-->
25.09.2013 | (rsn) - Beim Überqueren der Ziellinie streckte Tony Martin der Kamera drei ausgestreckte Finger entgegen: Der Hattrick war gelungen. Martin wurde zum dritten Mal in Folge Weltmeister im Einzelzeitfahren und stellte nach seinem Sieg sofort klar, wie viel ihm das bedeutet: „Der erste Titel ist immer der schönste, aber natürlich kommt ihm der hier nah“, sagte der 28-Jährige. „Wenn ich das heute versaut hätte, dann wäre ich sehr, sehr sauer auf mich gewesen. Diese Serie ist schon etwas ganz Besonderes.“
Besonders war auch, dass Martin, wie bereits vor zwei Jahren in Kopenhagen, erneut mit großem Vorsprung und wieder vor Bradley Wiggins (Großbritannien) sowie Fabian Cancellara (Schweiz) gewann, die diesmal am Ende 46 beziehungsweise 48 Sekunden Rückstand hatten. „Mit diesem Vorsprung zu gewinnen, ist wirklich speziell“, gab auch der neue und alte Weltmeister zu. „Das Schöne an so großen Abständen ist, wie damals auch in Kopenhagen schon, dass man auf den letzten Metern feiern kann. Es war sehr emotional.“
Verantwortlich für den großen Vorsprung war vor allem Martins hohe Geschwindigkeit von 52,9 Stundenkilometern. Damit war der Weltmeister nur 0,4 km/h langsamer als mit seiner Mannschaft am Sonntag, als er auf derselben Strecke Gold im Teamzeitfahren gewann. „Der Wind stand etwas anders“, erklärte er und schmunzelte: „Aber 52,9 km/h sind für eine Stunde nicht sooo schlecht - das stimmt.“
Dass eine derartige Tempojagd auf dem weitgehend flachen Kurs möglich war, lag aber eben auch an dessen Beschaffenheit. „Der Belag war neu und es gab wenige Kurven, in denen man wirklich abbremsen musste“, sagte Martin und ergänzte dann: „Außerdem muss ich mich auch bei meinen Mechanikern und allen anderen bedanken, denn das war das beste Material, mit dem ich je unterwegs war.“
Nach dem Start allerdings hatte Martin zunächst hinter Cancellara, der sehr schnell startete, zurückgelegen. Doch von seinem via GPS gemessenen, bis zu sechs Sekunden großen Rückstand vor dem Anstieg zur ersten offiziellen Zwischenzeit, hatte der Deutsche gar nichts mitbekommen. „Ich hatte nur die Zwischenzeit dort oben und die war ja zeitgleich. Aber selbst ein kleiner Rückstand hätte mich da nicht nervös gemacht. Das war planmäßig“, so Martin.
Am mit gerade einmal 132 Metern höchsten Punkt der Strecke, bei der Zwischenzeit nach 7,3 Kilometern lag der Deutsche tatsächlich nur noch 0,36 Sekunden hinter Cancellara. Den Streckenabschnitt, der ihm nicht ganz so gut lag wie der Konkurrenz, hatte er somit schadlos überstanden: „Ich bin verhalten angegangen, weil ich nicht gleich überpacen wollte. Ich wusste ja, dass meine Stärken mit den langen flachen Geraden erst noch kamen. Dass ich da zeitgleich war, wo das Rennen für mich mental erst richtig losgegangen ist, war deshalb eine optimale Ausgangsposition.“
Und aus dieser Position heraus zog der Titelverteidiger schließlich auf und davon. „Es war heute die Kunst, sich an die höchste Reisegeschwindigkeit heranzutasten, die man über die Distanz fahren kann“, erklärte er. „Ich habe einen sehr guten Rhythmus gefunden und habe schon unterwegs gespürt, dass das mein Tag werden kann.“ Mit 13 Sekunden Vorsprung passierte Martin den zweiten Messpunkt bei Kilometer 24,5 und mit 29 Sekunden die dritte Zeitmessung bei Kilometer 42,8 kurz vor dem winkligen Altstadt-Sektor in Florenz.
Doch als Sieger fühlte er sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Zu groß schätzte er die Gefahr der engen 90-Grad-Kurven in den schattigen Gassen ein. Erst als er aus der Innenstadt heraus in Richtung Nelson Mandela Forum fuhr, fiel etwas Last von Martins Schultern ab. „Da wusste ich: Wenn ich keinen Platten mehr bekomme, habe ich den dritten Titel in Folge.“
Die Tatsache, dass der nun dreifache Weltmeister derart überlegen gewann, machte die Niederlage auch für Wiggins erträglicher. „Natürlich bin ich etwas enttäuscht, denn ich wollte gewinnen. Aber letztlich hätte ich nicht viel mehr geben können, als ich es getan habe. Ich habe keine Fehler gemacht und bin zufrieden mit meiner Leistung“, sagte der Tour-de-France-Sieger von 2012. „Wenn man 46 Sekunden zurückliegt, dann gibt es nicht viel, was man anders hätte machen können - ich habe Silber und wurde von einem besseren Fahrer geschlagen.“
Und selbst Cancellara, der am Sonntag noch das Straßenrennen als großes Ziel vor sich hat, nahm es zumindest nach außen hin gelassen, dass er Silber erst auf den letzten Metern an den bei allen Zwischenzeiten noch hinter ihm platzierten Wiggins abgeben musste. „Es war ein hartes Rennen auf einem Kurs, der mir zum Ende hin einfach auch nicht so gut gelegen hat“, sagte der vierfache Zeitfahr-Weltmeister. „Meiner Meinung nach habe ich eine Medaille gewonnen, nicht verloren.“
Die beiden anderen deutschen Starter, die sich vor dem Rennen Hoffnungen auf eine Top-Ten-Platzierung gemacht hatten, reisten nach dem Rennen weniger glücklich als ihr Landsmann Martin zurück ins Teamhotel. Der Weltmeister von 2008, Bert Grabsch wurde mit 3:41 Minuten Rückstand Zwanzigster, Patrick Gretsch landete, nachdem er bei Kilometer 40 gestürzt war, 5:14 Minuten hinter Martin auf Platz 38.
(rsn) - Bei der Straßen-WM in Florenz haben Fahrraddiebe erneut zugeschlagen. Wie das dänische Team meldete, wurden ihm nach Ende der Titelkämpfe insgesamt 30 Rahmen und 50 Paar Laufräder gestohle
(rsn) – Aus der Traum für die polnische Nationalmannschaft von einer Medaille bei den Straßenweltmeisterschaften in Florenz. Auf den Weg in die Toskana begaben sich die Polen mit insgesamt 29 Fahr
(rsn) – Obwohl er seit seinem WM-Triumph von Valkenburg fast ein Jahr ohne Sieg geblieben war, hätte Philippe Gilbert das Regenbogentrikot – auf dem ja bekanntlich ein Fluch lasten soll – nur z
(rsn) - Als sich das Fahrerfeld bei der 80. Straßen-WM in Lucca in Bewegung setzte, um die 272 Kilometer in Richtung Ziellinie am Nelson Mandela Forum in Angriff zu nehmen, regnete es sprichwörtli
(rsn) - Der Auftritt der Österreicher am Sonntag im WM-Straßenrennen war von vielen Stürzen überschattet. So kamen mit Riccardo Zoidl, der sich eine Adduktorenverletzung zuzog, Bernhard Eisel, Ste
(rsn) - Vor dem Straßenrennen der Weltmeisterschaften schaute alles auf Lokal-Matador Vincenzo Nibali. Der Italiener war der meistgenannte Favorit und musste mit riesigem Druck umgehen. Für Alejandr
(rsn) – „Licht und Schatten“ – so lautet die Bilanz des Bundes Deutscher Radfahrer nach dem letzten von zwölf Wettbewerben der Straßen-WM von Florenz. Der Freiburger Simon Geschke belegte i
(rsn) - Auch wenn der WM-Titel letztlich unter den Bergfahrern ausgemacht wurde und mit Dominik Nerz der stärkste Kletterer des Teams früh ausgeschieden war, konnte die deutsche Nationalmannschaft
(rsn) - Im Grunde gibt es nur zwei Sorten von Rennfahrern. Die einen hassen es, im Regen zu fahren, den anderen sind die während des Rennens herrschenden Wetterbedingungen egal. Konstant rufen sie ih
(rsn) – Im WM-Straßenrennen von Florenz wurde es für Fabian Cancellara nichts mit der erhofften Medaille. Nach 272,5 schweren Kilometern von Lucca nach Florenz belegte der Schweizer, der im Zeitfa
Florenz (rsn/dpa) - Rui Costa war der große Profiteur des Pokerspiels der Favoriten in Florenz. Der 26 Jährige holte überraschend als erster Portugiese den WM-Titel auf der Straße und stürzt
(rsn) – Rui Costa hat für den ersten Sieg eines Portugiesen in einem WM-Straßenrennen gesorgt. Der 27-Jährige verwies am Sonntag in einem packenden Sprintduell nach 272 Kilometern von Lucca nach
(rsn) – Tom Pidcock (Q36.5) hat in seiner Heimat eine hohe Auszeichnung erhalten. Der 25-jährige Brite ist wegen seiner Verdienste um den Radsport zum Officer of the Most Excellent Order of the Bri
(rsn) – Beim 77. Critérium du Dauphiné kommt es heute im 17,4 Kilometer langen Einzelzeitfahren zum ersten großen Schlagabtausch der “Großen Drei“. Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step), O
(rsn) – Vor dem Einzelzeitfahren des Critérium du Dauphiné ist Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) zwar der im Gesamtklassement nach wie vor der bestplatzierte der “Großen Drei“. Allerdi
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w
(rsn) – Ivan Romeo (Movistar) hat auf der 3. Etappe des Critérium du Dauphiné seinen größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Der U23-Zeitfahrweltmeister triumphierte nach 207,2 Kilometern von B
(rsn) – Nachdem die drei großen Favoriten auf den Gesamtsieg beim Critérium du Dauphiné (2.WWT) auf der 3. Etappe auf Attacken verzichtet hatten, wird zumindest Remco Evenepoel (Soudal- Quick-Ste
(rsn) – Nachdem er zum Dauphiné-Auftakt der späten Attacke der Top-Favoriten um Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) nicht hatte folgen können, hat Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – han
(rsn) – Mit einer Attacke fünf Kilometer vor dem Ziel hat Ivan Romeo (Movistar) die 3. Etappe des 77. Critérium du Dauphiné für sich entschieden. Der 21-jährige Spanier setzte sich über turbul
(rsn) – Das deutsche Kontinental-Team Storck – Metropol hat bei der 21. Tour de Cameroun (2.2) den vierten Tagessieg nur knapp verpasst. Nach 86,7 Kilometern zwischen Kompina und Limbe mussten sic
(rsn) – Die Unibet Tietema Rockets gehen originelle Wege, die Fans enger an sich zu binden und das Budget dazu noch ein wenig aufzustocken. Wie der Zweitdivisionär in den Sozialen Medien ankündigt
(rsn) – Insgesamt drei Gelbe Karten verteilte die Jury nach der 2. Etappe des Critérium du Dauphiné. Bestraft wurden Per Strand Hagenes (Visma – Lease a Bike) und Nils Politt (UAE – Emirates
(rsn) - Gil Gelders hat sich bei einem Sturz bei der Antwerp Port Epic (1.1) das Schlüsselbein gebrochen. Das teilte sein Team Soudal – Quick-Step mit. Der Belgier werde sich im Krankenhaus von Her
Das Angebot von radsport-news.com wird mit Werbung finanziert. Wenn Sie einen Adblocker verwenden, entgehen uns die Einnahmen, die wir benötigen, um das Angebot in diesem Umfang anzubieten.
Sie unterützen uns mit einer kostenpflichtigen Mitgliedschaft. radsport-news.com wird Ihnen bis zum 1.1.2018 werbefrei angezeigt.
GIRO D´ITALIA 2025
TOUR DE FRANCE 2025
VUELTA A ESPAÑA 2025
RENNERGEBNISSE
PROFI-TEAMS
PROFI-FAHRER