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27.10.2016 | (rsn) - Im Februar verkündete Prinz Nasser, Scheich von Bahrain, einen neuen WorldTour-Rennstall gründen zu wollen. Sieben Monate später findet in Porec in Kroatien das erste Trainingscamp seines Teams Bahrain Merida Pro Cycling statt (mehr dazu in unserem Bericht). Radsport News hatte in Porec Gelegenheit, mit dem Kapitän Vincenzo Nibali zu sprechen. Dabei bestätigte der Italiener auch, dass der Giro im Mittelpunkt der Planungen stehe.
Vorgestern wurde die Strecke des Giro d’Italia 2017 veröffentlicht. Wie sehen Sie Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung?
Vincenzo Nibali: Das Profil ist sehr anspruchvoll und komplex. Nicht nur die erste Woche ist schwer, sondern auch die dritte. Da ist eine sehr gute Vorbereitung wichtig. Und es kommt darauf an, wer an Sieg-Kandidaten dabei sein wird.
Im Streckenprofil finden sich viele sehr schwere Berge wie Blockhaus, Stelvio oder Mortirolo – macht das für Sie die Sache einfacher?
Nibali: Stimmt, es sind einige wirklich schwere Bergetappen dabei, nicht nur Mortirolo und Stilfser Joch (Stelvio), das übrigens zweimal in einer Etappe gefahren wird. Die Etappe nach Moena etwa hat fünf Pässe, auch auf den Ätna oder nach Blockhaus wird es schwer. Und ich bin nicht der einzige gute Bergfahrer im Peloton. Das wird schon hart, aber ich denke, ich habe Chancen... (grinst).
Nächstes Jahr steht die 100. Ausgabe des Giro an. Wird Sie das besonders motivieren?
Nibali: Sicher, ich bin Italiener! (lacht). Und hundert Jahre Giro gibt's nur einmal. Auch dass wir zwei Tage in meiner Heimat Sizilien sind und durch meinen Geburtsort Messina fahren, ist ein besonderer Anreiz.
Bei Astana konnten Sie auf ein eingespieltes Team bauen. Bahrain-Merida ist eine neue Mannschaft, die sich noch finden muss. Reicht die Zeit dafür bis zum Giro?
Nibali: Wir haben eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Fahrern im Team. Und sie sind alle gut trainiert und sehr professionell. Da habe ich keine Bedenken - und bis zum Giro werden wir schon einige Rennen gefahren sein.
Wird auch die Tour in ihrem Rennkalender stehen?
Nibali: Das ist derzeit noch offen und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wir werden sehen, ob die Tour in unser Programm passt.
Sie sprachen im Zusammenhang mit Bahrain-Merida von Ihrem "eigenen Projekt“. Welche Rolle spielten Sie - etwa bei der Zusammensetzung des Kaders?
Nibali: Bahrain-Merida wollte sich von Anfang an auf die großen Etappenrennen konzentrieren. Das hat mich natürlich angesprochen, denn bei Astana war dieser Fokus nicht so klar. Es gibt nicht viele Fahrer, die solche Rennen gewinnen können, und nicht viele Teams, die ihre Equipes so darauf abstellen. Auf den Kader hatte ich natürlich viel Einfluss, und ich denke, dass wir eine wirklich gute Truppe haben, um bei den langen Rundfahrten ganz vorn dabei zu sein.
War es Ihr Wunsch, dass auch Joaquim Rodriguez verpflichtet wurde?
Nibali: Ich bin sehr froh, dass wir Joaquim ins Team holen konnten. Er war zwar immer ein Gegner, aber wir haben uns außerhalb der Rennen stets gut verstanden. Er ist ein großer Fahrer, und er wird uns gut unterstützen - nicht nur 2017, wenn er noch Rennen fährt, sondern auch danach, wenn er als Berater und eine Art Mentor für die Jungen bei uns fungieren wird.
Wie werden Sie sich auf den Giro vorbereiten?
Nibali: Der Giro steht natürlich im Mittelpunkt unseres Kalenders. Alles andere wird sich daran ausrichten. Welche Rennen genau, werde ich mit unseren Trainern besprechen, und bis zur Team-Präsentation in Bahrain im Januar auch fix machen.
Sie werden erstmals mit Ihrem jüngeren Bruder Antonio in einem Team fahren. Welche Aufgaben wird er bekommen, und was trauen Sie ihm in den kommenden Jahren zu?
Nibali: Antonio ist zuletzt zwei Jahre für das Continental-Team Vini Fantini gefahren. Er ist noch jung (24 Jahre; d.Red.) und muss jetzt Erfahrungen sammeln, seine Möglichkeiten und seine Grenzen richtig kennenlernen. Antonio ist ein guter Kletterer, und wenn er den Weg macht, den er und wir uns erhoffen, kann er mir und dem Team viel helfen.
Das Bahrain-Projekt ist auf drei Jahre angelegt. Dann werden Sie 35 Jahre alt sein – und Ihre Karriere beenden?
Nibali: Unser Vertrag läuft drei Jahre. Aber das ist sicher nicht das Ende. In vier Jahren stehen wieder Olympische Spiele an - durchaus ein Ziel für mich. Da ist noch alles offen. Aber eines weiß ich: Ich werde immer Rad fahren, auf die eine oder andere Art. Und ich möchte meine Begeisterung später gern an die jungen Fahrer weitergeben.
Wie sind eigentlich Ihre ersten Eindrücke vom Team?
Nibali: Wir haben uns gestern alle zum ersten Mal getroffen. Und die Stimmung war von Anfang an wirklich gut. Wir haben gleich mal zwei Stunden Fußball gespielt (stöhnt und streckt grinsend die Beine aus), und auch die Ausfahrt heute war richtig nett.
Wie sind denn die neuen Kollegen so?
Nibali: Ich habe vorhin mit Purito (Rodriguez; d.Red.) gesprochen. Er war erstaunt, wie schnell hier schon ein Gemeinschaftsgefühl entstanden ist. Als Italiener würde ich sogar sagen, wir sind schon fast eine große Familie. Der Anfang war jedenfalls vielversprechend: Alle sind voller Enthusiasmus, und freuen sich auf das nächste Trainingslager Anfang Dezember, wieder hier in Porec.
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