Katalonien: Martin und de Clercq abgehängt

Valverde übernimmt das Kommando, Porte das Weiße Trikot

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Alejandro Valverde (Movistar) hat die 5. Etappe der Katalonien-Rundfahrt gewonnen. | Foto: Cor Vos

27.03.2015  |  (rsn) – Nach einer cleveren Attacke auf den letzten drei Kilometern hat sich Alejandro Valverde (Movistar) bei der 95. Katalonien-Rundfahrt seinen bereits zweiten Tagessieg gesichert. Der 34 Jahre alte Spanier hatte sich im Finale der 5. Etappe, die über 195,4 Kilometer von Alp nach Valls führte, aus einer siebenköpfigen Spitzengruppe ab und rettete einen Vorsprung von fünf Sekunden auf seine Verfolger ins Ziel.

„Wir denken in jedem Rennen an Xabier Tondo, aber hier bei der Katalonien-Rundfahrt besonders. Auch wenn wir es nicht immer sagen, aber jeder Sieg ist auch einer für ihn“, widmete Valverde seinen Erfolg seinem 2011 bei einem Unfall tödlich verunglückten Teamkollegen, der aus dem Zielort Valls stammte.

„Am Ende merkte ich, dass mich die Kontrahenten anschauten und mir die Verantwortung übertragen wollten, also habe ich attackiert. Auf der Abfahrt sind sie auch nicht durch die Führung, also habe ich, als sich ein Loch aufgetan hatte, durchgezogen und konnte noch zusätzlich fünf Sekunden gutmachen“, erklärte Valverde.

Rang zwei ging an den Kolumbianer Rigoberto Uran (Etixx-Quick-Step), der im Sprint den Italiener Paolo Tiralongo (Astana) und Richie Porte (Sky) hinter sich ließ. Der Australier verpasste zwar das Podium, rückte aber auf Rang eins der Gesamtwertung vor und hat nun beste Chancen, nach Paris-Nizza sein zweites bedeutendes Mehretappenrennen in dieser Saison zu gewinnen.

Der 30 Jahre alte Porte führt im Gesamtklassement allerdings nur mit fünf Sekunden Vorsprung auf den Italiener Domenico Pozzovivo (Ag2R) und sieben auf den Spanier Alberto Contador (Tinkoff-Saxo), die in der Tageswertung zeitgleich mit ihm die Plätze sechs und sieben belegte. Fünfter wurde Tiralongos Teamkollege und Landsmann Fabio Aru. Valverde rückte auf Rang vier der Gesamtwertung vor und hat 16 Sekunden Rückstand auf Porte. Zwei weitere Sekunden dahinter folgt Uran, Aru belegt Platz sieben (+0:27). „Die Abstände sind noch gering, mal sehen was der Montjuic am Sonntag noch für Möglichkeiten bietet", hat Valverde auch die Gesamtwertung noch nicht abgehakt.


Großer Verlierer des Tages waren der Ire Daniel Martin (Cannondale-Garmin), der 1:35 Minuten einbüßte und im Gesamtklassement auf den zehnten Platz zurückfiel, und der Belgier Bart de Clercq (Lotto Soudal), der mit fast drei Minuten Verspätung im Ziel ankam und nach nur einem Tag sein Weißes Trikot des an Porte abgeben musste.

Das Rote Trikot des besten Bergfahrers behauptete der US-Amerikaner Tom Danielson (Cannondale-Garmin), als bester Jungprofi wird weiterhin der Niederländer Wilco Kelderman (LottoNL-Jumbo) geführt, der Rang neun der Gesamtwertung belegt.

Eine Vorentscheidung fiel bereits 35 Kilometer vor dem Ziel im nicht klassifizierten Belltall-Anstiegs, als zunächst die drei Ausreißer des Tages - Jan Polanc (Lampre-Merida), Calvin Watson (Trek) und Yohan Bagot (Cofidis) – gestellt wurden und in der Folge das Feld kräftig ausdünnte.

Dabei konnte überraschenderweise bei einer Windkantenaktion auch Martin dem Tempo nicht mehr folgen. Damit erging es ihm nicht anders als zuvor bereits de Clercq, der ebenfalls abgehängt wurde. Vor allem Sky, Movistar, Tinkoff-Saxo und Astana machten Tempo, wodurch das Feld in viele kleine Gruppen auseinanderfiel. Weniger als 20 Fahrer erreichten schließlich noch gemeinsam die Kuppe des Belltall.

In der folgenden Abfahrt wuchsen die Abstände zwischen den einzelnen Gruppen weiter an, ehe am Alto de Lilla, 14 Kilometer vor dem Ziel der einzige kategorisierte Anstieg des Tages, nach einer ersten Attacke von Valverde nur noch sieben Fahrer übrig blieben, neben dem Movistar-Kapitän noch Uran, Pozzovivo, Porte, Contador, Aru und Raffael Valls (Lampre-Merida). Kurz nach der Bergwertung schlossen noch Tejay Van Garderen (BMC), der Etappensieger von gestern, und sein Teamkollege John Darwin Atapuma zur Gruppe auf.

Doch das Duo konnte in der letzten Abfahrt des Tages seine numerische Überlegenheit nicht ausspielen, stattdessen war es der routinierte Valverde, die die Gelegenheit beim Schopf ergriff und auf den letzten drei Kilometern die alles entscheidende Attacke des Tages setzte und schließlich seinen dritten Sieg in diesem Jahr einfuhr.

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