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12.06.2013 | (rsn) – Bei der heimischen Norwegen-Rundfahrt vor einem Monat hat Alexander Kristoff (Katusha) gleich drei Etappensiege gefeiert und dabei jeweils den späteren Gesamtsieger Edvald Boasson (Sky) hinter sich gelassen. Auf der 5. Etappe der Tour de Suisse nun ließ der 25 Jahre alte Norweger dem hoch gehandelten Peter Sagan (Cannondale) keine Chance. Kristoff setzte sich über 178,4 Kilometer von Buochs nach Leuggern im Bergaufsprint vor dem Slowakischen Meister und dem gestrigen Etappengewinner Arnaud Demare (FDJ) durch.
„Ich wusste, dass ich rund 150 Meter vor dem Ziel würde angreifen können. Ich bin sehr glücklich, das ist mein bisher größter Sieg“, strahlte Kristoff, der erstmals in einem WorldTour-Rennen erfolgreich war.
Vierter wurde der Däne Matti Breschel (Saxo-Tinkoff) vor den beiden Australiern Heinrich Haussler (IAM) und Matthew Goss (Orica-GreenEdge). John Degenkolb (Argos-Shimano), der sich für die Etappe einiges ausgerechnet hatte, landete abgeschlagen auf Rang 84.
Das Gelbe Trikot von Mathias Frank (BMC) geriet nicht in Gefahr. Der Schweizer führt weiter mit 23 Sekunden vor dem Tschechen Roman Kreuziger (Saxo-Tinkoff) die Gesamtwertung an. Titelverteidiger Rui Costa (Movistar) folgt mit 35 Sekunden Rückstand auf Rang drei.
Nachdem der Italiener Giovanni Visconti (Movistar) nach einem Sturz das Rennen aufgeben musste, rückte der Franzose Thibaut Pinot (FDJ/+0:57) auf Rang vier vor, gefolgt vom Niederländer Bauke Mollema (Blanco/+1:08), dem Iren Daniel Martin (Garmin-Sharp/1:23) und dem Esten Tanel Kangert (Astana/+1:26). Platz acht belegt der Franzose Jean-Christophe Peraud (Ag2R/+1:28) vor Franks Teamkollegen Tejay van Garderen (+1:39) und dem Australier Cameron Meyer (Orica-GreenEdge/+1:42).
Der Slowene Robert Vrecer (Euskaltel-Euskadi) verteidigte sein Bergtrikot, Demare musste das Grüne Trikot des punktbesten Fahrers an Sagan abgeben. Astana führt weiter die Teamwertung an.
Auf der Etappe mit Klassikerprofil setzte ein belgisch-französisches Quartett zunächst die Akzente. Die beiden Belgier Stijn Devolder (RadioShack-Leopard) und Serge Pauwels (Omega Pharma-QuickStep) bildeten von Kilometer 18 an gemeinsam mit den Franzosen Sébastien Minard (Ag2R) – der heute 31 Jahre alt wurde - und Cyril Lemoine (Sojasun) lange Zeit die Spitze des Rennens.
Keiner der Ausreißer wies im Gesamtklassement einen Rückstand von unter 20 Minuten auf das Gelbe Trikot auf, so dass Frank und seine Helfer die Verfolgung bei strahlendem Sonnenschein relativ gelassen in Angriff nehmen konnten.
Einen Großteil der Arbeit bekam BMC in der Folge dann allerdings von Cannondale, FDJ und Argos-Shimano abgenommen. Die Sprinterteams hatten den Maximalrückstand von rund 3:30 halbiert, als es 53 Kilometer vor dem Ziel auf die beiden Schlussrunden ging.
Zu diesem Zeitpunkt war Visconti schon nicht mehr im Peloton. Der Vierte des Gesamtklassements musste nach zwei Stürzen kurz hintereinander das Rennen aufgeben, wodurch Titelverteidiger Rui Costa einen wichtigen Helfer verlor. Der 30-jährige Italiener, der im Mai zwei Giro-Etappen gewann, wurde in ein Krankenhaus gebracht. Dort wurden nach Angaben seines Teams nur Prellungen, aber keine Knochenbrüche festgestellt.
Zu einem weiteren Sturz kam es 34 Kilometer vor dem Ziel, als unter anderem Kenny Dehaes (Lotto Belisol) und Michele Scarponi (Lampre-Merida) zu Boden gingen. Den Italiener hatte es schon am Montag auf der Etappe nach Meiringen erwischt. Alle Fahrer dieses Sturzes konnten das Rennen aber fortsetzen.
Bereits eingangs der letzten Runde hatte das Feld den Rückstand auf eine halbe Minute reduziert, und kurz darauf war es um die Ausreißer geschehen. Auf den letzten Kilometern zeigten sich auch BMC und Saxo-Tinkoff immer wieder an der Spitze des Feldes, das noch den Spanier Jorge Azanza (Euskaltel-Euskadi) wieder zurückholte, der sich die letzte Bergwertung des Tages sicherte.
Im Finale lancierte Cannondale seinen Kapitän, doch Sagan war auf dem ansteigenden Schlusskilometer zu früh im Wind und musste machtlos mit anschauen, wie Kristoff, der sich lange zurück gehalten hatte, auf den letzten 100 Metern noch an ihm vorbei zog.
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