Vorschau 21. Tour of Britain

Großes Abschiedsfestival für Thomas mit Evenepoel und Onley

Von Felix Mattis

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Geraint Thomas (Ineos Grenadiers, hier bei der Lidl Deutschland Tour) wird bei der Tour of Britain besonders im Fokus stehen. | Foto: Cor Vos

01.09.2025  |  (rsn) – Bei ihrer 21. Ausgabe wird die Tour of Britain (2.Pro) ab Dienstag zu einer ganz besonderen Angelegenheit. Denn die britischen Fans bekommen bei dem sechstätigen Etappenrennen nicht nur ein starkes Starterfeld zu sehen, sondern erleben auch die Abschiedsvorstellung ihres bis heute letzten Tour-de-France-Siegers: Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) bestreitet in seiner Heimat sein letztes Profiradrennen – und das endet auch noch in der walisischen Hauptstadt Cardiff, seinem Geburtsort, wo Sponsor Pinarello auch einige der Räder aus Thomas' 19-jähriger Profikarriere ausstellen wird.

Der 39-Jährige wird zweifelsfrei das Aushängeschild des Rennens, sportlich aber erwartet Thomas, dessen Ineos-Team zu seinen Ehren mit einem Sondertrikot starten wird, selbst nicht viel von sich. "Ich freue mich drauf, bin aber auch etwas nervös, denn ich habe ehrlich gesagt nicht das Gefühl, dass ich in tip-top Form bin", gab er am Montag in seinem Podcast 'Watts Occuring' offen zu.

"Ich will einfach einen guten Job fürs Team machen und die Woche genießen. Die Deutschland Tour hat mir gutgetan, auch wenn ich dort etwas gelitten habe teilweise. Und die Woche jetzt war gut und ich habe meine letzten Trainingseinheiten gemacht. Aber es war auch komisch, zu wissen: Okay, das sind jetzt die letzten zehn Minuten von dieser Art Belastung und so weiter."

Besonders freut sich der Waliser auf die beiden Schlussetappen, die durch seine Heimat führen werden. Das wird zweifelsfrei emotional für den Tour-de-France-Sieger von 2018. "Der Ort, an dem ich geheiratet habe, ist nur die Straße runter von unserem Teamhotel dort – und in dem haben auch viele Freunde und Familienangehörige damals geschlafen", so Thomas. Die Schlussetappe schließlich wird am nach ihm benannten Velodrom in Newport beginnen.

Sprinterfreundlicher Auftakt mit Visma-Duo in Favoritenrolle

Zuvor aber geht es von Englands Osten quer durchs Land – zwischen London und Birmingham hindurch – gen Westen nach Wales. Die ersten drei Etappen im Küstenort Southwold am Ärmelkanal sowie rund um Stowmarket und von Milton Keynes nach Ampthill dürften den Sprintern gehören. Wind könnte auf diesen Etappen natürlich eine Rolle spielen, doch die Straßen sind – typisch englisch – meist von kleinen Mauern oder Gebüsch recht gut geschützt.

Top-Favorit für die erwarteten Sprintankünfte wird der 20-jährige Brite Matthew Brennan (Visma – Lease a Bike) sein, der auch bei der Lidl Deutschland Tour bereits der schnellste Sprinter war. Er hat allerdings auch Olav Kooij an seiner Seite, der sich am Wochenende mit Platz drei beim Bretagne Classic (1.UWT) auf schwerem Terrain ebenfalls stark zeigte. Es bleibt daher abzuwarten, wie das Visma-Team da seine Rollen verteilt. Das Duo herausfordern wollen vor allem Tim Torn Teutenberg (Lidl – Trek), Alexander Kristoff (Uno-X Mobility), Alberto Dainese (Tudor), Luke Lamperti (Soudal – Quick-Step), Sam Watson (Ineos Grenadiers) und Sam Bennett (Decathlon – AG2R).

Anschließend führt die 4. Etappe südöstlich von Birmingham von Atherstone zum Burton Dassett mit einer kurzen Schlussrampe (900m bei 7,3%), an der 2019 Mathieu van der Poel im Bergaufsprint gewann. Dort dürfte es erste Zeitabstände geben – wenn auch nicht allzu große.

Onley, Evenepoel und Co. fechten Gesamtsieg in Wales aus

Die Gesamtwertung wird sich wohl vor allem in Wales herauskristallisieren. Etappe 5 führt von Pontypool zur Bergankunft an "The Tumble" – eine 5,5 Kilometer lange Schlusssteigung bei durchschnittlich 7,3 Prozent. Der Berg wird knapp 50 Kilometer vor dem Ende des nur 133 Kilometer langen Teilstücks bereits ein erstes Mal überquert und im Finale dann erneut.

Dort müssen die Kletterer um den britischen Tour-de-France-Vierten Oscar Onley (Picnic – PostNL) sowie Remco Evenepoel, Ilan Van Wilder (beide Soudal – Quick-Step), Pello Bilbao (Bahrain Victorious), Thymen Arensman (Ineos Grenadiers), Julian Alaphilippe (Tudor), Pavel Sivakov (UAE – Emirates – XRG), Aurelien Paret-Peintre (Decathlon – AG2R), Joseph Blackmore (Israel – Premier Tech), Romain Gregoire (Groupama – FDJ), Tao Geoghegan Hart und auch der deutscher Hoffnungsträger Lennard Kämna (beide Lidl – Trek) ihre Qualitäten zeigen.

Doch auch die Schlussetappe hat es in sich und spricht dafür, dass am Ende ein Mix aus reinen Kletterfähigkeiten aber auch Klassikerqualitäten gefragt ist, um die Rundfahrt zu gewinnen. Es geht vom Geraint Thomas National Velodrom aus den ganzen Tag auf und ab zum Ziel in Cardiff – und im Finale wartet zehn Kilometer vor Schluss noch eine steile Rampe am Caerphilly Mountain, die insgesamt zwei Kilometer lang ist, im Mittelteil sogar auf 1.000 Metern mit 11,5 Prozent ansteigt.

Auffällig ist, dass drei der sechs Etappen sehr kurz sind – mit nur 122,8 Kilometern (Etappe 3), 133,6 Kilometern zur Bergankunft auf Etappe 5 und sogar nur 112,2 Kilometern am Schlusstag in Cardiff. "Das heißt ein knappes Zeitlimit, das ist nicht gut", lachte Thomas in seinem Podcast.

Die Etappen der Tour of Britain 2025:

1. Etappe, 2.9.: Woodbridge – Southwold (161,4 km)
2. Etappe, 3.9.: Stowmarket – Stowmarket (169,3 km)
3. Etappe, 4.9.: Milton Keynes – Ampthill (122,8 km)
4. Etappe, 5.9.: Atherstone – Burton Dassett (186,9 km)
5. Etappe, 6.9.: Pontypoole – The Tumble (133,6 km)
6. Etappe, 7.9.: Newport – Cardiff (112,2 km)

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