--> -->
13.06.2015 | (rsn) - Bei den Deutschen Bahn-Meisterschaften im Berliner Velodrom belegte Rene Enders mit dem LV Thüringen an der Seite von Richard Aßmus und Maximillian Dörnbach den zweiten Platz. In der Nationalmannschaft ist er seit Jahren nicht von Position 1 wegzudenken. Dabei legt der 27-jährige Thüringer in aller Regel die Bestzeit hin, weshalb er als der schnellste Anfahrer der Welt gilt. Im Gespräch mit radsport-news.com blickt der zweimalige Weltmeister und olympische Bronzemedaillegewinner auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio, auf die Zeit danach und spricht auch über die enttäuschend verlaufende WM in Paris, wo die Teamsprinter sich mit Bronze begnügen mussten.
Sind sie zufrieden mit dem zweiten Platz im Teamsprint hinter dem Track TeamBrandenburg?
Rene Enders: Das geht in Ordnung. Natürlich ist man im ersten Moment enttäuscht, wenn man so knapp verliert, aber mit der Mannschaftsleistung können wir zufrieden sein.
Nach Platz drei bei der Weltmeisterschaft haben Sie sich sehr enttäuscht gezeigt und auch Kritik geübt. Gab es danach eine Aussprache mit den Kollegen?
Enders: Es gab, wie immer direkt nach der WM, eine Auswertung. Ich würde aber auch nicht sagen, dass ich Kritik geübt habe. Es ist einfach so, dass wir den Anspruch haben, ganz oben zu stehen und deshalb eine gewisse Ehrlichkeit mitbringen müssen. Wenn es auf einer Position klare Defizite gab, dann ist es wichtig, diese auch anzusprechen. Es geht da nicht um persönliche Kritik, sondern darum, die Sache sehrobjektiv zu beleuchten und zu sagen wo letztendlich was gefehlt hat.
Sie selbst sind bei der WM die schnellste Zeit von allen gefahren. Ist es besonders ärgerlich, wenn man sieht, dass man selbst klar der stärkste ist, es am Ende aber nur
für Bronze reicht?
Enders: Das Ganze ist mir ja schon über die Jahre hinweg häufiger passiert. Ich habe es aber auch schon andersherum erlebt, wie bei den Olympischen Spielen 2008, wo ich am Ende froh sein konnte, die Leute auf Position 2 und 3 zu haben. Teamsprint ist nunmal eine Mannschaftssportart. Da ist es im Ergebnis egal, welche Zeit ich fahre, es ist wichtig, dass wir am Ende als Team die beste Zeit haben. Trotzdem ist es natürlich auch so, dass man sich intern mit den einzelnen Positionen vergleicht und den Anspruch hat da der stärkste zu sein.
Nach der WM in Paris gab es auch einige Kritik an der Aufstellung. Waren Sie persönlich auch damit unzufrieden?
Enders: Im Nachhinein kann man natürlich immer diskutieren, was richtig oder falsch war. Letztendlich haben wir das alle so entschieden und waren damit einverstanden.
Und dann ist es meiner Meinung nach der falsche Ansatz zu sagen, wir hätten vielleicht doch andere aufstellen müssen. Wir waren alle von der Besetzung überzeugt.
Der Konkurrenzkampf um die Plätze im Teamsprint ist sehr groß. Sie sind der einzige, der in den vergangenen Jahren seinen Platz sicher hatte. Haben Sie aufgrund dieser Tatsache ein größeres Mitspracherecht, was die Besetzung der anderen Positionen angeht?
Enders: Durch die langjährige Erfahrung und dadurch, dass ich jahrelang der stärkste auf Positon 1 bin, bin schon eher in der Position manche Dinge kritischer anzusprechen, als manch anderer. Aber ich denke, dass diejenigen, die Olympia fahren wollen, selbst gut genug wissen, was sie dafür tun müssen.
Gehen Sie davon aus, dass Sie bei den Olympischen Spielen wieder der Schnellste auf ihrer Position sein müssen, um überhaupt eine realistische Chance auf Gold zu haben?
Enders: Ich denke, nicht nur ich muss da der stärkste sein, sondern auch die Leute auf Position 2 und 3. Da hat jeder 100 Prozent abzurufen, um am Ende ganz oben zu stehen.
Vor Großereignissen machen andere Nationen häufig einen großen Sprung nach vorne. Gehen Sie davon aus, dass das vor Olympia auch nochmal so sein wird?
Enders: Ja, davon gehe ich aus. Wir sehen es jedes Jahr, dass viele Nationen zur WM im Vergleich zu den Weltcups davor einen sehr großen Sprung machen und wir vergleichsweise kleine.
Welche Nationen sehen Sie als die härtesten Konkurrenten im Kampf um Gold bei den Olympischen Spielen?
Enders: Ich denke, dass die Top-Nationen, Frankreich, Neuseeland, Russland, Australien, Großbritannien und auch wir auf einem Level sind und alle die Chance haben, Olympiasieger zu werden. Man merkt generell, dass international das Fahrerfeld immer enger wird und stärker besetzt ist. Da müssen wir einfach schauen, an dem Tag zu 100 Prozent fit zu sein und das nötige Quäntchen Glück zu haben.
Wäre in Rio eine Silbermedaille schon eine Enttäuschung?
Enders: Ich habe immer betont, dass es für uns sehr wichtig ist, ganz oben zu stehen. Das ist bei der WM so, und das ist auch bei Olympia so. Natürlich ist man dann am Ende enttäuscht, wenn es am Ende „nur" Silber wird. Wir fahren zu Olympia und wollen Gold holen. Wenn ich dieses Ziel habe und am Ende Zweiter werde, dann kann ich nicht sagen, ich bin zufrieden damit. Zwei bis drei Jahre später sieht man das sicher anders, aber für den Moment hat man sein Ziel nicht erreicht und ist enttäuscht. Wir sind Weltrekordhalter im Teamsprint und nach den Vorleistungen kann es nur um die Gold-Medaille gehen. Alles andere wäre Quatsch.
Wissen Sie schon, wie es bei Ihnen nach den Olympischen Spielen weitergeht? Ist Olympia 2020 eine Option?
Enders: Erstmal muss ich die Qualifikation für Olympia 2016 schaffen.
2020 ist für mich aber definitiv kein Thema mehr, zumindest nicht als aktiver Sportler. Das kann ich ausschließen. Ob ich direkt nach Rio aufhöre oder noch ein Jahr ranhänge, wird sich zeigen müssen.
Mit Rene Enders sprach unser Mitarbeiter Puyan Parhizkar.
02.07.2015„Ich möchte die erfolgreichste Bahnradsportlerin werden"(rsn) - Kristina Vogel gehört seit Jahren zu den besten Sprinterinnen der Welt und sammelt Titel bei Welt- und Europameisterschaften sowie Olympischen Spielen. radsport-news.com sprach mit der 24-jÃ
15.06.2015Uibel: „Es lohnt sich, auch auf uns zu schauen"(rsn) - Seit Jahren sind die deutschen Bahnfahrer Medaillen-Garanten bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Bundestrainer Detlef Uibel sprach am Rande der Bahn-DM in Berlin mit radsport-new
15.06.2015Reinhardt: „Wir können um eine Olympia-Medaille mitfahren"(rsn) - Der Berliner Theo Reinhardt ist fester Bestandteil des deutschen Bahnvierers. Bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften im Berliner Velodrom konnte der 24-Jährige gemeinsam mit Hennin
14.06.2015Vogel dominiert trotz einer Disqualifikation, Levy ist wieder daBerlin (dpa) - Kristina Vogel hat trotz einer Disqualifikation die deutschen 129. Bahn-Meisterschaften dominiert, Maximilian Levy hat sich in Berlin eindrucksvoll zurückgemeldet. Weltmeisterin
13.06.2015Levy holt sich erstmals den Titel im SprintBerlin (dpa) - Maximilian Levy hat erstmals in seiner Karriere den nationalen Titel im Sprint gewonnen. Der viermalige Weltmeister aus Cottbus setzte sich am Samstag bei den 129. Deutschen Bahn-Meiste
13.06.2015Welte gewinnt Keirin-Gold, Titelverteidigerin Vogel disqualifiziertBerlin (dpa) - Miriam Welte aus Kaiserslautern hat am Samstag bei den 129. Deutschen Bahn-Meisterschaften in Berlin den Titel im Keirin gewonnen. Die Teamsprint-Olympiasiegerin von 2012 setzte sich im
12.06.2015Dörnbach gewinnt die 1000 Meter, Vogel auf den 500 Metern topBerlin (dpa) - Maximilian Dörnbach aus Wingerode hat am Freitag bei den 129. deutschen Bahnrad-Meisterschaften in Berlin überraschend das 1000-Meter-Zeitfahren gewonnen. Der 19-Jährige
11.06.2015Vogel holt 6. Sprint-Titel, rad-net Rose gewinnt MannschaftsverfolgungBerlin (dpa) - Weltmeisterin Kristina Vogel hat bei den Deutschen Bahn-Meisterschaften ohne Mühe ihren sechsten Sprint-Titel in Folge gewonnen. Die Erfurterin setzte sich im Berliner Velodrom im Fina
10.06.2015Weinstein verteidigt Titel in der EinerverfolgungBerlin (dpa) - Domenic Weinstein aus Villingen hat zum Auftakt der 129. deutschen Bahn-Meisterschaften die 4000-Meter-Einerverfolgung gewonnen. Der Titelverteidiger setzte sich im Finale im Berliner V
18.11.2025Gaviria vor Wechsel zu Caja Rural? (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
18.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
18.11.2025Zwischen Abitur, DM-Medaillen und WorldTour-Einsätzen (rsn) - In der Juniorenklasse gehörte Paul Fietzke zu den weltweit besten Fahrern. Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften, der Deutsche Meistertitel auf der Straße sowie Siege bei internati
17.11.2025Lipowitz will nicht zum Giro und hofft auf Tour-Doppelspitze (rsn) – Mit Blick auf ihre Meriten bei der Tour de France befinden sich Florian Lipowitz und Remco Evenepoel in ähnlichen Sphären. Doch was ihren Charakter angeht, könnte das Duo, das im Sommer n
17.11.2025Nach Platz 1 und 3 im Prolog gibt´s schon den ersten Ruhetag (rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e
17.11.2025ASO spricht sich gegen Ticket-Einnahmen aus (rsn) – In der Debatte um die zukünftige Finanzierung des Radsports hat die Großmacht ASO, die neben der Tour de France weitere entscheidende Rennen im WorldTour-Kalender und den ebenen darunter o
17.11.2025Road Captain will auch “persönliche Freiheiten“ (rsn) – Von den noch aktiven Profis ist Kim Heiduk der letzte Deutsche, der aus einem einheimischen KT-Team, nämlich Lotto – Kern Haus, den Wechsel ins Lager der Berufsradfahrer geschafft hat. Ei
17.11.2025Ferrand-Prévot plant zwei Saisonhöhepunkte (rsn) – Mit dem Tour-de-France-Sieg in der Tasche und einer Knöchel-OP, die noch ein paar Wochen Pause mit sich bringen wird, geht Pauline Ferrand-Prévot in den Winter und ins neue Jahr. Und damit
17.11.2025Chancen genutzt, doch für den Sieg hat es nicht gereicht (rsn) – Vor seinem letzten U23-Jahr entschied sich der junge Österreicher Sebastian Putz für einen Wechsel. Er schloss sich dem Team Red Bull - Bora – hansgrohe Rookies an, um sich dort für zuk
17.11.2025Prag buhlt um den Grand Depart (rsn) – Die Liste an kommenden potenziellen Tour-Starts in den kommenden Jahren wird immer länger. Auch Tschechien hat sich jetzt mit Prag in Stellung gebracht und ASO-Chef Christian Prudhomme bei
16.11.2025Kein Highlight, aber einige Male nah dran am Sieg (rsn) – Die erste Saison, in der sich Alexandre Balmer (Solution Tech – Vini Fantini) komplett auf die Straße fokussierte, begann für den 25-Jährigen denkbar unglücklich. Bei der Trofeo Laigue
16.11.2025Oertzen fährt bei Garneks Überraschungssieg nächstes Podium ein (rsn) – Einen Tag nach seinem zweiten Platz in Owocowy Przelaj (C2) hat Max Heiner Oertzen (Radsport Nagel) in Wladyslawowo-Cetniewo (C2) den nächsten Podiumplatz eingefahren. Beim Überraschungser