Greipel & Co fuhren 40 Saisonsiege ein

Lotto Soudal: Sergeants Maßnahmen zeigten Wirkung

Foto zu dem Text "Lotto Soudal: Sergeants Maßnahmen zeigten Wirkung"
André Greipel (Lotto Soudal) war der beste Sprinter der 102. Tour de France. | Foto: Cor Vos

22.10.2015  |  (rsn) – Zur Saison 2015 nahm das Lotto Soudal in Sachen Vorbereitung und Rennplanung einige Veränderungen vor. So stiegen André Greipel, Marcel Sieberg, Jürgen Roelandts und Jens Debusschere deutlich später als in den vergangenen Jahren in ihr Rennsportjahr ein. Zudem beschloss die Teamleitung, Jürgen Van den Broeck nicht mit zur Tour de France zu nehmen. Der Erfolg gab Teammanager Marc Sergeant Recht: Greipel & Co. feierten nicht weniger als 40 Siege, darunter 14 bei WorldTour-Rennen.

“Obwohl wir schon 2014 30 Siege eingefahren hatten, haben wir in unserer Vorgabe die Anzahl auf 25 reduziert, dafür wollten wir eine höhere Qualität. Am Ende hatten wir 40 Erfolge, wichtig aber war, dass die Qualität stimmte“, bilanzierte Sergeant, dessen Mannschaft in der UCI-Teamwertung 2015 auf Rang neun kam.

Wichtigster Erfolgsfaktor war wohl André Greipel, der 16 Siege beisteuerte, darunter vier Etappenerfolge bei der Tour de France. “André ist die ganze Saison auf einem hohen Level gefahren. Er hat uns sehr viele WorldTour-Punkte beschert. Er war da, wenn man ihn brauchte, und das hat dann letztlich zu einigen schönen Siegen geführt“, lobte der Teamchef seinen deutschen Top-Star.

Zudem wollte Lotto Soudal offensiv die Rennen in Angriff nehmen. “Diese Art zu fahren, hat uns viele Erfolge gebracht, dazu kamen zahlreiche Top Ten-Ergebnisse, vor allem bei den großen Eintagesrennen“, so Sergeant, der als einzige Schwachstelle das Gesamtklassement bei den großen Rundfahrten ausmachte. Hier sorgte der Belgier Maxime Monfort als Elfter des Giro d'Italia für das beste Lotto Soudal-Resultat.

“Da haben wir die Erwartungen nicht erfüllt, die Ergebnisse müssen nächstes Jahr besser werden", forderte Sergeant mit Blick auf Giro, Tour und Vuelta. Dazu beitragen sollen zwei Neuzugänge, nämlich der Spanier Rafal Valls (von Lampre-Merida) und der Pole Tomas Marczynski (von Torku Sekerspor), der ein wichtiger Berghelfer werden soll. “Namhaftere Fahrer waren für uns finanziell nicht möglich, also mussten wir einige Nischen bedienen“, erklärte Sergeant. “Natürlich schauen wir zuerst auf dem belgischen Markt, finden wir dort nichts, dann blicken wir natürlich auch ins Ausland.“

Ob Valls allerdings Van den Broeck, der zu Katusha wechselte, wird ersetzt können, scheint fraglich. Auch wenn beim Belgier zuletzt nicht mehr viel zusammenlief, so war der 32-jährige Van den Broeck doch der beste aus der Rundfahrerfraktion. Zu der gehören auch sein Landsmann Tim Wellens, der erneut die Eneco Tour gewann, und der Franzose Tony Gallopin. Beide sind jedoch eher Experten für schwere Eintagesrennen und kleinere Rundfahrten. Im Hochgebirge fühlen sich dagegen weder Wellens noch Galoppin wirklich wohl.

Dritter und letzter Neuzugang ist der Belgier Jelle Wallays, der die Klassikerfraktion um Gallopin, Roelandts und Tiesj Benoot, die Überraschung der abgelaufenen Saison, verstärken soll. “Tiesj hat sich als zukünftiger Mann für die flämischen Rennen erwiesen. Gemeinsam mit Roelandts, aber auch Jens Debusschere, der einen weiteren Entwicklungsschritt genommen hat, können wir bei diesen Rennen einige WorldTour-Punkte einfahren", zeigte sich Sergeant optimistisch.

Doch auch bei Lotto Soudal lief in diesem so erfolgreichen Jahr nicht alles nach Wunsch. Als "schlimmstes Erlebnis" nannte Sergeant den Sturz von Kries Boeckmans bei der Vuelta. Der Belgier musste mit schweren Kopfverletzungen mehrere Tage ins künstliche Koma versetzt werden, befindet sich aber wieder auf dem Weg der Besserung.

Weitere Radsportnachrichten

17.11.2025Lipowitz will nicht zum Giro und hofft auf Tour-Doppelspitze

(rsn) – Mit Blick auf ihre Meriten bei der Tour de France befinden sich Florian Lipowitz und Remco Evenepoel in ähnlichen Sphären. Doch was ihren Charakter angeht, könnte das Duo, das im Sommer n

17.11.2025Huens verstärkt Groupama, Verre findet neues Zuhause

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

17.11.2025Tour du Ghana: Müllers Team gewinnt Prolog – und hat morgen frei

Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird es selten

17.11.2025ASO spricht sich gegen Ticket-Einnahmen aus

(rsn) – In der Debatte um die zukünftige Finanzierung des Radsports hat die Großmacht ASO, die neben der Tour de France weitere entscheidende Rennen im WorldTour-Kalender und den ebenen darunter o

17.11.2025Road Captain will auch “persönliche Freiheit“

(rsn) – Von den noch aktiven Profis ist Kim Heiduk der letzte Deutsche, der aus einem einheimischen KT-Team, nämlich Lotto – Kern Haus, den Wechsel ins Lager der Berufsradfahrer geschafft hat. Ei

17.11.2025Ferrand-Prévot plant zwei Saisonhöhepunkte

(rsn) – Mit dem Tour-de-France-Sieg in der Tasche und einer Knöchel-OP, die noch ein paar Wochen Pause mit sich bringen wird, geht Pauline Ferrand-Prévot in den Winter und ins neue Jahr. Und damit

17.11.2025Eigene Chancen genutzt, doch für den Sieg hat es nicht gereicht

(rsn) – Vor seinem letzten U23-Jahr entschied sich der junge Österreicher Sebastian Putz für einen Wechsel. Er schloss sich dem Team Red Bull - Bora – hansgrohe Rookies an, um sich dort für zuk

17.11.2025Prag buhlt um den Grand Depart

(rsn) – Die Liste an kommenden potenziellen Tour-Starts in den kommenden Jahren wird immer länger. Auch Tschechien hat sich jetzt mit Prag in Stellung gebracht und ASO-Chef Christian Prudhomme bei

17.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

16.11.2025Kein Highlight, aber einige Male nah dran am Sieg

(rsn) – Die erste Saison, in der sich Alexandre Balmer (Solution Tech – Vini Fantini) komplett auf die Straße fokussierte, begann für den 25-Jährigen denkbar unglücklich. Bei der Trofeo Laigue

16.11.2025Oertzen fährt bei Garneks Überraschungssieg nächstes Podium ein

(rsn) – Einen Tag nach seinem zweiten Platz in Owocowy Przelaj (C2) hat Max Heiner Oertzen (Radsport Nagel) in Wladyslawowo-Cetniewo (C2) den nächsten Podiumplatz eingefahren. Beim Überraschungser

16.11.2025Nys nach packendem Finale in Hamme mit besserem Ende für sich

(rsn) – Dramatischer hätte der dritte Lauf zur X20 Badkamers Trofee in Hamme nicht laufen können. Nachdem sich Thibau Nys (Baloise - Glowi Lions) und Cameron Mason (Seven) nahezu über den gesamt

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)