, dass er etwas zu lange gewartet habe: "Es war ein hektisches Finale aber die Jungs haben einen fantastischen Job gemacht. Wir sind zur richtigen Zeit nach vorne gekommen, aber ich habe am Ende einen Fehler gemacht. Nachdem Peter mich perfekt in Position gebracht hat, habe ich etwas gezögert, so konnten die anderen aus meinem Windschatten vorbeiziehen“, zeigte sich der Sprinter selbstkritisch.

Zuvor hatte lange Zeit ein Solist das Rennen geprägt: Laurens De Vreese (Astana). Der 29-jährige Belgier attackierte bereits nach drei Kilometern und fuhr bei brütender Hitze gut zwei Stunden allein vor dem Feld, wurde jedoch bereits 30 Kilometer vor dem Ziel eingeholt. Das Tempo war nicht sonderlich hoch, was vor allem an der extremen Hitze lag, und so begrüßte nicht nur Ewan die Verkürzung der Etappe: "Es war wirklich verdammt heiß heute. Ich glaube, jedem hat die Hitze zu schaffen gemacht, und es war wohl eine gute Idee, die Etappe ein bisschen zu verkürzen.“

Nachdem De Vreese gestellt war, kam es bereits eine Runde vor Schluss zu einem hektischen Zwischensprint um die Bonussekunden, bei dem sich Jay McCarthy (Bora-hansgrohe)drei wichtige Sekunden sicherte. Zweiter wurde hier Nathan Haas (Dimension Data), der zwei Sekunden ergattern konnte, vor Titelverteidiger Simon Gerrans (Orica-Scott), der bereits am ersten Zwischensprint eine Bonussekunde geholt hatte.

Die Ruhephase im Feld, die dem Sprint folgte, nutzte Jan Bakelants (Ag2r La Mondiale) für eine Attacke, die kurz darauf von Adam Hansen (Lotto-Soudal) gekontert wurde. Doch die Routiniers fanden nicht zusammen und der Belgier wurde als letzter Ausreißer gut fünf Kilometer vor dem Ziel gestellt. Im Sprint war es schließlich erneut Ewan, der sich als der Stärkste erwies: "Ich spürte den Druck, das Gleiche zu machen wie letztes Jahr und zu gewinnen. Es ist eine Erleichterung und ein großartiger Start in die Woche. Es gibt dem ganzen Team einen moralischen Aufschwung und hoffentlich können wir so etwas erreichen wie letztes Jahr“ resümierte Ewan, der bereits die People’s Choice Classic am vergangenen Sonntag gewinnen konnte, nach seinem ersten Saisonsieg in einem UCI-Rennen.

Bester deutscher Starter war Nikias Arndt (Sunweb), der auf Platz sechs sprintete, Robert Wagner (LottoNL-Jumbo) kam auf Platz 16, zwei Plätze vor Weltmeister Sagan, ins Ziel.

Ewan führt die Gesamtwertung an und trägt das ockerfarbene Führungstrikot. Vier Sekunden dahinter liegt van Poppel auf Position zwei, Dritter ist Bennett mit sechs Sekunden Rückstand. In der Bergwertung führt De Vreese auf Grund der zehn Punkte, die er sich an der einzigen Bergwertung des Tages gesichert hatte. In der Sprint- und die Nachwuchswertung liegt ebenfalls Ewan vorn, in der Teamwertung setzte sich Bora-hansgrohe an die Spitze. Das deutsche Team hat mit Bennett auf Platz drei und McCarthy auf Platz vier gleich zwei Fahrer in aussichtsreicher Position, wobei aber nur Letztgenannter auf die Gesamtwertung schielt.

Die morgige 2. Etappe führt über 148,5 Kilometer von Stirling nach Paracombe und wartet mit einigen Hügeln und einem Bergauf-Finale auf.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.01.2017Motordoping: 132 Räder bei der Tour Down Under kontrolliert

(rsn) – Das Thema Motordoping spielt auch im Jahr 2017 eine Rolle. Gleich bei der Tour Down Under untersuchte der Radsport-Weltverband (UCI) während der sechs Tage 132 Räder. Ergebnisse wurden all

22.01.2017Highlight-Video der 6. Etappe der Tour Down Under

(rsn) – Auch das Finale der 19. Tour Down Under stand ganz im Zeichen der Australier: Caleb Ewan (Orica-Scott) sicherte sich am Sonntag auf dem Rundkurs von Adelaide nach 90 Kilometern im Sprint sei

22.01.2017Tour Down Under: Ewan wandelt auf Greipels Spuren

(rsn) - Ging bei der 19. Tour Down Under der nächste Stern am Sprinterhimmel auf? Mit seinem Sieg auf der Schlussetappe des WorldTour-Auftakts zog Caleb Ewan (Orica-Scott) mit André Greipel und Land

22.01.2017Porte und Ewan dominieren die 19. Tour Down Under

(rsn) – Nach zwei zweiten Plätzen hat es endlich geklappt: Erstmals in seiner Karriere hat Richie Porte (BMC) die Tour Down Under gewonnen. Der 31-jährige Australier setzte sich bei seiner Heimat-

22.01.2017Porte feiert Gesamtsieg, Ewan gewinnt auch den letzten Sprint

(rsn) – Zum Saisonauftat haben die Australier ihre Heimat-Rundfahrt nach Belieben dominiert. Richie Porte (BMC) behauptete auch am letzten Tag der 19. Tour Down Under das ockerfarbene Führungstriko

21.01.2017Tour Down Under: McCarthy mischt auch am Willunga Hill vorne mit

(rsn) - Jay McCarthy war beim deutschen Bora-hansgrohe-Rennstell als Mann für die Gesamtwertung in die Tour Down Under gegangen, und der Vierte der letztjährigen Austragung bestätigte dieses Vertra

21.01.2017Highlight-Video der 5. Etappe der Tour Down Under

(rsn) - Richie Porte (BMC) jubelt zum vierten Mal in Folge am Willunga Hill und hat nach seinem Sieg auf der Königsetappe der 19. Tour Down Under nun beste Chancen, erstmals in seiner Karriere die Ge

21.01.2017Chaves zufrieden mit Tour Down Under-Auftritt

(rsn) - Durch seinen dritten Platz auf der 5. Etappe der Tour Down Under schob sich Esteban Chaves (Orica-Scott) auf Platz zwei der Gesamtwertung des WorldTour-Auftakts vor. Dementsprechend zufrieden

21.01.2017Porte durch eine "Welt des Schmerzes" zum 4. Coup in Folge

(rsn) – Richie Porte (BMC) ist noch eine Etappe von seinem ersten Gesamtsieg bei der Tour Down Under entfernt. Der 31-jährige Australier verteidigte am Samstag auf dem fünften Teilstück über 151

21.01.2017Porte nach erneutem Triumph am Willunga Hill vor Gesamtsieg

(rsn) - Richie Porte (BMC) hat die 5. Etappe der Tour Down Under gewonnen und damit seine Führung in der Gesamtwertung vor dem Schlusstag vergrößert. Der Australier setzte sich nach gut 151 Kilome

20.01.2017Highlight-Video der 4. Etappe der Tour Down Under

(rsn) – Der Australier Caleb Ewan (Orica-Scott) gewann auch die 4. Etappe der Tour Down Under und verwies dabei nach 149,5 Kilometern von Norwood nach Campbelltown wie schon gestern Weltmeister Pete

20.01.2017Ewan kommt mit allen Herausforderungen bestens zurecht

(rsn) – Caleb Ewan (Orica-Scott) bleibt bei der 19. Tour Down Under in den Sprints das Maß aller Dinge und ließ sich im Finale der 4. Etappe über 149,5 Kilometer von Norwood nach Campbelltown auc

Weitere Radsportnachrichten

28.10.2025Lipowitz würde auch 2026 gerne die Tour ins Visier nehmen

(rsn) – Wenige Tage nach der Streckenpräsentation der 113. Tour de France ist noch offen, wen Red Bull – Bora – hansgrohe im kommenden Jahr als Kapitän zu den drei großen Rundfahrten schicken

28.10.2025Cofidis verstärkt Sprintfraktion mit Page

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

27.10.2025Matxin verrät Pogacar-Pläne nach UAE-Rekordjahr

(rsn) – UAE – Emirates – XRG-Manager Matxin Fernandez hat bekanntgegeben, dass bei Tadej Pogacar zwei Fixpunkte im Kalender für die Saison 2026 stehen. Gegenüber der spanischen Zeitung Marca

27.10.2025Bulgarien, Blockhaus, Dolomiten: Gerüchte um Giro-Strecke 2026

(rsn) – Nachdem die kündigte nach der Streckenpräsentation der Tour an, dass man das Programm der Topfahrer des Teams erst nach Bekanntgabe der Routen der anderen Grand Tours festlegen wolle. An

27.10.2025Vivianis letzter Tanz führte ins Regenbogentrikot

(rsn) – Es war wohl der emotionale Höhepunkt der 122. Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile, als Elia Viviani bei seinem letzten großen internationalen Rennauftritt noch einmal um den Wel

27.10.2025Lidl erwirbt Mehrheitsbeteiligung an Lidl - Trek

(rsn) – Das deutsche Unternehmen Lidl hat die Mehrheitsbeteiligung am US-Team Lidl – Trek erworben. Das gab der Discounter in einer Pressemitteilung bekannt. Das Vorgehen folgt einer Ankündigung

26.10.2025Augenstein und Kluge können sich nur kurz über WM-Bronze freuen

(rsn) – Roger Kluge und Moritz Augenstein hatten sich am Schlusstag der Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile schon für die Siegerehrung vorbereitet. Das deutsche Madison-Duo hatte auch al

26.10.2025Vuelta a Espana 2026 beginnt mit Einzelzeitfahren in Monaco

(rsn) – Während seit dem vergangenen Donnerstag bereits die gesamte Strecke der 113. Tour de France bekannt ist, haben die Organisatoren der Spanien-Rundfahrt nun zumindest den Auftakt der 81. Ausg

26.10.2025Kopfsache: Schweizerinnen kämpften erfolgreich um Rang acht

(rsn) – Viele Stürze, keine Bonusrunden und ein enges Rennen bis zum letzten Sprint bot das Madison der Frauen am Samstagabend bei den Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile. Im Velodromo Pe

26.10.2025Vanthourenhout wählt in Overijse den richtigen Moment

(rsn) – Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Altez) hat nach dem Auftakt in Ruddervoorde auch den zweiten Lauf der Superprestige-Serie in Overijse gewonnen. Der Belgier entledigte sich in der

26.10.2025Nach Brands Sturz war in Overijse für Casasola der Weg frei

(rsn) – Ein Sturz von Lucinda Brand (Baloise – Glowy Lions) hat den zweiten Lauf der Superprestige in Overijse entschieden. Die Niederländerin war der Konkurrenz gemeinsam mit Sara Casasola (Crel

26.10.2025Del Toro geht als Mexikanischer Doppelmeister in die Winterpause

(rsn) – Isaac Del Toro hat seine herausragende Saison standesgemäß beendet. Der 21-jährige Mexikaner entschied in seiner Heimatstadt Ensenada auch das Straßenrennen der Nationalen Meisterschafte

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine