36. Giro del Trentino: Huzarski Siebter

Pozzovivo klettert ins Führungstrikot, Frank fällt zurück

Foto zu dem Text "Pozzovivo klettert ins Führungstrikot, Frank fällt zurück"
Domenico Pozzovivo (Colnago CSF Inox) gewinnt die 3. Etappe des Giro del Trentino. | Foto: ROTH

19.04.2012  |  (rsn) – Mathias Frank (BMC) hat nach nur einem Tag sein Führungstrikot beim 36. Giro del Trentino (Kat. 2.HC) wieder abgeben müssen. Der 25 Jahre alte Schweizer konnte im bis zu 20 Prozent steilen Schlussanstieg hinauf nach Brenzone dem Tempo der Besten nicht folgen und handelte sich rund drei Minuten Rückstand auf Tagessieger Domenico Pozzovivo (Cpolnago-CSF) ein, der auch die Führung im Gesamtklassement übernahm.

Der 29 Jahre alte Italiener hatte sich im unteren Teil des acht Kilometer langen Anstiegs hinauf zum Punta Veleno abgesetzt und im Ziel, das 2,5 Kilometer hinter der Bergwertung der Ehrenkategorie lag, einen Vorsprung von 23 Sekunden auf den Polen Sylvester Szmyd (Liquigas-Cannondale).

Dritter wurde sein Landsmann Damiano Cunego (Lampre/ISD/+1:12), der die gestrige Etappe gewonnen hatte, vor dem Venezolaner José Rujano (Androni-Giocattoli/+1:20) und dem Tschechen Roman Kreuziger (Astana/+1:46). „Nach meinem gestrigen Sieg habe ich eine weitere sehr gute Vorstellung gezeigt", sagte der 30 jahre alte Cunego nach dem Rennen. „Punta Veleno war eine sehr große Herausforderung, der Anstieg liegt mir nicht sonderlich, aber ich werde hier von einer außergewöhnlichen Mannschaft unterstützt und das macht mich glücklich im Hinblick auf Lüttich-Bastogne-Lüttich."

Eine starke Leistung zeigte erneut NetApp-Kapitän Bartosz Huzarski. Der 31 Jahre alte Pole belegte mit 2:12 Minuten Rückstand Platz sieben hinter dem Franzosen Hubert Dupont (Ag2R/+2:07).

Nach seinem ersten Saisonsieg führt Pozzovivo in der Gesamtwertung nun mit 25 Sekunden Vorsprung auf Cunego und 49 auf Szmyd. Der bisherige Zweite Kreuziger (+0:49) fiel auf Rang vier zurück, Frank verlor fünf Plätze und ist nun mit 50 Sekunden Rückstand Fünfter. Huzarski (+1:48) verbesserte sich auf Position acht.

„Der Berg war extrem schwer. Deshalb hatten wir auch eine besondere Übersetzung montiert. Wir waren Anfangs noch mit sieben Mann vorne vertreten und die Mannschaft hat für Bartosz gearbeitet, um ihn möglichst weit vorne abzusetzen. Er ist kein reiner Kletterer, umso höher ist seine Leistung von heute einzuschätzen. Er ist wirklich ganz stark gefahren“, lobte NetApp-Sportdirektor Enrico Poitschke seinen Kapitän.

NetApp konnte mit Huzarski nicht nur einen Fahrer unter den Top Ten platzieren, sondern war mit Rund um Köln-Sieger Jan Barta auch in der fünfköpfigen Ausreißergruppe vertreten, die sich zunächst absetzen konnte und mit bis zu zwei Minuten Vorsprung das Rennen anführte.

Doch noch vor der ersten Bergwertung des Tages (2.Kat. bei km 117) war das Quintett wieder gestellt. Im durchschnittlich knapp acht Prozent steilen Anstieg war das Tempo so hoch, dass das Feld zwischenzeitlich auseinanderfiel. Doch in der Abfahrt und im folgenden Flachstück, das am Gardasee entlang führte, füllte sich die zwischenzeitlich nur noch 40 Mann starke Favoritengruppe wieder auf.

Die Entscheidung fiel wie erwartet im acht Kilometer langen Anstieg hinauf zum Punta Veleno. Angesichts von Steigungsgraden von bis zu 20 Prozent hatten die Fahrer Übersetzungen von bis zu 34x29 ausgewählt, um die extrem steilen Rampen bewältigen zu können.

Schon im unteren Teil des Berges der Ehrenkategorie zog Pozzovivo davon und nur noch der erfahrene Szmyd konnte einigermaßen mit dem kleinen Kletterer Schritt halten. Dagegen fielen Frank und Kreuziger zurück, während Rujano vergebens versuchte, den starken Cunego abzuschütteln. Pozzovivo überquerte die Bergwertung in 1.174 Metern Höhe mit komfortablem Vorsprung auf Szmyd und ließ auf der folgenden kleinen Abfahrt und einer kurzen Gegensteigung nichts mehr anbrennen.

Cunego konnte Rujano sogar noch abschütteln und sich Platz drei sichern. Frank erreichte nach großem Kampf an der Seite seines italienischen Teamkollegen Marco Pinotti 2:35 Minuten hinter Pozzovivo das Ziel. „Ich habe zu Beginn des Anstiegs etwas überzogen, um an der Spitze dranzubleiben”, sagte Frank nach dem Rennen. „Marco hat mich etwa einen Kilometer vor dem Gipel überholt, ist bei mir geblieben und hat mir geholfen, im flachen Schlussteil einen guten Rhythmus zu fahren.”

Eine herbe Niederlage musste erneut Ivan Basso (Liquigas-Cannondale) einstecken. Der 34 Jahre alte Italiener landete mit fast fünf Minuten Rückstand auf Rang 28. Einen regelrechten Einbruch erlebte Bassos Landsmann Michele Scarponi (Lampre-ISD). Der Titelverteidiger kam gut zwölf Minuten hinter dem Tagessieger ins Ziel und spielt in der Gesamtwertung keine Rolle mehr.

 

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Weitere Radsportnachrichten

26.07.2025Groves gewinnt vorletzte Tour-Etappe als Solist

(rsn) - Mit einem 17 Kilometer langen Solo hat Kaden Groves (Alpecin - Deceuninck) die 20. Etappe der Tour de France gewonnen. Über 182 Kilometer zwischen Nantua und Portalier, die weitestgehend im R

26.07.2025Zwei Millionen Euro Ablöse für Evenepoel? Nächstes Kapitel im Wechselpoker

(rsn) – Ob Remco Evenepoel diesen Winter von Soudal – Quick-Step zu Red Bull - Bora – hansgrohe wechseln wird, beschäftigt seit Wochen die Gemüter. Verschiedene Journalisten melden verschieden

26.07.2025Niewiadoma, Vollering & Co. über ihre Chancen bei der Tour de France Femmes

(rsn) – Die 4. Tour de France Femmes steht in den Startlöchern. Sobald die Männer ihre 20. Etappe hinter sich gebracht haben, machen sich die Frauen auf den Weg zu ihrer ersten Etappe. Der Ausgang

26.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 20. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

26.07.2025Onley nahm den Kampf ums Podium auf und verlor - vorerst

(rsn) - Oscar Onley (Picnic – PostNL) hatte vor dem Start der 19. Etappe der Tour de France hinauf in die Skistation La Plagne einen großen Kampf angekündigt, um Florian Lipowitz (Red Bull – Bor

26.07.2025Acht Monate auf Bewährung für den Flitzer von Valence

(rsn) – Für seinen kurzen Moment der in der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, den die französische Polizei im Ziel der 17. Etappe der Tour de France mit einem gut getimten Bodycheck schnell wied

26.07.2025Warum griff Roglic nach La Plagne an, statt Lipowitz zu helfen?

(rsn) - Als Primoz Roglic zu Beginn der 19. Etappe der Tour de France plötzlich attackierte, sah es nach einer guten Taktik aus, um Florian Lipowitz im Kampf um das Podium und dem Weißen Trikot zu u

26.07.2025Genau das Richtige für Puncheure und Klassikerjäger

(rsn) - Die 20. Etappe der Tour de France bietet eine letzte Chance für Ausreißer und Angreifer, bevor es nach Paris geht. Auf den 184 Kilometern von Nantua nach Pontarlier müssen immerhin 2.850 H

26.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

25.07.2025Ausreißer Arensman foppt Pogacar zum zweiten Mal

(rsn) - Es war leider nicht herauszufinden, ob das Nordlicht aus der Provinz Gelderland mit dem größten Coup der Fangemeinde des FC St. Pauli aus Hamburg vertraut ist. Als der Bundesligaklub aus dem

25.07.2025Erst kurz hinter der Ziellinie geriet das Gelbe Trikot in Gefahr

(rsn) – Im Ziel der 19. Etappe der Tour de France wurde es für das Gelbe Trikot doch nochmal brenzlig. Ein übereifriger Ordner stürmte auf Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) zu und rannte d

25.07.2025Gall jagte mit nur einem Gedanken hinauf nach La Plagne

(rsn) – Dass Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) einmal diese Worte sagen würde, hätte er sich wahrscheinlich auch nicht vorstellen können. “Vor dem Schlussanstieg haben meine Teamkolle

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Dookola Mazowsza (2.2, POL)
  • Ethias-Tour de Wallonie (2.Pro, BEL)
  • Radrennen Frauen

  • Kriterium Offenbach (BLF, GER)