La Course: Sprinterinnen im Vorteil

Frauen vor ihrer großen Chance auf der größtmöglichen Bühne

Von Felix Mattis aus Paris

Foto zu dem Text "Frauen vor ihrer großen Chance auf der größtmöglichen Bühne"
Marianne Vos (Rabobank-Liv) präsentiert das Logo des neuen Frauen-Rennens La Course by Le Tour. | Foto: Cor Vos

26.07.2014  |  (rsn) - Am Sonntag ist es endlich soweit: Ja, auch für die deutschen Sprinter bei der Tour de France wird es am Abend auf den Champs-Èlysées sehr wichtig, doch das Frauen-Peloton fiebert diesem 27. Juli noch deutlich mehr entgegen als Marcel Kittel (Giant-Shimano) und André Greipel (Lotto-Belisol).

Die Frauen nämlich dürfen am Sonntagmittag erstmals ebenfalls im Rahmen eines von der ASO organisierten Rennens auf dem Pariser Prachtboulevard um einen wichtigen Sieg kämpfen. La Course by Le Tour feiert seine Premiere.

89 Kilometer stehen nach dem scharfen Start um 12:50 Uhr bis etwa 14:45 Uhr auf dem Programm - das sind 13 Runden auf dem weltberühmten Kurs zwischen Louvre und Triumphbogen. Für die Frauen geht es dabei beinahe um genauso viel Preisgeld wie am Abend für die Männer - der Sieger der 21. Tour-Etappe bekommt 8.000 Euro, die schnellste Frau am Mittag immerhin 6.000.

Doch das Geld ist nur das Eine, in erster Linie geht es für die sonst deutlich schlechter entlohnten Frauen darum, vor einem Millionenpublikum - das Rennen wird ab 13:45 Uhr auch in Deutschland auf Eurosport live übertragen - um die Wette zu fahren und mit einem attraktiven Rennen Werbung für ihren Sport zu machen. Werbung, die dringend nötig ist, um endlich mehr Aufmerksamkeit von Fans und Sponsoren zu bekommen. 

Einen großen Anteil daran, den Frauen-Radsport in Paris als attraktiv zu präsentieren, könnten auch die fünf deutschen Starterinnen haben. Denn die Deutsche Meisterin Lisa Brennauer und ihre  Teamkollegin Trixi Worrack (beide Specialized-lululemon), die angriffslustige  Romy Kasper (Boels-Dolmans), die  Dritte der Deutschen Meisterschaften, Charlotte Becker (Wiggle-Honda), und die ebenfalls DM-Zweite von 2013, Radsport-News-Bloggerin Elke Gebhardt (Bigla), sind allesamt keine reinen Sprinterinnen.

Sie werden daher ihr Glück in der Flucht suchen müssen, wenn die Teamtaktik das erlaubt. Denn auch wenn der Kurs mit seinem Kopfsteinpflaster und der stetigen Steigung zum Arc de Triomphe bei den Frauen ein interessanteres Rennen bedeuten dürfte als meist bei den Männern, so ist eine Sprintentscheidung das wahrscheinlichste Szenario für das Finale.

Als Top-Favoritinnen muss man daher  die Niederländerin Kirsten Wild (Giant-Shimano / 10 Saisonsiege) und die zweifache Weltmeisterin Giorgia Bronzini (Wiggle-Honda / 4 Saisonsiege) nennen.

Außerdem rechnet sich das italienische Team Alé Cipollini mit Shelley Olds aus den USA einiges aus, und auch die Belgierin Jolien D’Hoore (Lotto Belisol) oder die Britinnen Hannah Barnes (UnitedHealthcare) und Elizabeth Armitstead (Boels-Dolmans) sowie Chloe Hosking (Hitec Products) aus Australien sollte man auf dem Zettel haben.

Besonders interessant zu beobachten wird das zuletzt so dominante Rabobank-Liv-Team sein. Die Niederländerinnen kommen mit einem Top-Aufgebot nach Paris, das ähnlich wie Specialized-lululemon allerdings ohne reine Sprinterin auskommen muss. Doch das heißt mitnichten, dass die Rabobankerinnen nicht zu den Favoritinnen zu zählen sind. Im Gegenteil: Weltmeisterin Marianne Vos hat in dieser Saison bereits mehrfach bewiesen, dass sie auch im Sprint stark genug ist, um die Spezialistinnen zu bezwingen.

Am Ende eines voraussichtlich sehr hektischen und harten Rennens, sollte ihr Name daher ganz oben auf der Liste stehen - gleich neben Wild.

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