Giro-Rennbericht der 14. Etappe

Sella mit berauschendem Soloritt

24.05.2008  |  (rsn) - Um 12 Uhr machten sich die noch 163 im Rennen verbliebenen Fahrern – Robert Förster, Davide Rebellin (beide Gerolsteiner), Robbie McEwen (Silence-Lotto) und Koldo Fernandez (Euskaltel) waren zur 14. Etappe nicht mehr angetreten – auf die 195 Kilometer lange Bergetappe von Verona nach Alpe di Pampeago. Bereits nach 10 Kilometern fand sich die prominent besetzte Gruppe des Tages. Zehn Fahrer, Jens Voigt (CSC), Paolo Bettini (Quick Step), Christian Vandevelde (Slipstream), Emanuele Sella (CSF Group Navigare), Joaquim Rodriguez, José Rujano (beide Caisse d`Epargne), Charles Wegelius (Liquigas), Rinaldo Nocentini (Ag2r), Jure Golcer (LPR) und Vasyl Kiryenka (Tinkoff) konnten sich vom Feld absetzen und recht schnell einen Vorsprung von einer Minute herausfahren.

Nach 29 Kilometern konnten auch Maxim Iglinskiy (Astana), Francisco Perez (Caisse d`Epargne) und Yoann LeBoulanger (Fdjeux) zur Spitzengruppe aufschließen, so dass 13 Fahrer die Spitze des Rennens bildeten. Nach 35 Kilometern betrug der Vorsprung auf das Feld mit allen Favoriten bereits fünf Minuten. Nach 50 Kilometern, vor der Vorsprung der Ausreißer auf über sechs Minuten angewachsen, Jetzt gab es die nächsten Aufgaben zu vermelden. Mit Graeme Brown (Rabobank) und Luciano Pagliarini (Saunier Duval) stiegen auf der schweren Bergetappe zwei weitere Sprinter vom Rad. Zudem gab Jonathan McCarty (Slipstream) auf.

Nach 85 Kilometern hatte sich der Abstand zwischen Spitze und Hauptfeld auf über sieben Minuten ausgedehnt. Die Schwierigkeiten des Tages warteten aber noch auf die Fahrer. Nach gut 100 Kilometern, mit Mirco Lorenzetto (Lampre) war ein weiter Fahrer in der Zwischenzeit ausgestiegen, pendelte sich der Abstand bei etwas über sieben Minuten ein. Kurze Zeit spät stieg mit Oscar Gatto ein weiterer Gerolsteiner-Profi vom Rad.

Dann wurde es langsam Ernst für die Fahrer, denn der über 20 Kilometer lange Anstieg hinauf zum Passo Manghen, der zur 1. Kategorie zählt, stand an. Dort konnte sich zunächst Emanuele Sella von seinen Ausreißerkollegen lösen und bis zur Bergwertung einen Vorsprung von über zwei Minuten herausarbeiten. Im Hauptfeld übernahm derweil die PVC-Serramenti-Mannschaft von Gilberto Simoni die Tempoarbeit und verkleinerte die erste Gruppe. Auch Giovanni Visconti (Quick.Step) im Rosa Trikot konnte dem Tempo nicht mehr folgen und fiel zurück.

An der Bergwertung, gut 35 Kilometer vor dem Ziel, umfasste die Gruppe der Favoriten noch knapp 30 Fahrer, die allerdings schon elf Minuten hinter Sella, der seine Führung in der Bergwertung weiter ausbauen konnte, lagen. Während zwischen Sella und der Favoritengruppe noch immer Sellas ehemalige Begleiter um Jens Voigt fuhren, hatte der Führende in der Gesamtwertung, Giovanni Visconti, an der Bergwertung zwei Minuten Rückstand auf die Favoritengruppe.

Bis zum Fuße des 8 Kilometer langen Schlussanstieges konnte Sella seinen über zehn Minuten großen Vorsprung auf die Favoriten bewahren. Auf den letzten Kilometern hinauf ins Ziel brach der Italiener nicht mehr ein und siegte mit großem Vorsprung.

Die Favoritengruppe wurde zunächst vom LPR-Team kontrolliert und bis fünf Kilometer vor dem Ziel auf 20 Fahrer reduziert. Dann verschärfte Gilberto Simoni (PVC Serramenti) das Tempo, dem nur wenige Fahrer, darunter Andreas Klöden, Alberto Contador, Denis Mentschow, Danilo Di Luca, Jurgen van den Broeck, Domenico Pozzovivo, Leonardo Piepoli und Riccardo Ricco folgen konnten.

Bei der nächsten Tempoverschärfung bekam Klöden gut drei Kilometer vor dem Ziel Probleme und musste reißen lassen. Kurz darauf konnte auch sein Teamkollege Contador nicht mehr mithalten. Der Attacke von Mentschow wenige Meter später konnte niemand mitgehen. Dahinter organisierte Simoni gemeinsam mit Pellizotti und Van Den Broeck die Verfolgung. Dabei übernahm sich Simoni jedoch etwas und musste zumindest Pellizotti ziehen lassen. Auch Ricco stürmte kurz vor dem Ziel noch an Simoni vorbei.

Mehr Informationen zu diesem Thema

30.10.2009Dopingproben des Giro 2008 nachgetestet

Padua (dpa/rsn) - Dem Giro d´Italia 2008 droht ein Nachspiel. Die Staatsanwaltschaft in Padua hat bei sechs bis sieben Teilnehmern des vergangenen Jahres Hinweise auf Blutdoping mit CERA gefunden.Die

24.08.2009UCI will Giro-Proben von 2008 nachuntersuchen lassen

Rom (dpa) - Der Internationale Radsportverband UCI will alle Dopingproben des Giro d`Italia 2008 nachträglich auf das Blutdopingmittel CERA untersuchen lassen. "CERA wurde erstmals bei der Tour im ve

06.08.2009UCI will Giro-Proben von 2008 nachtesten lassen

(rsn) – Meinungsumschwung bei der UCI: Der Radsport-Weltverband will die Dopingkontrollen vom Giro d’Italia 2008 nun doch auf das Blutdopingmittel CERA nachuntersuchen lassen. Die italienische Pol

09.10.2008Keine Nachuntersuchungen von Giro-Dopingproben

(rsn) – Im Gegensatz zur Tour de France wird zum Giro d’Italia keine Nachuntersuchungen auf das EPO-Präparat CERA geben. „Der Giro hat die nötigen Kontrollen bereits vorgenommen“, sagte Giro

09.06.2008Klöden oder Leipheimer sollten Giro gewinnen

(rsn) - Manchmal kommt es anders als man denkt! „Ich muss gestehen, dass wir mit Contador die Dauphiné Libéré gewinnen wollten“, verrät Astana-Chef Johan Bruyneel der belgischen Tagesszeitung

02.06.2008Rabobank sauer wegen Browns Giro-Auftritt

(rsn) - Mit dem erhofften Top-Fünf-Ergebnis von Denis Mentschow, aber ohne Podiumsplatzierung trat das Rabobank-Team die Heimreise vom Giro d`Italia an. Vor allem Graeme Brown, auf der Papierform ei

02.06.2008Zweifelhafte Gipfelstürmer

(rsn) – Das hat es bisher noch nicht gegeben. Ein Zweitdivisionär lässt beim zweitwichtigsten Radrennen der Welt die Eliteteams in den Bergen im wahrsten Sinn des Wortes stehen und gewinnt die Ges

02.06.2008Tony Martin: Sieben Sekunden fehlten zum großen Coup

(rsn) - Am Ende noch mal richtig einen rausgehauen: So dürfte die Giro-Bilanz von Tony Martin lauten. Der High Road-Neuzugang hielt beim Giro d`Italia, seiner ersten großen Landesrundfahrt, bis zum

02.06.2008Italiener dominieren, aber ein Spanier gewinnt

(rsn) - Wie erwartet dominierten die italienischen Teams und Fahrer den 91. Giro d´Italia. Den Gesamtsieg aber holte sich ein Spanier aus einem kasachischen Team mit Luxemburger Lizenz. Damit trug in

01.06.2008Urlauber Contador gewinnt den 91. Giro d`Italia

Mailand (dpa/rsn) - Alberto Contador hat 15 Jahre nach Miguel Indurain als zweiter Spanier den seit 1909 gefahrenen Giro d`Italia gewonnen. Im Finale setzte er sich bei seiner Giro-Premiere an der Spi

01.06.2008Contador und Ricco: Der große Showdown

(rsn) - Gerade einmal vier Sekunden trennen den Gesamtführenden Alberto Contador (Astana) von seinem schärfsten Rivalen Riccardo Ricco (Saunier Duval) vor dem abschließenden Einzelzeitfahren des G

01.06.2008Contador: Jetzt kann ich endlich in Urlaub gehen

(rsn) - Giro-Sieger Alberto Contador (Astana) hat in Andreas Klöden einen neuen Freund gefunden, Astana-Teamchef Johan Bruyneel zieht den Hut vor Contador und dem ganzen Team und Riccardo Ricco (Saz

Weitere Radsportnachrichten

18.09.2025Evenepoel vor WM-Duell mit Pogacar: “Ich bin bereit“

(rsn) – Nach dem enttäuschenden Aus bei der Tour de France reist Remco Evenepoel voller Selbstbewusstsein nach Ruanda, wo er am Sonntag zum Auftakt der Straßen-WM in Kigali seinen Titel im Zeitfah

18.09.2025Capiot soll Jaycos Klassikerteam verstärken

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

18.09.2025Die WM-Aufgebote aller Nationen für die Elite-Kategorien

(rsn) – Die Weltmeisterschaften in Ruandas Hauptstadt Kigali vom 21. bis 28. September umfassen 13 Wettkämpfe – je Einzelzeitfahren und Straßenrennen für männliche wie weibliche U19 und U23 so

18.09.2025Merlier will Pogacar im Herbst noch abfangen

(rsn) - Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) will Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) in den letzten Wochen der Saison 2025 noch überflügeln – allerdings nicht in einem Rennen, sondern in der

18.09.2025Schweizer WM-Team ohne Hartmann und Häberlin

(rsn) – Nicht nur das deutsche Team muss für die Straßen-WM in Ruanda personelle Ausfälle verkraften. Auch die beiden Schweizerinnen Elena Hartmann und Steffi Häberlin fallen für die am 21. Se

18.09.2025Mayrhofer ersetzt Stork im deutschen WM-Kader

(rsn) – Nachdem Maximilian Schachmann (Soudal – Quick-Step) am Dienstagabend nicht in den Flieger nach Ruanda steigen konnte, weil er sich in der Schlusswoche der Vuelta a Espana erkältet hatte u

18.09.2025Die Zeitfahrstrecken bei den Weltmeisterschaften in Ruanda

(rsn) – Im hügelig-bergigen Kigali gibt es kaum flache Straßen. Und so sind auch die Einzelzeitfahren sowie die Mixed-Staffel bei den Weltmeisterschaften in Ruanda wirklich schwere Prüfungen. Wir

18.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

17.09.2025Top-Favoritinnen mit Fragezeichen, Niedermaier Medaillenhoffnung

(rsn) – Ohne Titelverteidigerin muss das diesjährige WM-Zeitfahren der Frauen in Kigali auskommen. Das liegt daran, dass sich Grace Brown partout nicht wollte umstimmen lassen und das Rennrad – z

17.09.2025Grégoire bezwingt im Bergaufsprint van den Berg und Hirschi

(rsn) – Romain Grégoire (Groupama – FDJ) hat seine bestechende Herbstform auch zum Auftakt der 85. Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro) eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der 22-jährige Franzose,

17.09.2025De Lie sprintet an der Zitadelle von Namur über 300 Meter zum Sieg

(rsn) – An der Zitadelle van Namur hat Arnaud De Lie (Lotto) den 65. GP de Wallonie (1.Pro) für sich entschieden. Nach 187 Kilometern war der Belgier im Sprint eines dezimierten Feldes schneller al

17.09.2025Schachmann muss für WM in Ruanda kurzfristig absagen

(rsn) – Maximilian Schachmann verpasst die Straßen-Weltmeisterschaft in Ruanda. Der Deutsche Zeitfahrmeister ist gestern Abend nicht mit dem Rest des Aufgebots von German Cycling nach Kigali gereis

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Serbie (2.2, SRB)
  • Tour de Slovaquie (2.1, SVK)
  • Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro, LUX)