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13.03.2014 | (rsn) – Mit seinem gestrigen Auftritt auf der 4. Etappe von Paris-Nizza dürfte Geraint Thomas die Organisatoren der Fernfahrt fürs Erste wieder versöhnt haben. Der Waliser vom britischen Sky-Team eroberte als Tageszweiter in Belleville das Gelbe Trikot und gilt nun als erster Anwärter auf die Nachfolge seines Teamkollegen Richie Porte, der von Sky kurzfristig aus dem Aufgebot genommen und nach Italien zu Tirreno-Adriatico geschickt wurde, wo er den verletzten Toursieger Chris Froome ersetzt.
Dieser Tausch wiederum erzürnte Renndirektor Christian Prudhomme. „Wir finden es arrogant, den Titelverteidiger so kurz vor dem Start zurückzuziehen“, hatte sich der Franzose gegenüber dem Peloton Magazin geäußert und angefügt, dass ihm eine andere Begründung für Portes Rückzug geliefert worden wäre. „Uns wurde gesagt, für Sky ginge es darum, dass Porte bei Tirreno mehr WorldTour-Punkte sammeln könnte. Die Strecke dort passe besser zu seinen Qualitäten - gerade wegen des Zeitfahrens.“
Am Mittwoch aber zeigte Thomas eindrucksvoll, dass auch in Abwesenheit des Titelverteidigers der Gesamtsieg bei Paris-Nizza nur über Team Sky geht. Prudhomme dürfte auch wohlwollend zur Kenntnis genommen haben, dass der 27-Jährige nach der Etappe das „Rennen zur Sonne“ dezidiert lobte.
„Nach den Grand Tours ist es eines der größten Etappenrennen, an denen man teilnehmen kann. Deshalb ist es großartig, hier das Gelbe Trikot zu tragen“, erklärte Thomas, der auch gerne noch die Etappe gewonnen hätte, dann aber mit Blick auf die Gesamtwertung das Pokerspiel von Tom jelte Slagter (Belkin) nicht mitmachte. „Einen Kilometer vor dem Ziel sah ich, dass die Verfolger näher kamen und ich wollte nicht, dass all unsere Anstrengungen, die wir zuvor unternommen hatten, umsonst gewesen wären.“
So konnte sich Slagter im Duell recht deutlich den Sieg vor dem von Hause aus ebenfalls sprintstarken Thomas sichern. Aber der hat nun im Kampf um das Gelbe Trikot die besten Karten, denn die voraussichtlich schärfsten Konkurrenten wie Wilco Kelderman (Belkin/+0:15), Carlos Alberto Betancur (Ag2R/ +0:17) oder Vincenzo Nibali (Astana/ +0:19) haben angesichts des Streckenprofils, das keine einzige „echte“ Bergankunft aufweist, doch schon einen vergleichsweise deutlichen Rückstand.
Gefährlich könnte ihm allerdings Slagter werden, der auf Rang drei nur vier Sekunden Rückstand hat. Schwer wird es dagegen der zweitplatzierte John Degenkolb (Giant-Shimano) haben, der nur drei Sekunden hinter dem neuen Gesamtführenden liegt. Der Frankfurter wird wohl spätestens auf der 6. Etappe am Samstag, die über 221,5 Kilometer führt, im Finale den Col de Bourigaille (1. Kat.) und dann noch den kurzen Schlussanstieg nach Fayence bereit hält, den Anschluss verlieren.
Thomas selber will angesichts der noch bevorstehenden schweren zweiten Hälfte von Paris-Nizza allerdings nichts von einer möglichen Vorentscheidung wissen. „Es kommen noch vier harte Tage und es gibt immer noch eine Menge guter Fahrer, die nur durch Sekunden getrennt sind, es wird auf jeden Fall ein interessantes Rennen bleiben“, meinte der Sky-Kapitän.
(rsn) – Die 72. Austragung von Paris-Nizza versprach aufgrund der Streckenführung ohne Zeitfahren und ohne echte Bergankunft zum Sekundenkrimi zu werden. Und die Zuschauer wurden nicht enttäuscht.
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