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29.07.2007 | (Ra) - Für den mit großen Hoffnungen gestarteten Andreas Klöden wurde die 94. Tour de France zu einem Fiasko. Nach dem Doping-Fall seines Kapitäns Alexander Winokurow musste das Team die Tour verlassen. Klödens Traum vom Podium war ausgeträumt. Im Interview mit Radsport aktiv schildert der 32-Jährige die dramatischen Momente nach Bekanntgabe von Winokurows Testergebnis und den Tour-Rückzug von Astana. Seinen Wechsel zu dem umstrittenen Team bereut Klöden dennoch nicht. Jetzt hofft er, bei der WM in Stuttgart starten zu können.
Herr Klöden, was war Ihre Reaktion, als vergangenen Dienstag bekannt wurde, dass es bei Ihrem Teamkollegen Alexander Winokurow eine positive A-Probe gibt?
Klöden: Es war ein Schock für mich. Marc Biver kam zu mir ins Hotelzimmer und ich konnte schon an seinem Gesichtsausdruck sehen, dass irgendwas nicht stimmt. Als er mir dann sagte, dass Wino nach dem Zeitfahren positiv gestestet worden sei, konnte ich es zuerst überhaupt nicht glauben.
Was haben Sie dann gemacht?
Klöden: Marc sagte mir auch direkt, dass wir die Tour nicht zu Ende fahren würden. Ich habe mich gefühlt wie benebelt. Eine Mischung aus Wut und Enttäuschung machte sich in mir breit. Ich bin zunächst ziellos hin und her gelaufen, habe geflucht und immer wieder zu mir selbst gesagt, das kann einfach nicht wahr sein. Neun Monate hatte ich mich ausschließlich auf die Tour vorbereitet und dafür auf vieles verzichtet. Meine Familie musste ich oft alleine zurück lassen. Ich habe nach meinem Sturz jeden Tag die Zähne zusammengebissen und weiter gekämpft, um in Paris anzukommen. Auch wenn der Gesamtsieg außer Reichweite schien, hatte ich zumindest noch gute Chancen auf das Podium.
Als die Meldung über Alexander Winokurow publik wurde, spielten sich dramatische Szenen vor dem Team-Hotel ab…
Klöden: Ja, innerhalb weniger Minuten wurde das Hotel von Journalisten, Fotografen und Kameraleuten umlagert. Als dann kurze Zeit später die Polizei eintraf, dachte ich, ich wäre im falschen Film. Ich wurde an die Wand gestellt und durchsucht. Sie können sich nicht vorstellen, wie man sich fühlt, wenn man behandelt wird wie ein Schwerverbrecher.
Das Team Astana stand ja schon von Beginn an unter Kritik und somit unter keinem guten Stern…
Klöden: Die Gründe für meinen Wechsel zu Astana habe ich bereits mehrfach erläutert. Ich musste mich bei Astana den gleichen strengen Anti-Doping-Regeln unterwerfen, wie ich es auch bei anderen Teams hätte machen müssen. Viele Menschen können sich gar nicht vorstellen, wie aufwändig mein Beruf ist. Zur Vorbereitung auf das schwerste Radrennen der Welt muss man sich entsprechend vorbereiten und benötigt dazu die volle Konzentration. Ich sitze in diese Zeit fast täglich 6-7 Stunden auf dem Rad und absolviere dabei circa 20.000 Kilometer. Auf der anderen Seite muss ich mich ständig gegen irgendwelche haltlosen Anschuldigungen oder Vermutungen zu Wehr setzen. Darum habe ich mir vor der Tour das Recht genommen, mich in Ruhe vorzubereiten und der Berichterstattung keine Aufmerksamkeit zu schenken. Ich musste einfach den Kopf frei haben.
Jan Ullrich steht unter Doping-Verdacht, Mattias Kessler wurde bereits wegen seines positiven Befundes vom Team entlassen und nun wurde auch Alexander Winokurow positiv getestet - alles Leute aus Ihrem direkten Umfeld. Da kann es einem schwer fallen zu glauben, sie seien sauber…
Klöden: Das ist ja genau mein Problem. Ich bin in diesem Jahr so oft getestet worden wie nie zuvor, insgesamt vierzehn Mal. Ich habe mich mehrfach gegen Doping ausgesprochen und unterziehe mich freiwillig jeder Kontrolle, die gemacht wird. Ich hatte noch nie in meiner Karriere einen „Missed-Test“, gebe immer korrekt und rechtzeitig meine Aufenthaltsorte an und wurde von den Kontrolleuren stets angetroffen. In meinem Vertrag habe ich mich bereit erklärt, bei Bedarf eine DNA-Probe abzugeben. Ich habe nie gedopt und würde es auch nie tun. Jeder der Fälle, die sie gerade genannt haben, war und ist für mich ein bitterer Schlag ins Gesicht. Alle beteuern dennoch ihre Unschuld. Ich weiß heute nicht mehr, was ich glauben soll.
Wie beurteilen Sie die derzeitigen Vorkommnisse bei der Tour?
Klöden: Wenn ich höre, wie Herr Clerc, Organisator der Tour de France sagt, dass die UCI der Tour schaden zufügen und sie zerstören wolle, habe ich den Eindruck, dass wir Fahrer nur die Marionetten in diesem offensichtlichen Machtspiel sind.
Wie geht es jetzt weiter mit Ihnen und dem Astana-Team?
Klöden: Ich musste erst einmal den Schock verdauen und habe eine kleine Auszeit genommen. Wie es mit Astana weitergeht, weiß ich nicht. Ich persönlich habe mir vorgenommen nach der ersten Enttäuschung und vielen Gesprächen mit Freunden und Bekannten weiter zu trainieren, um möglichst für die Weltmeisterschaft Ende September in Stuttgart nominiert zu werden. Ich würde mich freuen, wenn ich mich dort meinen Fans in bester Form präsentieren könnte.
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