Engelhardt beim Arctic Race Siebter am Berg

Strong kommt nicht an Pidcock vorbei, verteidigt aber Gelb

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Strong kommt nicht an Pidcock vorbei, verteidigt aber Gelb"
Tom Pidcock ringt Corbin Strong im Bergaufsprint der 3. Etappe des Artic Race nieder. | Foto: Cor Vos

09.08.2025  |  (rsn) – Tom Pidcock (Q36.5) hat die 3. Etappe des Arctic Race of Norway (2.Pro) gewonnen. Bei der Bergankunft in Malselv schlug er Corbin Strong (Israel – Premier Tech) im Zweiersprint. Der Neuseeländer verteidigte damit die Gesamtführung. Das Tagespodium komplettierte Christian Scaroni (XDS – Astana) vor seinem Teamkollegen Clément Champoussin. Als Fünfter erreichte Kevin Vermaerke (Picnic - PostNL) das Ziel vor Martin Tjotta (Arkea – B&B Hotels) und Felix Engelhardt (Jayco – AlUla).

“Ich bin glücklich, aber auch irgendwie enttäuscht. Wir wollten heute das Trikot holen, aber Corbin ist für einen Sprinter ziemlich unglaublich geklettert“, zeigte sich Pidcock im Ziel-Interview überrascht. Er sicherte sich im kleinen Skiort seinen fünften Saisonsieg – die ersten vier erzielte er alle im Januar und Februar. Wenn er am Sonntag am hügeligen Schlusstag in Tromso mindestens einen weiteren folgen lassen will, muss er sich gegen den Mann in Gelb aber etwas einfallen lassen.

“Das wird nicht einfach, er ist stark und klettert offensichtlich sehr gut“, blickte Pidcock voraus. Nach dem Giro d’Italia kehrte er für einige Zeit aufs Mountainbike zurück. Mit Ausnahme eines Eintagesrennens in Andorra Mitte Juni ist das Arctic Race of Norway der erste Einsatz auf dem Rennrad seit dem 1. Juni. “Ich hatte einen langen Trainingsblock und bin lange nicht mehr auf der Straße gefahren. Nach der langen ersten Saisonhälfte fühle ich jetzt, dass meine Frische wieder da ist“, meinte der 26-Jährige.

Engelhardt konnte auf den letzten zwei Kilometern dem Angriff des Mountainbike-Olympiasiegers nicht folgen. Er sorgte bei den Verfolgern für Tempo und musste die nach dem Teufelslappen allesamt passieren lassen. Die nächstfolgenden Fahrer konnte er gerade noch abwehren. Florian Stork (Tudor) konnte keine Rolle spielen. Er trat im Schlussanstieg nie im Vordergrund auf und beendete das Rennen auf Position 25.

Im Klassement liegt Strong vor dem abschließenden Teilstück sechs Sekunden vor Pidcock. Der 25-Jährige ist auch der Beste Nachwuchsfahrer und der Führende in der Punktewertung. Storm Ingebrigtsen (Coop – Repsol) baute als Ausreißer seine Führung im Bergklassement aus.

So lief die 3. Etappe des Arctic Race of Norway:

Prozentirekt nach dem Start ging es hinauf zum Husoy (1.Kat), der bei 9,9% Steigung 2,3 Kilometer lang ist. Den Anstieg nutzten die einheimischen U23-Fahrer Ingebrigtsen, Georg Martinsen (Lillehammer CK), Morthen Baksaas und Sebastian Veslum (beide Nationalmannschaft Norwegen) zu einem Angriff. Den Wertungsstrich passierte nicht der Träger des Bergtrikots, sondern Baksaas als Erster. Der 21-Jährige war auch auf den nächsten beiden Anstiegen der Beste.

Auf den nächsten rund 100 Kilometer tat sich nichts. Mit einem Schnitt von unter 38km/h verfolgte Frederik Frison (Q36.5) mit dem Peloton im Rücken die Ausreißer. Mit noch 28 zu fahrenden Kilometern betrug der Rückstand des Feldes, wo sich noch Pinkelpausen gegönnt wurden, noch eine Minute.

Das Streckenprofil der 3. Etappe des Arctic Race of Norway | Foto: Veranstalter

Veslum griff seine Begleiter 18 Kilometer vor dem Ziel an, die wurden sofort eingeholt, während der 19-Jährige noch bis eingangs der letzten neun Kilometer als Einzelkämpfer Widerstand leistete. Anschließend wurde mit erhöhtem Tempo geschlossen auf die 3,7 Kilometer lange Schlusssteigung zugefahren. Eingangs der letzten 1,5 Kilometer verschärfte Pidcock das Tempo. Nur Strong konnte ihm folgen, Engelhardt musste in der fünfköpfigen Verfolgergruppe Platz nehmen.

Strong führte vorn nicht mit. Pidcock versuchte ihn auf den letzten steilen Metern abzuschütteln, hatte damit aber keinen Erfolg. Mit noch 800 zu fahrenden Metern flachte die Straße ab. Der Q36.5-Kapitän verschleppte das Tempo nun etwas, wodurch Scaroni und Champoussin sich nähern konnten. Wenige hundert Meter dem Ziel wurde es wieder steiler und Pidcock setzte von vorm zum langen Sprint an. Strong kam neben den Briten, der aber länger durchhielt und knapp vor dem Neuseeländer gewann.

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