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08.10.2015 | (rsn) – Andrea Guardini hat den Auftakt der 1. Abu Dhabi Tour (2.1) gewonnen und seinem Astana-Team einen weiteren Sieg im ausgehenden Radsportjahr beschert. Der 26 Jahre alte Italiener entschied am Donnerstag die 1. Etappe über 158 Kilometer von Qasr Al Sarab nach Madinat Zayed im Massensprint vor dem Belgier Tom Boonen (Etixx-Quick-Step) und seinem Landsmann Daniele Bennati (Tinkoff-Saxo) für sich. Bester deutscher Fahrer war Michael Schwarzmann (Bora-Argon 18) auf Rang neun.
Wegen der extremen Hitze mit Temperaturen von mehr als 45 Grad beschlossen die Organisatoren während des Rennens eine Verkürzung der Etappe um 16 Kilometer, die auf einem Rundkurs am Ziel hätten ausgetragen werden sollen.
Mit seinem achtem Saisonsieg übernahm Guardini auch die Führung im Gesamtklassement der viertägigen Rundfahrt durch die Vereinigten Arabischen Emirate.
Kurz nach dem Start in der Oase von Al Sarab zog Paul Voß (Bora-Argon 18) aus dem Feld davon. Zunächst folgte niemand dem Deutschen, ehe sich dann der Südafrikaner Songezo Jim (MTN-Qhubeka), der Australier William Clarke (Drapac), der Spanier Francisco Mancebo (Skydive Dubai), der Italiener Alessandro Bazzana (UnitedHealthcare) und der Brite Michael Thompson (Team Wiggins) nach rund fünf Kilometern doch noch dazu gesellten. Bei Temperaturen von rund 45 Grad fuhr sich die Gruppe des Tages auf welligem Terrain (1.200 Höhenmeter) im Schweiße ihres Angesichts einen Maximalvorsprung von rund 4:30 Minuten heraus.
Der 20-jährige Thompson und Bazzana fielen schon in der ersten Hälfte der Etappe aus der Spitzengruppe heraus, während im Feld vor allem Sky und Astana bei zunächst vergleichsweise gemächlichem Tempo (knapp 35 km in den ersten beiden Stunden) die Kontrolle übernahmen. Dennoch ging der Rückstand auf die Ausreißer schnell auf unter zwei Minuten zurück.
Die waren 50 Kilometer vor dem Ziel nur noch zu zweit, nachdem zunächst der völlig entkräftete Clarke und kurz darauf auch Jim zurückfielen. Schließlich hatte Voß genug und nahm die Beine hoch, nachdem er den zweiten Zwischensprint des Tages für sich entschieden hatte. Es reichte allerdings, um sich das Schwarze Sprinttrikot zu sichern.
Damit blieb nur noch der 39-jährige Mancebo, der seit 2014 für das heimische Sky Dive Dubai-Team fährt, als Solist an der Spitze übrig. Das Feld zeigte kein Interesse daran, den Routinier frühzeitig zurückzuholen und ließ den Abstand auf wieder deutlich mehr als drei Minuten anwachsen. Doch auch Mancebo musste schließlich den Strapazen Tribut zollen und übergab 32 Kilometer vor dem Ziel den Staffelstab an seinen tunesischen Teamkollegen Rafaâ Chtioui, der sich kurz zuvor aus dem Feld gelöst hatte.
Der Doppelmeister seines Landes kam auf breiter, schnurgerader Straße bis auf mehr als zwei Minuten weg – auch weil das Feld zunächst nicht rechtzeitig reagierte. Obwohl sich in der Folge auch Lampre-Merida und Etixx-Quick-Step zeigten, blieb es der Sky-Truppe und dem Wiggins-Team vorbehalten, im gleißenden Sonnenschein für die entscheidende Tempoverschärfung zu sorgen, in deren Folge der nun ebenfalls entkräftete Chtioui zwei Kilometer vor dem Ziel in Sichtweite kam.
Den Rest erledigten die Sprintzüge, die den einsamen Solisten auf dem Schlusskilometer noch stellten. In die letzte scharfe Rechtskurve bog das Etixx-Team als erstes ein, doch für Kapitän Boonen sollte es dann doch nicht reichen, weil in einem wilden Sprint Guardini auf die höchste Endgeschwindigkeit kam und sich schließlich deutlich durchsetzte.
Tageswertung:
1. Andrea Guardini (Astana)
2. Tom Boonen (Etixx-Quick-Step) s.t.
3. Daniele Bennati (Tinkoff-Saxo)
4. Andrea Palini (Skydive Dubai)
5. Marco Canola (UnitedHealthcare)
6. Edwin Alcibiao Avila (Colombia)
7. Elia Viviani (Team Sky)
8. Josè Joaquin Rojas (Movistar)
9. Michael Schwarzmann (Bora-Argon18)
10. Luka Mezgec (Giant-Alpecin)
Gesamtwertung:
1. Andrea Guardini (Astana)
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