Mit Klödens Tipps über den letzten Berg

Geschke fährt sich auf dem Weg nach Le Grand-Bornand leer

Von Tour-Korrespondent Felix Mattis aus Le Grand-Bornand

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Simon Geschke (Argos-Shimano) | Foto: ROTH

19.07.2013  |  (rsn) - „Ich fühl‘ micht richtig scheiße jetzt, also leer ohne Ende.“ Das waren die ersten Worte, die Simon Geschke (Argos-Shimano) direkt nach seiner Zieldurchfahrt in Le Grand-Bornand noch auf dem Weg zum Mannschaftsbus einfielen - abgesehen von einem dezenten Hinweis an einen Fan, dass er nicht Johannes Fröhlinger, sondern eben Simon Geschke sei.

Zuvor hatte der Freiburger einen 204,5 Kilometer langen Höllenritt über fünf Alpenpässe überstanden, der letztlich sogar mit einem heftigen Regenschauer ‚gekrönt‘ wurde. Es sei zwar ein „schönes Gefühl, bei so einer Königsetappe vorne mit dabei zu sein“, aber am Ende sei er einfach nur froh gewesen, noch vor dem Hauptfeld „überlebt“ zu haben, so Geschke.

Dass er diesmal nicht wie bei seiner letzten Flucht in Richtung Lyon um den Etappensieg würde kämpfen können, war dem 27-Jährigen bereits früh klar. „Als ich mich in der Gruppe umgeschaut habe, gab es da schon ein paar Fahrer, die am Berg stärker sind“, erklärte Geschke, der den Tag als 14. mit 4:52 Minuten Rückstand auf Etappensieger Rui Alberto Costa (Movistar) beendete. Damit befand er sich locker noch in der ersten Hälfte derer, die ursprünglich zur riesiegen Ausreißergruppe gehört hatten, die sich am ersten Berg, dem Col du Glandon, gebildetet hatte.

Mit dabei war auch Andreas Klöden (RadioShack-Leopard), der den Tag auf Platz zwei beendete und nebenbei Geschke half, den schweren letzten Anstieg zum Col de la Croix Fry am Rande des Skigebiets von La Clusaz zu meistern. „Er hat mir ein paar Tipps gegeben. Vor dem letzten Berg zum Beispiel hat er mir gesagt, dass der steil reingeht und ich meinen Rhythmus fahren muss“, erzählte Geschke. „Nicht dass ich da drei Attacken mitgehe und dann explodiere. Das war schon hilfreich, weil ich den Berg nicht kannte.“

Hinauffahren musste Geschke aber trotzdem alleine, und der Regen machte es nicht einfacher. „Ich habe berghoch schon gemerkt, dass mir auf einem Farbstreifen das Hinterrad weggerutscht ist. Da kam natürlich Stimmung für die Abfahrt auf. Ich war froh, dass ich dort nicht volles Risiko nehmen musste, weil es nicht mehr um den Sieg ging.“

Wie fertig Geschke im Verlauf der 19. Etappe gewesen war, konnte man nach dem Rennen auch im Communique der Jury nachlesen. Denn offenbar ließ sich der Berliner kurzzeitig dazu hinreißen, unerlaubte Hilfe in Anspruch zu nehmen: Weil er sich an einem Begleitfahrzeug festgehalten hatte, wurde Geschke mit einer Geldstrafe von 50 Schweizer Franken belegt. Ein Preis, den man an einem solchen Tag wahrscheinlich sogar gerne zahlt.

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