Polen bei WM diesmal nur zu sechst

Kann Kwiatkowski den Sieg aus dem Vorjahr wiederholen?

Von Wolfgang Brylla

Foto zu dem Text "Kann Kwiatkowski den Sieg aus dem Vorjahr wiederholen?"
Michal Kwiatkowski (Etixx-Quick-Step) auf der 3.Tour-Etappe | Foto: Cor Vos

02.09.2015  |  (rsn) - Bei den letztjährigen Straßenweltmeisterschaften im spanischen Ponferrada konnte die polnische Nationalmannschaft gleich neun Fahrer ins Straßenrennen schicken. Somit gehörte Polen unter anderem neben Deutschland zu den wenigen Nationen, die an den Start mit dem höchstmöglichen Kontingent gehen durften. Das Endergebnis konnte sich sehen lassen: Michal Kwiatkowski ergatterte das begehrte Regenbogentrikot.

In diesem Jahr finden die Rad-WM in Richmond (USA) statt, diesmal jedoch muss die wei¬ß-rote Kavallerie Abstriche machen und statt auf neun nur auf sechs Fahrer bauen. Obwohl Rafal Majka (Tinkoff Saxo) eine Bergetappe bei der Frankreich-Rundfahrt für sich entschied und Kwiatkowski (Etixx-Quick Step) den Ardennen-Klassiker Amstel Gold Race gewann, zählte Polen nicht zu Top 10 Nationen in der WorldTour-Wertung. Somit musste man sich über die Nationenwertung der Europe Tour klassifizieren. Dabei sprangen sechs Startplätze heraus.

Der polnische Radsportverband gab am Montag das Aufgebot für die WM bekannt. Angeführt wird das Team von Kwiatkowski, dem zur Seite sein Mannschaftskollege und Freund Michal Golas stehen wird. Fehlen durfte natürlich nicht Majka, der 2014 auf eine Teilnahme verzichtete mit der Begründung, er sei nach der anspruchsvollen Saison mit zwei Grand Tours hintereinander schlichtweg müde. Maciej Bodnar (Tinkoff Saxo), der zuletzt bei der Polen-Rundfahrt als Ausreißer einen Etappensieg feiern durfte, wird darüber hinaus im Zeitfahren um eine gute Position kämpfen ebenso wie Marcin Bialoblocki, der allerdings nur für diese Spezialdisziplin bestimmt ist.

„Bialy“, der Weiße, lebt seit einigen Jahren in Großbritannien, wo er für unterklassige Mannschaften in die Pedale trat. In dieser Saison repräsentiert er den Continental-Rennstall One Pro Cycling, gewann ziemlich überraschend die Goldmedaille im Zeitfahren bei den Nationalen Meisterschaften und sicherte sich somit einen Platz im Nationalteam für die Tour de Pologne – dort holte er sich das abschließende Zeitfahren in Krakau -, als auch für die WM.

Nominiert wurden auch Tomasz Marczynski vom türkischen Team Torku Sekerspor sowie Maciej Paterski (CCC Sprandi), der auf eine hervorragende erste Saisonhälfte mit einem Etappenerfolg bei der Katalonien-Rundfahrt zurückblicken kann.

Im Frauenrennen wird Polen durch sieben Rennfahrerinnen vertreten. Mit Katarzyna Niewiadoma (Rabo Liv), der diesjährigen U23-Europameisterin und Silbermedaillenträgerin der European Games in Baku, können sich die Polen Hoffnungen auf eine Topplatzierung, wenn nicht sogar eine Medaille, machen.

Aufgebot:

Männer:
Straßenrennen: Maciej Bodnar, Rafal Majka (beide Tinkoff-Saxo), Michal Golas, Michal Kwiatkowski (beide Etixx-Quick Step), Tomasz Marczynski (Torku Sekerspor), Maciej Paterski (CCC Sprandi);
Zeitfahren: Bodnar, Marcin Białobłocki (One Pro Cycling)

Frauen:
Straßenrennen: Monika Brzezna, Anna Plichta, Katarzyna Wilkos (alle Pacific Fitness), Eugenia Bujak (BTC City Ljubljana) , Malgorzata Jasinska (Ale Cippolini), Katarzyna Niewiadoma (Rabo Liv), Monika Zur (4F Scott);
Zeitfahren: Bujak, Katarzyna Pawłowska (Boels Dolmans)

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