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20.04.2016 | (rsn) – Es kam, wie es nach Ansicht fast aller Experten zu erwarten gewesen war. Alejandro Valverde (Movistar) erwies sich auch beim 80. Flèche Wallonne als der mit Abstand stärkste Fahrer an der Mur de Huy und feierte nicht nur seinen dritten Coup in Folge, sondern ist mit insgesamt vier Siegen nun alleiniger Rekordhalter des „kleinsten“ der drei Ardennen-Klassiker.
Dabei erlebten die Zuschauer im 1,3 Kilometer langen Schlussanstieg hinauf zur berühmten Mur praktisch eine Wiederauflage des Finals des vergangenen Jahres. Der bald 36 Jahre alte Valverde beschleunigte rund 150 Meter vor dem Ziel und löste sich leicht von Julian Alaphilippe (Etixx-Quick-Step), dem wie schon 2015 nur der zweite Platz blieb – worüber sich der Franzose mächtig ärgerte, wie seine wütenden Faustschläge auf seinen Lenker bewiesen.
Auf Rang drei landete sein irischer Teamkollege Daniel Martin, der auf den letzten 300 Metern versuchte hatte, Valverde mit einem frühen Antritt abzuschütteln. Doch der klemmte sich ans Hinterrad des Zweiten von 2014, um dann kurz darauf nochmals das Tempo zu erhöhen und sich souverän den Sieg zu sichern – übrigens den fünften eines spanischen Fahrers in Folge.
“Unglaublich, dass ich hier zum vierten Mal gewonnen habe. Das ist für mich und für das Team ein historischer Sieg. Ich wusste, dass ich in großartiger Form war und habe das Beste draus gemacht“, sagte Valverde, der mit seinen Helfern im Ziel ausgelassen jubelte. Zudem kündigte er bereits seinen Start für die kommende Saison an. "Ich habe noch Vertrag für ein weiteres Jahr und werde deshalb wahrscheinlich hierher zurückkehren. So lange ich Profi bin, werde ich Flèche and Lüttich-Bastogne-Lüttich fahren.“
Dann wird Alaphilippe eine weitere Chance erhalten, sich gegen den Movistar-Kapitän durchzusetzen. „Wir wollten hier durch Dan gewinnen, aber Valverde war erneut der Stärkste“ erklärte der 23-Jährige nach seinem zweiten Platz in Folge. „Ich bin enttäuscht, weil ich so nahe dran war, aber es ist dennoch ein guter Tag. Ich würde gerne Valverde nochmal schlagen, bevor er zurücktritt. Ich hoffe jetzt auf die Revanche am Sonntag in Lüttich.“
Auch Daniel Martin blieb nur die Hoffnung auf die kommende Saison – oder auf den letzten und wichtigsten der Ardennen-Klassiker, der am Sonntatg ansteht. „Jedes Jahr hoffen wir, dass Valverde weniger gut sein wird, aber er ist einfach ein toller Fahrer. Jedes Jahr ist er hier der Favorit. Aber uns gibt das nur weitere Motivation, ihn zu schlagen“, sagte der 29-Jährige.
Vier Sekunden hinter dem Spitzentrio wurde der Niederländer Wout Poels, dessen Sky-Teamkollege Sergio Henao wegen auffälliger Blutwerte vor dem Rennen kurzfristig vom Management suspendiert wurde, überraschender Vierter, gefolgt vom Amstel Gold Race-Gewinner Enrico Gasparotto (Wanty-Groupe Gobert), der eine weitere Sekunde dahinter einen guten fünften Rang belegte.
Platz sechs ging an den Spanier Samuel Sanchez (BMC) vor dem Schweizer Michal Albasini (Orica-GreenEdge), der im vergangenen Jahr noch Dritter geworden war. Bester deutscher Fahrer war Björn Thurau (Wanty-Groupe Gobert), der mit 34 Sekunden Rückstand auf den Sieger auf Rang 34 landete.
Vorzeitig beendet war das Rennen rund 50 Kilometer vor dem Ziel dagegen für den Luxemburger Fränk Schleck (Trek-Segafredo), der sich bei einem Sturz nach Angaben seines Teams einen Schlüsselbeinbruch zuzog.
Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Feld auf der vorletzten Runde um den Zielort herum und war auf der Jagd nach vier Ausreißern, zu denen auch Stephen Cummings (Dimension Data) gehörte. Der Brite war nach gut 50 Kilometern noch vor den ersten Hügeln in die Offensive gegangen und hatte mit seiner Attacke die Gruppe des Tages initiiert, die rund zehn Kilometer später stand. Da nämlich hatten bei strahlendem Sonnenschein und milden Frühlingstemperaturen Koen Bouwman (LottoNL-Jumbo), Silvan Dillier (BMC), Vegard Stake Laengen (IAM), Kiel Reijnen (Trek-Segafredo), Matteo Bono (Lampre-Merida), Tosh Van Der Sande (Lotto Soudal), Sander Helven (Topsport Vlaanderen-Baloise) und Quentin Pacher (Delko Marseille Provence KTM) zu dem Routinier aufgeschlossen.
Am Gipfel der Côte de Bellaire, dem ersten der zwölf Anstiege des Tages, schaffte auch noch der Däne Mads Pedersen vom deutschen Stölting-Team den Sprung nach vorn, so dass schließlich zehn Ausreißer gegen das Feld standen. Das hielt den Rückstand in der Folge bei gut drei Minuten – auch, als es nach 101 Kilometern erstmals über die Mur de Huy ging.
Auf der danach folgenden 66 Kilometer-Runde kontrollierten Movistar - in voller Mannschaftsstärke - und Katusha – mit meist nur einem Fahrer - das Geschehen im Feld und reduzierten den Rückstand nach Plan. Als er unter zwei Minuten gesunken war, attackierte Cummings an der Côte de Bohissau 55 Kilometer vor dem Ziel seine Begleiter, von denen nur Van Der Sande, Bono und Dillier dem 35-Jährigen folgen konnten.
Die Vier konnten ihren Vorsprung auf das Feld wieder auf über zwei Minuten vergrößern, was dort hektische Betriebsamkeit auslöste. Vor der zweiten Passage der Mur de Huy schickten immer mehr Teams ihre Helfer nach vorn, um das Tempo zu erhöhen. An der Mur griff zunächst Dillier an, gefolgt von Cummings, der kurz hinter der Kuppe schließlich den Schweizer abschüttelte und die letzten 28 Kilometer als Solist in Angriff nahm. Hinter dem Allrounder bildete sich eine kurzzeitige Verfolgergruppe, zu der auch Thurau zählte, doch im Feld hatte wieder Movistar das Kommando übernommen und stellte zunächst Thurau, Dillier und die anderen, 17 Kilometer vor dem Ziel schließlich auch den resignierenden Cummings.
Für Spannung sorgte auf den letzten zwölf Kilometern dann noch eine Attacke von Bob Jungels (Etixx-Quick-Step), der Georg Preidler (Giant-Alpecin) und Valverdes Teamkollege Ion Izagirre folgten. Der Österreicher fiel kurz darauf in der Côte de Cherave, dem vorletzten Hindernis des Tages zurück, dafür schloss Tim Wellens (Lotto Soudal) zum Spitzenduo auf. Doch im Feld reagierten jetzt auch andere Favoritenteams wie etwa Etixx-Quick-Step, so dass zwei Kilometer vor dem Ziel auch dieser Angriff vereitelt werden konnte und noch ein vergleichsweise großes Feld die Mur in Angriff nahm.
Hier zeigte sich Valverde schon früh an vorderer Position, konterte zunächst leicht eine Attacke von Joaquim Rodriguez (Katusha), um dann auch dem Etixx-Duo Martin und Alaphilippe, seinen schärfsten Rivalen an diesem Tag, nicht nur Paroli zu bieten, sondern sich auch wie in den Jahren zuvor in Huy den Sieg zu sichern.
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