San Luis: Gaviria feiert zweiten Etappensieg

„Super schneller Bursche“ kocht Cavendish erneut ab

Foto zu dem Text "„Super schneller Bursche“ kocht Cavendish erneut ab"
Fernando Gaviria (Nationalteam Kolumbien) feiert bei der Tour de San Luis seinen zweiten Etappensieg. | Foto: Cor Vos

22.01.2015  |  (rsn) – Konnte man zum Auftakt der 9. Tour de San Luis (2.1) noch von einer echten Sensation sprechen, als der bisher völlig unbekannte Kolumbianer Fernando Gaviria (Nationalteam) den großen Mark Cavendish (Etixx-Quick Step) im Sprint abkochte, so musste der Brite nach der erneuten Niederlage nicht nur die Überlegenheit Gavirias anerkennen, sondern auch die von dessen Sprintzug, der das erfahrene QuickStep-Team erneut in den Schatten stellte.

Der erst 20-jährige Nationalfahrer ließ dem neuen Jahre älteren Cavendish auch auf der 3. Etappe keine Chance und feierte nach 173, 3 Kilometern von Concarán nach Juana Koslay ganz überlegen seinen bereits zweiten Tagessieg. Rang drei ging wie schon auf der 1. Etappe an den Italiener Sacha Modolo (Lampre-Merida), ebenfalls alles andere als ein Unbekannter.

Cavendish, der sich kurz vor der Ziellinie gestikulierend nach hinten zu seinen Teamkollegen umblickte, blieb nur die Feststellung: „Gaviria hatte einen super schnellen Lead-out.“ Doch dann beklagte der 25-fache Etappengewinner der Tour de France, dass seine Helfer nicht schnell genug reagiert hätten, als Gavirias Zug auf dem Schlusskilometer die Zügel an sich rissen.

„Sie sind losgezogen und Sabatini zögerte. Am Ende musste ich Saba stehen lassen, weil sie schon so weit weg waren“, sagte Cavendish im Ziel. Mit weiterer Kritik am italienischen Neuzugang hielt sich der Brite aber zurück. „Saba ist kein Anfahrer.“ Die Leistung des Etappengewinners wollte Cavendish dann auch nicht geschmälert wissen. „Man kann sich nicht ärgern, weil dieser Bursche super schnell ist.“

Der „super schnelle Bursche“ hatte im leicht ansteigenden Finale das Tempo ständig erhöht, nachdem der kolumbianische Sprintzug an der QuickStep-Truppe vorbeigezogen war. Gaviria trat schon auf den letzten 300 Metern an und hatte im Ziel zwei Radlängen Vorsprung auf Cavendish. „Das heute ist ein bisschen eine Bestätigung meines Sieges vom ersten Tag, bei dem man von einem Glücksfall hätte sprechen können“, sagte der junge Sprinter. „Heute hatte mich jeder im Blick und ich habe trotzdem gewonnen. Ich wusste, dass die Zielgerade leicht ansteigend sein würde und dass dies nicht Cavendish liegen würde. Deshalb haben wir mit dem Team beschlossen, zu versuchen, schon früh eine Lücke auf ihn zu reißen.“

Einen ruhigen Tag verbrachten die Klassementfahrer. Der Argentinische Meister Daniel Diaz (Funvic) behauptete sein Führungstrikot und liegt unverändert sechs Sekunden vor dem Kolumbianer Rodolfo Torres (Colombia) sowie 27 auf eine Verfolgergruppe, zu der unter anderem der Spanier Daniel Moreno (Katusha) und Titelverteidiger Nairo Quintana (Movistar) zählen.

Bestimmt wurde die Etappe lange Zeit von Ismael Laguna (Nationalteam Argentinien), Guido Palma (Buenos Aires Provincia), Giacomo Berlato (Nippo-Vini Fantini), Franco Lopardo (SEP San Juan), Kiel Reijnan (UnitedHealthcare) und José Rodriguez (Nationalteam Chile), die fünf Minuten vor dem Feld fuhren, von denen eingangs der letzten 50 Kilometer noch 2:30 geblieben waren.

Danach machten die Verfolger noch mehr Dampf und neutralisierten die Fluchtgruppe bereits 20 Kilometer vor dem Ziel. Mehrere Stürze sorgten im Finale für einige Konfusion, doch Cavendishs Team schien diesmal die Kontrolle bis auf die letzten Meter aufrechterhalten zu können, zumal auch Weltmeister Michal Kwiatkowski sein bestes tat, um seinem Teamkollegen den ersten Saisonsieg zu ermöglichen.

Doch Etixx-QuickStep hatte die Rechnung ohne das kolumbianische Nationalteam gemacht, dass wie eine ausgebuffte Profitruppe antrat und Cavendishs Helfer abhängte, ehe Gaviria die perfekte Vorbereitung seiner Teamkollegen krönte. „Er war Juniorenweltmeister auf der Bahn und man kann an seinem Antritt sehen, dass er ein Bahnfahrer ist. Er ist ein sehr guter Bursche“, lobte der geschlagene Cavendish einen Konkurrenten auf der Pressekonferenz für dessen taktische Cleverness.

Der gab das Lob artig zurück. „Cavendish ist der beste Sprinter auf diesem Planeten und ihn zu schlagen, macht mich sehr stolz“, erklärte Gaviria, dem sich wohl zum Abschluss der Rundfahrt eine dritte Chance bieten wird, im direkten Duell gegen Cavendish auf 3:0 zu erhöhen – das wäre eine Bilanz, die kaum ein anderer Radsportler auf diesem Planeten vorzuweisen hätte.

Mehr Informationen zu diesem Thema

26.01.2015Cavendish kommt Gaviria im Finale zuvor

(rsn) – Zweimal in den Sprintankünften der 9. Tour de San Luis hat der kolumbianische Nobody Fernando Gaviria mit einem frühen Antritt den Top-Favoriten Mark Cavendish (Etixx-Quick Step) düpiert

25.01.2015Cavendish schlägt am letzten Tag zu, Diaz Gesamtsieger

(rsn) – Am letzten Tag der Tour de San Luis (2.1) ist bei Mark Cavendish (Etixx-QuickStep) der Knoten geplatzt. Der Brite entschied die abschließende 7. Etappe, die auf einem Rundkurs mit Start und

25.01.2015Diaz kann den Sekt schon kaltstellen

(rsn) – Das kleine brasilianische Continental-Team Funvic dominiert in den Bergen von San Luis das Geschehen weiter nach Belieben. Nachdem der Argentinier Daniel Diaz die ersten beiden Bergetappen g

24.01.2015Da Silva gewinnt letzte Bergankunft, Diaz vor Gesamtsieg

(rsn) – Kleber Ramos Da Silva (Funvic Brasilinvest) hat die dritte und letzte Bergankunft der 9. Tour de San Luis (2.1) für sich entschieden. Der 29-jährige Brasilianer gewann die 6. Etappe über

24.01.2015Zeitfahrsieg in Argentinien für Malori wieder ein gutes Omen?

(rsn) – 2014 gewann Adriano Malori (Movistar) das Einzelzeitfahren der Tour de San Luis - und es folgte die beste Saison seiner Karriere. Auch bei der diesjährigen Austragung der Rundfahrt durch Ar

23.01.2015Malori wiederholt Vorjahressieg, Diaz behauptet Führung

(rsn) - Adriano Malori (Movistar) hat wie im Vorjahr das Einzelzeitfahren der Tour de San Luis (2.1) gewonnen. Der 26-jährige Italiener setzte sich auf dem 17,4 Kilometer langen Kurs von San Luis mit

23.01.2015Quintana auch bei zweiter Bergankunft chancenlos gegen Diaz

(rsn) – Daniel Diaz (Funvic Brasilinvest) fährt bei der 9. Tour de San Luis (2.1) in einer Klasse für sich und lässt dabei auch Titelverteidiger Nairo Quintana (Movistar) keine Chance. Der Argent

22.01.2015Diaz baut mit zweitem Etappensieg seine Führung aus

(rsn) – Daniel Diaz (Funvic Brasilinvest) hat mit seinem Sieg auf der 4. Etappe der 9. Tour de San Luis seine Führung in der Gesamtwertung ausgebaut. Der Argentinische Meister entschied den 142,5 K

21.01.2015Gaviria schlägt Cavendish zum zweiten Mal

(rsn) – Fernando Gaviria hat Mark Cavendish (Etixx-Quick Step) bei der 9. Tour de San Luis (2.1) erneut das Hinterrad gezeigt. Der erst 20 Jahre alte kolumbianische Nationalfahrer ließ wie bereits

21.01.2015Diaz meldet sich nach einem schwachen Jahr zurück

(rsn) – Bei der ersten Kletterprüfung der 9. Tour de San Luis (2.1) haben die Südamerikaner groß abgeräumt. Auf der 2. Etappe, die über 185,,3 Kilometer von La Punta zur Bergankunft am Mirador

20.01.2015Diaz nach Sieg bei erster Bergankunft neuer Spitzenreiter

(rsn) – Der Argentinier Daniel Diaz (Funvic Brasilinvest) hat mit seinem Sieg auf der 2. Etappe der 9. Tour de San Luis (2.1) die Führung in der Gesamtwertung übernommen. Der Gesamtsieger von 2013

20.01.2015Gaviria passte bei seinem Coup den richtigen Moment ab

(rsn) - Nicht die Top-Sprinter Mark Cavendish (Etixx-QuickStep) oder Sacha Modolo (Lampre-Merida) waren die Hauptdarsteller der 1. Etappe der Tour de San Luis (Kat. 2.1), sondern der junge Kolumbianer

Weitere Radsportnachrichten

12.12.2025Canyon spendiert van der Poel eine frische Lackierung

(rsn) - Laut Canyon geht die Geschichte folgendermaßen: 2017 hatte man zum ersten Mal ein Cyclocross-Carbonrad, das Canyon Inflite, entwickelt und wollten ein dazu passendes Cyclocross-Team. Ziemlic

12.12.2025Lidl-Trek-Neuzugang Ayuso will bei der Tour aufs Podium

(rsn) – Mit ziemlich genau einer halben Stunde Verspätung trat Juan Ayuso beim Medientag seiner neuen Mannschaft Lidl – Trek in Delia vor die anwesenden Journalisten. Die hatten zwar 30 Minuten a

12.12.2025Van der Poel: “Sollte reichen, um sofort um den Sieg mitzufahren“

(rsn) – Drei Monate nach seinem bisher letzten Renneinsatz – Platz 29 bei der Mountainbike-WM – brennt Mathieu van der Poel darauf, wieder in den Wettbewerbsmodus umzuschalten. “Ich fühle mic

12.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

12.12.2025Auf welchen Rädern sind die Frauen 2026 unterwegs?

(rsn) - Bei den Profiteams der Frauen fühlen sich offenbar alle Hersteller bei ihren aktuellen Partnern wohl. Zumindest wechselt oder verlässt keine Radmarke das Team. Veränderungen gibt es nur, we

12.12.202556 Fahrerinnen und Fahrer: Movistar stellt seine Teams vor

(rsn) – Insgesamt 56 Radsportler und Radsportlerinnen, verteilt auf das Männer-, das Frauen und das neu gegründete Nachwuchsteam, präsentierten sich am Donnerstag im Palau de les Arts von Valenci

12.12.2025Quereinsteigerin verdiente sich Respekt im WorldTour-Feld

(rsn) – Aus Bonaduz in der Nähe von Chur stammt Ginia Caluori, die in diesem Jahr nicht nur auf der Straße ihre ersten Topresultate einfahren konnte, sondern auch auf dem Mountainbike - und das al

12.12.2025Visma verlängert vorzeitig mit Top-Talent Brennan

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

12.12.2025Nur ein Sieg fehlte zur perfekten ersten Profisaison

(rsn) – 58 Renntage weist unser Statistikpartner firstcycling.com für Tim Torn Teutenbergs erstes Profijahr bei Lidl – Trek aus. 27 Mal landete er dabei unter den ersten Zehn. Eine herausragen

12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

12.12.2025Uijtdebroeks: Als klarer Leader endlich zum Glück?

(rsn) – Auf der Bühne bei der Teampräsentation seines neuen Movistar-Teams im Kunstpalat der Königin Sofia, einem architektonisch beeindruckenden Opernhaus in Valencia, wurde er erst einmal gefop

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)