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04.08.2016 | (rsn) - Auf dem Podium herrschte beste Stimmung. Tagessieger Lachlan Morton (Jelly Belly) hielt dem Zweitplatzierten Adrien Costa (Axeon Hagens Berman) seine Flasche Champagner vor die Nase, weil der 18-Jährige ganz gesetzeskonform keine bekommen hatte, und auch Andrew Talansky (Cannondale-Drapac) konnte sich auf Rang drei mit den Youngstern mitfreuen. Das Trio nämlich hat in Payson am Ende der 3. Etappe der Tour of Utah der gesamten Konkurrenz mehr als eine Minute eingeschenkt und scheint auf dem besten Weg zu sein, den Gesamtsieg unter sich auszumachen.
"Wenn man ein Fahrer eines kleinen Teams ist, ist das hier das Größte. Also ist einfach jeder motiviert", freute sich Morton an jenem Ort, an dem er vor drei Jahren bereits im Alter von 21 Jahren bei identischer Streckenführung triumphiert hatte. "Ich gewann diese Etappe beim letzten Mal und kannte sie also recht gut. Am Morgen haben wir einen guten Plan ausgeheckt, der ziemlich exakt aufgegangen ist - so etwas passiert nur selten."
Die 191,8 Kilometer lange Etappe von Richfield nach Payson beinhaltete nur eine Schwierigkeit, die aber hatte es in sich: der 17 Kilometer lange Anstieg zum Mount Nebo, der vor allem in der ersten Hälfte selten unter acht Steigungsprozente fiel und das Peloton bei 38 Grad auf rauhem Asphalt zur Explosion brachte. Von der 2.848 Meter hoch gelegenen Bergwertung folgten lediglich noch 38 Abfahrtskilometer bis ins Ziel.
Bevor die Kletterpartie begann, hatte zunächst eine sechsköpfige Spitzengruppe das Rennen bestimmt, der wie schon am ersten Tag der Schweizer Simon Pellaud (IAM) seinen Stempel aufdrückte. Er setzte sich nach dem zweiten Zwischensprint aus der Gruppe ab und erreichte den langen Anstieg zum Mount Nebo schließlich als letzter verbleibender Ausreißer gut zwei Minuten vor dem Peloton.
Das aber schlug dort unter dem Tempodiktat der Teams Jelly Belly und BMC von Beginn an ein höllisches Tempo an, zerlegte sich sofort in seine Einzelteile und holte Pellaud innerhalb von nicht einmal drei Kilometern ein - da aber schon kaum mehr als Hauptfeld, sondern nur noch als rund 20-köpfige Favoritengruppe.
Was folgte war eine mutige, weil sehr frühe Attacke von Morton, dem kurz darauf Talansky folgte. Er kam langsam an Morton heran, und einige Zeit später gesellte sich auch der 18-jährige Costa hinzu - 2014 und 2015 Junioren-Vizeweltmeister im Einzelzeitfahren. Doch den Rest sah das Trio nicht mehr wieder. "Als ich Morton angreifen sah, dachte ich mir, dass er weiß, was er tut", erzählte Costa nach dem Rennen. "Gerade weil er es hier schon mal so ähnlich gemacht hat vor drei Jahren. Ich habe mir gesagt, dass ich trotzdem nicht in Panik verfallen und mein Tempo fahren sollte."
Das tat er einige Zeit in einer Gruppe mit Darwin Atapuma und dessen BMC-Helfern Taylor Eisenhart und Joey Rosskopf. Doch dann hängte er auch diese ab. "Ich war wirklich überrascht, dass Atapuma nicht mehr folgen konnte und das gab mir Extra-Motivation, um auch die Lücke nach vorne zu schließen." Costa kam noch während der steilen ersten Hälfte des Anstiegs zu Morton und Talansky nach vorne, versuchte es dort mit einer Attacke, die aber Talansky abwehrte, und reihte sich dann brav unter dem Tempodiktat von Morton ein, der beinahe den gesamten Anstieg von vorne fuhr.
Bis zur Bergwertung baute das Trio seinen Vorsprung auf deutlich über einer Minute auf Atapuma und den Kanadier Rob Britton (Rally Cycling) aus, und auch in der Abfahrt wuchs die Lücke zunächst weiter bis auf 1:45 Minuten an. Dann aber bekam Atapuma von hinten Unterstützung durch Eisenhart und Rosskopf, und das BMC-Trio knabberte wieder einige Sekunden vom Abstand weg - bei weitem aber nicht genug.
In Payson angekommen, lief alles auf einen Sprint der drei Ausreißer hinaus, bis 1,1 Kilometer vor dem Ziel Morton eine letzte Attacke setzte. "Ich habe mich gut gefühlt, und wenn die Gruppe so klein ist, zögert sie meistens, wenn man hart genug angreift. So bekommt man eine kleine Lücke und das kann es schon sein", so Morton - Recht hatte er: Talansky und Costa schauten sich einen kurzen Moment an und konnten anschließend die entstandene Drei-Sekunden-Lücke nicht mehr schließen.
"Es war auch das einzige Mal auf den letzten 30 Kilometern, dass wir keinen Gegenwind hatten. Das muss man nutzen - auch weil es normalerweise nicht gut für mich endet, wenn ich es auf den Sprint ankommen lasse", sagte Morton, nachdem er die Ziellinie als Erster überquert und das Gelbe Trikot übernommen hatte.
Rosskopf führte das Verfolger-Quartett um Atapuma mit 1:22 Minuten Rückstand ins Ziel und hielt seinen kolumbianischen Kapitän so noch im Kampf um das Podium der Tour of Utah. Alle anderen Mitfavoriten aber mussten eine herbe Niederlage einstecken. Erst 3:57 Minuten nach Morton erreichten Kiel Reijnen, Peter Stetina (beide Trek-Segafredo), Janez Brajkovic (UnitedHealthcare) und Joe Dombrowski (Cannondale-Drapac) in einer zweiten Verfolgergruppe mit dem Gelben Trikot von Robin Carpenter (Holowesko-Citadel) das Ziel. Chris Horner (Lupus Racing) und Larry Warbasse (IAM) büßten sogar 5:57 Minuten ein.
Schon vor drei Jahren hatte Morton auf der 3. Etappe in Nayson die Gesamtführung übernommen, büßte sie zwei Tage später auf dem Weg zum Snowbird Ski Resort ein, als ausgerechnet sein Garmin-Teamkollege Tom Danielson ein zu hohes Tempo für ihn anschlug. Der US-Amerikaner feierte später den Gesamtsieg.
Tagesergebnis:
1. Lachlan Morton (Jelly Belly)
2. Adrien Costa (Axeon Hagens Berman) + 0:03
3. Andrew Talansky (Cannondale-Drapac) + 0:03
4. Joey Rosskopf (BMC) + 1:22
5. Rob Britton (Rally Cycling) + 1:22
6. John Darwin Atapuma (BMC) + 1:22
7. Taylor Eisenhart (BMC) + 1:24
8. Kiel Reijnen (Trek-Segafredo) + 3:57
9. Robin Carpenter (Holowesko-Citadel) + 3:57
10. Jonathan Clarke (UnitedHealthcare) + 3:57
Gesamtwertung:
1. Lachlan Morton (Jelly Belly)
2. Adrien Costa (Axeon Hagens Berman) + 0:07
3. Andrew Talansky (Cannondale-Drapac) + 0:09
4. John Darwin Atapuma (BMC) + 1:32
5. Joey Rosskopf (BMC) + 1:32
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