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13.07.2015 | (rsn) - „Fahren wir zur Achterbahn?“ Das war die häufigste Frage, wenn mein Bruder und ich als Kinder mit dem Mountainbike unterwegs waren. Man muss natürlich wissen, dass die Achterbahn ein alter Steinbruch ist, der wegen seiner kurzen auf-ab-links-rechts Kombinationen für uns der Spielplatz schlecht hin war. Ein paar Jahre später, nämlich genau jetzt, trifft der Begriff Achterbahn wieder zu. Allerdings nun auf meinen bisherigen Saisonverlauf.
Nach einer mental schwierigen Woche konnte ich mich Ende Mai bei den schweren Rennen „Holland Hills“ und „Gooik-Gerardsbergen-Gooik“ selbst mit guten Leistungen überraschen und die Zuversicht für meinen persönlichen Saisonhöhepunkt, die AVIVA Women’s Tour, wuchs. Ich wusste, dass es die eine oder andere Etappe geben würde, auf der das Team erstmals komplett auf mich setzen würde und wollte die anderen, vor allem aber mich selbst natürlich nicht enttäuschen.
Der deutsche Meistertitel im Punktefahren gegen Charlotte Becker und Weltmeisterin Stephanie Pohl ließ mich weiterhin glauben, dass ich in guter Verfassung an den Start gehen würde. Es ging also immer noch bergauf bei meiner Achterbahnfahrt. Doch diese Bergauffahrt endete leider fünf Kilometer zu früh. Denn genau diese fünf Kilometer vor dem Ziel der 1. Etappe machten meine bis dahin so guten Beine schlapp und ich konnte nicht mal mehr das Hinterrad meiner Teamkollegin halten. Die richtige Bergabfahrt auf meiner Achterbahn fing aber 50 Meter nach dem Zielstrich an.
Ich selbst konnte noch rechtzeitig bremsen, als die Fahrerinnen vor mir stürzten, doch von hinten kam eine unaufmerksame Kollegin und rauschte ungebremst in mich hinein. Ich konnte mich zwar auf dem Rad halten, aber meine Schulter meldete sich sofort mit einer Zerrung, die mich vor allem die nächsten Tage immer wieder an die 1. Etappe erinnerte. Leider hielt die Talfahrt an und erreichte auf der 4. und vorletzten Etappe ihren Tiefpunkt.
Ich kann davon aber nicht viel erzählen, denn ab dem Zeitpunkt, als der Platz zwischen Straßengraben und Begleitfahrzeug gefährlich eng wurde, weiß ich nichts mehr. Aufgewacht bin ich auf der Straße sitzend und mit der Meinung, ich würde träumen. Auch an die Zeit danach, als ich erst im Besenwagen und dann im Krankenwagen saß, kann ich mich nur verschwommen und bruchstückhaft erinnern.
Erst als ich erfahren hatte, welchen Wochentag und welche Etappe wir haben, konnte ich mir ein Puzzleteil nach dem anderen wieder zusammensetzen. So dramatisch es aber auch klingen mag, dass ich von einem Auto umgefahren wurde und mir dabei eine Gehirnerschütterung zuzog: Ich hatte unheimlich viel Glück und es hätte mir weitaus schlechter ergehen können. Außerdem hat der Sturz mir sogar wieder einmal gezeigt, in welch einem großartigen Team ich fahren darf.
Bereits am Samstagnachmittag unterbrachen unsere Physios alle 15 Minuten ihre Massagen, um nach mir zu sehen. Unser sportlicher Leiter kam, nachdem er zwei Stunden mit meiner Teamkollegin, die zu Beginn der Etappe schwer gestürzt war, im Krankenhaus gewartet hatte, direkt zu mir, ohne vorher überhaupt seine Taschen abzulegen. Meine Zimmerpartnerin stellte mitten in der Nacht den Wecker um sicherzustellen, dass es mir gut geht und am Sonntag konnte ich keine Minute stehen, ohne dass ich gleich wieder in einen Stuhl gedrückt wurde. Danach durfte ich glücklicherweise nach Hause fliegen und stieg am Mittwoch bereits wieder auf’s Rad. Dass die Deutsche Straßenmeisterschaft mehr von Runde zu Runde ablief und ich hauptsächlich froh war, überhaupt schon wieder Rennen fahren zu können, war zu erwarten.
Doch eine Achterbahn wäre keine Achterbahn, wenn es nicht bald schon wieder bergauf gehen würde. Und so durfte ich am vergangenen Wochenende, nur zwei Wochen nach meinem Sturz, schon wieder auf das Podest steigen. Ich war wieder auf der Bahn unterwegs und musste mich beim Omnium in Polen nur Olympiasiegerin Laura Trott geschlagen geben.
Bleibt zu hoffen, dass es weiter bergauf geht, denn im Moment bereite ich mich auf die U23 Europameisterschaften auf der Bahn in Athen vor und nur drei Wochen später finden die Titelkämpfe auf der Straße in Estland statt. Danach darf es gerne kurz bergab gehen, denn dann habe ich eine Woche Urlaub.
Bis bald
Eure Anna
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