Toursieger von Movistar nicht abzuschütteln

Arrieta: "Froome hat gezeigt, dass er Froome ist"

Foto zu dem Text "Arrieta:
Nairo Quintana (Movistar) | Foto: Cor Vos

03.09.2016  |  (rsn) - Den Schatten wurde Nairo Quintana (Movistar) nicht los. Der Schatten, das war Chris Froome (Sky). Auf der 14. Etappe mit der Ankunft zum Col d'Aubisque spitze sich das Duell der beiden um den Gesamtsieg der Spanien-Rundfahrt einmal mehr zu – doch zu trennen waren sie während des Schlussanstieges nicht. Insgesamt viermal trat Quintana an, konnte jeweils kurzweilig eine kleine Lücke aufreißen, doch der Brite hielt sich schadlos und schaffte – oft mühelos wirkend – immer wieder den Anschluss. Am Ende verteidigte Quintana seine Gesamtführung – den Vorsprung konnte er aber nicht ausbauen.

Das Ziel erreichten beide mit 1:47 Minuten Rückstand auf Tagessieger Robert Gesink (LottoNL-Jumbo). "Wir haben alles versucht, um Froome zu distanzieren, aber jede Beschleunigung konnte er früher oder später wieder parieren. Es war einfach nicht möglich", lautete das Fazit von Quintana. Worte, die ein wenig nach Ernüchterung klingen. Schließlich könnte die Spanien-Rundfahrt im 37 Kilometer langen Zeitfahren der 19. Etappe nach Calp entschieden werden – klarer Vorteil für Froome.

"Der Kalender von mir und Froome ist hinsichtlich des Kräfteverschleißes ziemlich ähnlich gewesen in dieser Saison. Meine Beine fangen an müde zu werden, aber ich hoffe, sie bringen mich noch durch die dritte Woche – hoffentlich, besser als Froome", so Quintana weiter. Eine spannende Finalwoche der Vuelta ist vorprogrammiert.

Auch der Sportliche Leiter bei Movistar, Jose Luis Arrieta, zollte Froome gegenüber radsport-news.com nach der Etappe Respekt: "Es kam zum Kampf eins gegen eins und Froome hat gezeigt, dass er Froome ist. Morgen ist aber wieder ein Tag, an dem wir versuchen werden, unseren Vorsprung auszubauen."

Movistar hatte den Tag bereits frühzeitig offensiv begonnen und mit Ruben Fernandez, José Joaquín Rojas und Dani Moreno gleich drei Fahrer in der 41-köpfigen Spitzengruppe des Tages platziert. Alle erwiesen sich im Finale als hilfreiche Stütze, doch auf seinen wichtigsten Fixpunkt im Team musste Quintana im Schlagabtausch am Col d'Aubisque dieses Mal verzichten: Alejandro Valverde fehlte bereits frühzeitig in der Gruppe der Favoriten, konnte Quintana keine Hilfe sein und verlor zudem seinen dritten Platz in der Gesamtwertung.

"Wenn er noch vorne gewesen wäre, wären die Kräfteverhältnisse anders gewesen", meinte Arrieta hinterher. Der spanische Routinier verlor jedoch über zehn Minuten und wurde in der Gesamtwertung bis auf Platz 19 (+10:14) durchgereicht.

"Was heute passiert ist, war keine Überraschung für mich. Es war ein harter Tag, an dem du wenig gewinnen, aber alles verlieren konntest. Am letzten Anstieg fühlte ich mich nicht mehr gut, konnte dem Tempo nicht mehr folgen und entschied mich, mein eigenes Tempo zu fahren", schilderte Valverde, der bei Vuelta a Espana bereits seine dritte große Landesrundfahrt in dieser Saison bestreitet.

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