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13.07.2013 | (rsn) - Im Massensprint und im Zeitfahren sind die Deutschen bei der 100. Tour de France eine Klasse für sich. Fünf Tagessiege wurden so bereits gefeiert. Doch auch auf der für einen Ausreißer-Coup prädestinierten 14. Etappe war Schwarz-Rot-Gold stark vertreten. Aus dem zehnköpfigen Tour-Aufgebot glänzten zwischen Saint-Pourcain-Sur-Sioule und Lyon gleich drei Deutsche auf einmal.
Marcus Burghardt (BMC), Simon Geschke (Argos-Shimano) und Jens Voigt (RadioShack-Leopard) kämpften bis zum Umfallen und verdienten sich großes Lob - auch wenn es am Ende nicht zum sechsten deutschen Tagessieg reichte. Sie wären allerdings keine Profis, wenn sie mit den Plätzen sieben (Geschke), 14 (Burghardt) und 17 (Voigt) am Ende glücklich gewesen wären.
„Die Enttäuschung ist schon extrem groß, denn ich habe mich gut gefühlt. Sonst komme ich aus einer solchen Gruppe eigentlich immer mit einem guten Ergebnis raus“, sagte ein pitschnass geschwitzter Burghardt beim Ausfahren auf der Rolle im Schatten des BMC-Mannschaftsbusses. Und Geschke gestand nach der 14. Hitzeschlacht dieser Frankreich-Rundfahrt, während der Etappe schon über den möglichen Sieg nachgedacht zu haben. „Ja, das geht einem durch den Kopf“, so der 27-Jährige. „Als das Feld locker gemacht hat, wusste ich, dass einer aus unserer Gruppe gewinnen wird - und ich kann ja auch ganz gut sprinten...“
Am Ende aber gingen dem Argos-Shimano-Mann auf der Zielgeraden die Kräfte aus und er kam nur auf Platz sieben über den Strich. „Schade, dass es nicht gereicht hat. Aber andererseits kann ich mir auch wirklich keine Vorwürfe machen, dass ich in irgendeiner Situation falsch reagiert hätte. Ich muss zufrieden sein mit meinem Rennen - aber mit dem Ergebnis bin ich es nicht", sagte Geschke.
Bester Deutscher war der Freibuger trotzdem, denn Voigt musste der harten Arbeit bereits am vorletzten Anstieg des Tages rund 15 Kilometer vor dem Ziel Tribut zollen und die Gruppe ziehen lassen, Burghardt gingen auf dem letzten Kilometer „die Beine auf“, wie er erzählte.
Zuvor aber glänzten sie alle drei. Voigt hatte sich schon früh in die erste Spitzengruppe begeben und musste daher extrem viel im Wind fahren. „Erst sind wir zu dritt raus, dann zu fünft - aber das Feld hat nicht aufgegeben“, schilderte er sein Rennen nach dem Duschen. „Dann kamen noch 13 weitere Fahrer dazu, aber wir mussten trotzdem weiter Vollgas fahren, weil Euskaltel und Lampre-Merida hinten Tempo gemacht haben.“
Erst als nach rund 70 Kilometern Chris Froomes Sky-Mannschaft im Hauptfeld die Kontrolle übernahm, stand die 18-köpfige Gruppe des Tages endgültig und konnte sich absetzen. „Da war klar, dass wir durchkommen würden“, so Voigt. „Wir haben auch etwas Tempo rausgenommen und dann habe ich erkannt, dass ich nicht in Siegform war.“ Also arbeitete der 41-Jährige für seinen 14 Jahre jüngeren Teamkollegen Jan Bakelants, dessen Vorstoß am vorletzten Anstieg allerdings von der noch sehr zahlreichen Konkurrenz abgewehrt wurde.
„Das Finale war sehr stressig“, schilderte Geschke das von Bakelants eröffnete Angriffs-Feuerwerk der letzten 15 Kilometer. „Ich habe mich noch sehr stark gefühlt und festgestellt, dass alle 'das Messer am Hals hatten'. Wenn eine Attacke kam, war da nicht mehr der richtige Punch dahinter. Das war dann ein reines Zermürbungsspiel.“
Der einzige, der sich absetzen konnte, war der Franzose Julien Simon (Sojasun). Der 27-Jährige sah lange wie der Sieger aus, doch vor allem Tejay van Garderen (BMC) sowie das deutsche Duo Burghardt und Geschke sorgten mit ihrer Nachführarbeit und ständigen neuen Tempoverschärfungen dafür, dass Simon auf der über zwei Kilometer langen Zielgeraden noch gestellt wurde.
Unterstützung von den Franzosen aus der Gruppe hatten sie dabei kaum - lediglich Blel Kadrid (Ag2r) versuchte sich zwischenzeitlich als Solo-Verfolger von Simon. „Die Franzosen sind sich nicht hinterher gefahren und waren auch noch sehr schlau“, bilanzierte Burghardt anschließend gegenüber Radsport News.
Damit meinte er wohl, dass einer der Einheimischen im Finale immer am Hinterrad des Nachführarbeit leistenden Ausländers saß. So zum Beispiel, als Geschke knapp zwei Kilometer vor dem Ziel bei starkem Gegenwind einen Vorstoß wagte und der französische Meister Arthur Vichot (FDJ) im Windschatten mitzog. Dass Vichot nicht die Führung übernahm, als Geschke sie gerne abgegeben hätte, wollte der Deutsche aber nicht auf seine Nationalität schieben. „Ich denke, da zählt die Nationalität nicht, wenn es um eine Tour-Etappe geht. Er konnte entweder nicht mehr oder er wollte nicht.“
Anschließend war es dann Burghardt, der mit einem beherzten Antritt die Lücke zu Simon schloss und den Schlussspurt möglich machte, dafür aber mit seinem eigenen Ausscheiden aus dem Kampf um den Sieg bezahlte. „Im Nachhinein war es eindeutig ein Fehler, so wie der Wind gestanden hat“, gab er zu. „Aber hinten ist niemand mehr gefahren und wenn ich gewartet hätte, wäre der Vorsprung vielleicht noch größer geworden.“
Im Zielsprint konnte von den drei Deutschen schließlich nur noch Geschke mit reinhalten. Doch auch der Argos-Mann musste seinem vorherigen Kraftaufwand Tribut zollen und hatte letztlich keine Chance gegen diejenigen, die zuvor zurückhaltender gefahren waren. Trotzdem empfand er seinen Aufwand in der Verfolgung von Simon nicht als zu groß. „Wenn ich länger gewartet hätte, dann wäre ich vielleicht noch enttäuschter gewesen, weil ich nur noch um Platz fünf hätte sprinten können. So habe ich es hingekriegt, um den Sieg zu sprinten. Aber es hat halt nicht gereicht", so Geschke.
Für den Sieg oder zumindest eine Top-Fünf-Platzierung reichte es in Lyon für keinen der drei Deutschen, stolz auf ihre Leistung konnten sie am Ende aber alle sein. Burghardt, Geschke und Voigt - um in alphabetischer Reihenfolge zu bleiben - setzten die „Tour der Deutschen“, wie die 100. Frankreich-Rundfahrt von den internationalen Kollegen bereits genannt wird, beeindruckend fort.
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