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10.09.2007 | BDR-Präsident Rudolf Scharping wehrt sich gegen die unterschwelligen Versuche, ihm Desinteresse an der Doping-Aufklärung und –Bekämpfung vorzuwerfen.
In einem Schreiben nimmt er Stellung zum Ende der Anti-Doping-Kommission, die auch am fehlenden Geld scheiterte.
Was uns auffällt, ist der stolze Tagessatz von 1700 Euro plus MwSt, den die einzelnen Mitglieder für ihre Arbeit verlangten.
Mit Ausnahme des DFB ist in Deutschland wohl kein Sportverband in der Lage, solche Summen zu zahlen.
Wir dokumentieren Scharpings Brief an den bisherigen Vorsitzenden der Untersuchungskommission „Doping“, Dr. Stefan Netzle, im Wortlaut:
Zu Ihrem Schreiben vom 7. September halte ich fest:
der Auftrag der Kommission und ihre Unabhängigkeit waren immer unstreitig. Dass Sie sowie Herr Prof. Dr. Sörgel und Herr Dr. Gross die begonnene Arbeit einstellen, ändert daran nichts.
Streitig war, wie die Arbeit der Kommission zu finanzieren sei.
Im Einzelnen:
Schon mit Email vom 30. Mai (und später noch einige Male schriftlich wie mündlich) wurde Ihrem inhaltlichen Konzept zugestimmt. Nur einem Ihrer Vorschläge wollte ich seitens des BDR nicht folgen und habe deshalb einen Einfluss des BDR auf Ihren beabsichtigten Bericht über die Arbeit der Kommission abgelehnt.
Auch bei unserem Treffen am 13. Juni 2007 in München gab es inhaltliche Übereinstimmung. Die Ergebnisse dieses Treffens hatten Sie am 14.6.2007 zusammengefasst (auch hinsichtlich des Untersuchungsauftrages und der inhaltlichen Vorgehensweise). Dem habe ich für den BDR erneut am 20.6.2007 zugestimmt. Lediglich die von Ihnen damals zugesagte Auflistung von anzuhörenden Personen und vorzulegenden Materialien blieb bis heute offen.
Sie haben außerdem weitere Vorschläge zur Zusammensetzung der Kommission gemacht und der BDR ist letztlich Ihrem Vorschlag zur Beteiligung von Dr. Gross gefolgt. Am 5.7.2007 wurde die siebenköpfige Kommission vorgestellt.
Trotz des Urlaubs von Ihnen und Herrn Dr. Gross wurde die Arbeit aufgenommen. Das ergibt sich u. a. aus folgendem:
Der BDR hat eine sofortige Anhörung von Herrn Sinkewitz initiiert. Die Kommission hat diese Anhörung am 2. August durchgeführt – Sie waren dankenswerter Weise aus Ihrem Urlaub zugeschaltet. Der BDR hat Herrn Jaksche gebeten, sich der Kommission zur Verfügung zu stellen. Dazu hat dessen Anwalt Ihnen Mitte August das Protokoll der staatsanwaltlichen Vernehmung von Herrn Jaksche zugeleitet.
Der BDR hat Ihnen den Bericht der „Ad hoc Kommission“ des DSB sowie den Bericht der „Reiter Kommission“ zugeleitet, um eine schnelle Befassung mit den Vorwürfen gegen Herrn Dr. Huber und Herrn Weibel zu ermöglichen. Diesen Komplex wollten sie nicht aufgreifen.
Der BDR ist auch dem Wunsch von Prof. Dr. Sörgel nach einer auch öffentlichen Darstellung der begonnenen Arbeit der Kommission am 13. Juli in Nürnberg gefolgt.
Erstmals mit Schreiben vom 22. August wurde dem BDR eine vollständige Kalkulation der finanziellen Aspekte der Kommissionsarbeit vorgelegt. Diese endete mit einer Summe von rund 450.000 Euro (knapp 375.000 Euro plus Mehrwertsteuer).
Wie Sie zutreffend schreiben, haben wir Sie immer offen über die begrenzte und durch die aktuellen Entwicklungen zusätzlich belastete Finanzkraft des BDR informiert und gesagt, dass wir einen Betrag, der 20 Prozent unseres ordentlichen Jahreshaushalts übersteigt, aus vielen Gründen nicht finanzieren können.
In der gemeinsamen Telefonkonferenz am 27. August wurde der finanzielle Umfang reduziert auf 200.000 Euro. Dazu sollte unter anderem beitragen die Reduktion der ursprünglich auf 1.700 Euro plus Mehrwertsteuer veranschlagten Tagessätze auf nun 1.500 Euro plus Mehrwertsteuer. Außerdem sollte auf einen „Beirat“ verzichtet werden. Allerdings hatten Sie vorgeschlagen, vier Mitglieder der vom BDR berufenen Kommission als Mitglieder eines Beirates zu betrachten und nun schlugen Sie vor, auf diesen zu verzichten.
Nach der Telefonkonferenz des 27. August und nach Beratungen innerhalb des BDR schrieb ich Ihnen eine Email am 4. September und rief Sie zusätzlich am 5. September an.
Unsicherheiten in der Finanzierung der Kommission gibt es nicht. Wir haben gemeinsame Überlegungen und Ihre Anregung aufgegriffen, die Finanzierung zeitlich zu strecken. Wir haben Ihnen die Finanzierungsschritte erläutert, was der bis dahin transparenten Kommunikation unter uns entsprach.
Dass ich als Person dem BDR Mittel zugänglich mache, unterstreicht mein persönliches Engagement (auch wenn dies von einigen Beteiligten im Hintergrund herabgewürdigt wird). Mit der unabhängigen Arbeit der Kommission hat dies nicht das Geringste zu tun. Würden Sie diese „Logik“ ernst nehmen, dann wäre jede Finanzierung der Arbeit der Kommission durch den BDR ein Eingriff in die Unabhängigkeit der Kommission.
Sie schreiben, dass Sie meine „großen persönlichen Bemühungen“ anerkennen und versichern, dass Sie weder dem BDR noch mir „einen Nachteil zufügen wollen“. Das respektiere ich, obwohl andere exakt das Gegenteil versuchen – wie in unseren Gesprächen der letzten Tage prognostiziert.
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