Milram hat in Katar das Podium im Visier

Kluge will Boonen das Leben schwer machen

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Roger Kluge (Milram)

Foto: ROTH

12.02.2010  |  (rsn) – Milram-Neuling Roger Kluge zeigte auch auf der 5. Etappe der Katar-Rundfahrt eine formidable Leistung und brachte den dreifachen Katar-Gewinner Tom Boonen (Quick Step) kurzzeitig in Bedrängnis. Der 24 Jahre alte Cottbuser schaffte im Gegensatz zum Titelverteidiger aus Belgien gut 20 Kilometer vor dem Ziel den Sprung in eine 14 Fahrer starke Ausreißergruppe, die sich nach einer Windkantenaktion von Fabian Cancellara uns einem Saxo Bank-Team gebildet hatte.

„Alle wussten, dass es bei Kilometer 115 rechts weggeht, und dass dann sicher etwas passieren wird“, schilderte Kluge die Situation gegenüber Radsport News. „Cervelo hat die Kante eröffnet, und schon wurde das Feld lang. Wir waren aber alle noch gut positioniert und sind mit durch die Staffel gegangen. Dann fiel das Tempo mal kurz ab und Saxo Bank kam mit Cancellara an der Spitze mit ordentlich Tempo vorbei und fuhr ‚halbe Straße’.“

Kluge konnte gerade noch an das Ende der Fahrerkette springen. Direkt hinter dem Brandenburger riss es ab. „Kurz danach hat mir Grabschi (Milrams Sportlicher Leiter, d. Red.) dann ins Ohr geflüstert, dass Boonen und Haussler nur in der zweiten Gruppe 20 Sekunden hinter uns waren“, so der Silbermedaillengewinner im Olympischen Punktefahren von Peking. „Da hieß es dann nur noch Vollgas bis ins Ziel und so viel wie möglich an Vorsprung zu retten!“

Auf den letzten zehn Kilometern harmonierte die Gruppe aber nicht mehr, so dass die Verfolger auf den letzten beiden Kilometern wieder zur Spitze aufschließen konnten. Nicht nur, dass Kluge keine Zeit auf Boonen, der im Gesamtklassement unmittelbar vor ihm auf Rang drei liegt, gutmachen konnte. Der Quick Step-Kapitän gewann die Etappe und baute seinen Vorsprung auf den jungen Deutschen dank der Zeitgutschrift für den Sieg auf nunmehr 14 Sekunden aus. Kluge, der nicht mehr genug Kraft hatte, um sich am Sprint zu beteiligen, kam aber zeitgleich mit dem Tagessieger ins Ziel. Zudem verteidigte er das hellblaue Trikot des besten Nachwuchsfahrers.

Vor der letzten Etappe am Freitag, die über 123,5 Kilometer von Al Wakra nach Doha Corniche führt, hat Kluge die Hoffnung auf Platz drei des Gesamtklassements allerdings noch nicht aufgegeben. „Wir wollen das Podium angreifen“, kündigte er selbstbewusst an. „Es wird mit den Zielrunden und angesichts der kurzen Distanz zwar schwer. Aber wenn der Wind stimmt und alles perfekt läuft, dann kann man, wie heute gesehen, auch einen Boonen das Leben schwer machen“, so Kluge mit einem Lachen.

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