"Alberto, zeige uns, dass wir an Dich glauben können"

Greg LeMond hinterfragt Contadors Leistung

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Greg LeMond

Foto: ROTH

24.07.2009  |  Annecy (rsn) - Der Spanier Alberto Contador (Astana) steht vor dem Sieg bei der Tour der France. Seine unglaublichen Leistungen beim Sturm ins Gelbe Trikot werfen Fragen auf. Doch Contador ist nicht bereit, Antworten zu geben. „Nächste Frage“, war seine Antwort auf entsprechende Fragen nach seinen Blutwerten.

Als Leichtgewicht und Bergspezialist gewann Contador das große Einzelzeitfahren der Tour in Annecy vor dem ausgewiesenen Spezialisten Fabian Cancellara. Vier Tage vorher hatte er am Anstieg nach Verbier mit 1864 VAM (vertical ascent in meters per hour) einen neuen Höhenmeter-pro-Stunde-Rekord aufgestellt. Selbst Armstrong staunte und sagte: „Ich habe zu meinen besten Zeiten etwas über 1700 geschafft, Alberto bewältigt über 1800.“

“Wie lässt sich eine solche Leistung erklären?“, fragt sich der dreimalige Toursieger Greg LeMond in seiner Kolumne in der „Le Monde“. Er zieht dazu einen Wert heran, den Antoine Vayer, Ex-Trainer bei Festina und inzwischen anerkannter Spezialist in der Leistungsmessung, in der französischen Zeitung „Libération“ veröffentlichte.

Vayer schrieb, dass der spanische Fahrer für eine solche Leistung einen VO2 max. Wert (misst die maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit des Blutes) von 99,5ml/mn/kg haben müsste. LeMond schreibt: „Meines Wissens ist das ein Wert, der zuvor niemals von irgendeinem Athleten in irgendeiner Sportart erreicht wurde. Das ist ein bisschen so, als ob ein normaler Mercedes aus dem Autohaus an einem Formel 1 Rennen teilnehmen und gewinnen würde.“

LeMond behauptet: „Da stimmt irgendetwas nicht! Es wäre interessant zu wissen, was wirklich die Ursache ist. Ist es wirklich möglich, an frischer Luft eine solche Leistung zu erreichen, wie Contador auf der Etappe nach Verbier?“

Der US-Amerikaner „würde gerne seine (Contadors, d. Red.) wahren Werte kennen. Würden wir diese kennen, so könnten wir die Resultate erklären, die aus ihm den schnellsten Bergfahrer aller Zeiten in der Geschichte der Tour machen.“

LeMond weiter: „Ich kenne die wahren Werte von Alberto Contador nicht, genauso wenig weiß ich über die genauen Wetterbedingungen (insbesondere den Wind) bei der Etappe nach Verbier Bescheid. Ich verurteile hier also niemanden, ohne über genauere Informationen zu verfügen.“

LeMond unterstellt dem Mann in Gelb keine Manipulation. Er fordert aber: „Es wäre nun an Contador, mittels physiologischer Tests den VO2 max. zu erklären, und zu beweisen, dass er körperlich zu einer solchen Heldenleistung fähig ist, ohne auf leistungssteigernde Mittel zurückgreifen zu müssen.“

Der ehemalige Tourheld fordert: „Alberto, zeige uns, dass wir an Dich glauben können!“

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