Mathias Frank - Giro-Tagebuch / Teil 12

Wie im alten Rom

Von Mathias Frank

Foto zu dem Text "Wie im alten Rom"
Mathias Frank (BMC) Foto: ROTH

21.05.2011  |  (rsn) - Ich sitze gerade im Teambus und habe soeben den Kommentar von Guido Scholl zur Streichung des Monte Crostis gelesen. Ich kann dem Autor nur beipflichten. Es macht mich traurig und wütend, dass weder Fahrer noch die Teams in solchen Belangen ein Mitspracherecht haben. Schlussendlich sind wir aber diejenigen, welche die Risiken eingehen müssen.

Ich komme mir wie ins alte Rom versetzt vor, wo sich die Herrscher immer verrücktere und blutrünstigere Spiele einfallen ließen, um das Volk zu belustigen. Und anscheinend gibt es tatsächlich Zuschauer, denen so was gefällt: Zu Beginn des Monte Zocolan, als ich bereits im Grupetto war, hat mich tatsächlich eine ältere Dame als vagabondo (fauler Sack) bezeichnet und laut 'Crostis, Crostis' geschrien.

Ich hätte am liebsten angehalten und die Frau gefragt, ob sie denn ihren Sohn auf einem unbefestigten Kuhweg den Berg hinunter jagen würde...

Ich hoffe sehr, dass die Giro-Organisatoren wieder etwas vernünftiger werden und von ihrem Credo "Höher, härter, gefährlicher" wegkommen.

Bis morgen

Mathias


Mathias Frank und Martin Kohler sind zwei von fünf Schweizern im Giro-Aufgebot des BMC Racing-Teams. Abwechselnd haben sie in einem Tagebuch von der 94. Auflage der Italien-Rundfahrt berichtet. Nach dem Ausstieg von Martin Kohler wird nun sein Zimmerkollege allein das Tagebuch fortführen.

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