Belgier sprintet auf 8. Tour-Etappe auf Platz zwei

Van Aert: “Nächstes Mal kündige ich es auf Twitter an“

Von Jan Zesewitz

Foto zu dem Text "Van Aert: “Nächstes Mal kündige ich es auf Twitter an“"
Wout van Aert (Visma - Lease a Bike) erzielte mit Platz zwei seine beste Platzierung bei dieser Tour de France. | Foto: Cor Vos

12.07.2025  |  (rsn) – Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) ist auf der 8. Etappe der Tour de France (2.UWT) endgültig im Rennen angekommen. Einem van Aert in Topform wäre im Verlauf der ersten sieben Tage der Rundfahrt einiges zuzutrauen gewesen: Auf den Windkanten am Ende der zahlreichen Etappen mit einem technischen anspruchsvollen Finale, im Zeitfahren, an der Mur de Bretagne – Rennen, die eigentlich auf den Belgier zugeschnitten wären.

So kam es nicht. Der 30-Jährige verrichtete seine Arbeit für Kapitän Jonas Vingegaard und wurde von einer Krankheit im Vorfeld der Tour daran gehindert, selbst ein Top-Ergebnis einzufahren. Einige Zuschauer hatten van Aert womöglich schon ein bisschen vergessen – "seine“ Etappen waren schließlich vorbei, es könnte eine anonyme Tour als Helfer werden, wobei er seine großen Fähigkeiten ohne Zweifel noch gewinnend einsetzen könnte.

Der Visma-Allrounder zeigte während der 8. Etappe eindrucksvoll, dass man ihn noch nicht abschreiben sollte. An einem Tag ohne nennenswerte topografische Schwierigkeiten wurde er hinter Jonathan Milan (Lidl – Trek) Zweiter im Sprint. “Es war ein schwerer Sprint mit einigen kurzen Bergaufpassagen. Darum wollte ich mitsprinten. Ich war nah dran am Sieg und bin zufrieden“, sagte er gegenüber Sporza.

Van Aert kokettiert mit den Medien

Van Aert hatte vor dem Start der Etappe noch angekündigt, dass er in Laval auf der Zielgerade nicht mitmischen werde. Eine Irreführung, die er im Ziel mit etwas Augenzwinkern wieder aufnahm: “Auch für mich ist es schön, mal ein Resultat herauszufahren. Ich hatte vor dem Rennen schon entschieden, dass ich mitsprinten werde. Ich werde es das nächste Mal auf Twitter ankündigen. Wenn man startet, hat man aber natürlich das Recht, ein Resultat herausfahren zu wollen.“

Gegen Milan war im Sprint aber doch kein Kraut gewachsen – Platz zwei war das Maximum für den Visma-Fahrer. "Die Beine waren gestern schon gut und heute wieder“, sagte van Aert. "Wie ich schon vor der Tour sagte: Es wird schwierig, einen Mann wie Milan zu schlagen, oder einen Tim, der dann durch einen platten Reifen ausfällt. Es ist schön, direkt dahinter zu sein.“

Die niederländische Equipe nähert sich einem Etappensieg an – zwei zweite und zwei dritte Plätze hat Visma bisher bei dieser Tour zu verbuchen. Neben Vingegaard ist van Aerts aufsteigende Form wohl die größte Hoffnung für die Mannschaft, aus dieser Tour etwas Zählbares mitzunehmen, auch wenn das Gelbe Trikot natürlich die absolute Priorität genießt.

Ein Wout van Aert in Topform – und mit der nötigen Motivation nach eigenen starken Ergebnissen – kann im Kampf um die Gesamtwertung das Zünglein an der Waage sein, das sah man sowohl bei der Tour 2022 und 23, als auch beim Giro d’Italia in diesem Jahr, als er Simon Yates auf der letzten Bergetappe zum Gesamtsieg verhalf. Morgen gibt es die nächste Chance für den Belgier: “Ich werde darüber nachdenken“, sagte er. "Und vielleicht poste ich es dann auf Twitter. Ich weiß nur nicht, ob ich mein Passwort noch weiß…“

Mehr Informationen zu diesem Thema

12.11.2025Arensman: “Letztendlich ist Radsport nur eine Nebensache“

(rsn) – Bei der vergangenen Tour de France feierte Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) die bisher größten Erfolge seiner Karriere. Aber nicht die auf der 14. Und 19. Etappe eindrucksvoll herausgef

04.11.2025Wellens erzählt von Pogacars Knieproblemen bei der Tour

(rsn) – Tim Wellens hat in einem Interview mit der französischen Sporttageszeitung L´Equipe konkreter über die Schwierigkeiten von Teamkollege Tadej Pogacar in der Schlusswoche der Tour de France

11.08.2025Gianetti: “Pogacar zu sein ist schön, aber nicht einfach“

(rsn) – Mauro Gianetti, der Teamchef von UAE – Emirates – XRG hat sich zum kommenden Rennkalender und zum Vuelta-Verzicht von Tadej Pogacar geäußert. Am Ende der Tour de Pologne sagte er gege

03.08.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrerinnen / 9. Etappe

(rsn) - 154 Profis aus 22 Teams sind am 26. Juli im westfranzzösischen Vannes zur 4. Tour de Frances Femmes (2.WWT) angetreten, darunter sieben Deutsche, sechs Schweizerinnen und drei Österreicheri

31.07.2025Pogacar “langweilte“ sich in der zweiten Hälfte der Tour

(rsn) – Neben dem Gelben und dem Gepunkteten Trikot sicherte sich Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) bei der Tour de France 2025 vier Etappensiege. Den letzten davon feierte der Slowene ab

30.07.2025Häuslicher Unfall: Vauquelin bricht sich den Knöchel

(rsn) – Spätestens mit seinem siebten Platz bei der 112. Tour de France hat Kevin Vauquelin (Arkéa – B&B Hotels) auch international seinen Bekanntheitsgrad deutlich erhöht. Die Freude über das

29.07.2025Zwei Tage nach der Tour: Aldag verlässt Red Bull - Bora - hansgrohe

(rsn) – Rolf Aldag und Red Bull – Bora – hansgrohe gehen ab sofort getrennte Wege. Das kündigte der deutsche WorldTour-Rennstall überraschend zwei Tage nach Ende der Tour de France an, bei der

28.07.2025Lipowitz: “Manchmal ist der Sportchef nicht glücklich mit mir“

(rsn) - Nur Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) konnte in den Bergen der Tour de France ansatzweise mit Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und dem Zweitplat

28.07.2025Im Überblick: Alle Gelbe Karten bei der 112. Tour de France

(rsn) – Drei Tage hat es gedauert, bis die UCI-Jury bei der Tour de France 2025 zum ersten Mal hart durchgegriffen und Gelbe Karten verteilt hat: Im Sturzchaos von Dünkirchen bestraften die Kommiss

28.07.2025Angst, natürlicher Schwund und finanzielle Ungleichheit

(rsn) – Die Tinte in den Radsport-Geschichtsbüchern ist gerade erst getrocknet: Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat bei der Tour de France 2025 im direkten Duell mit seinem großen Widersa

28.07.2025Vingegaards “merkwürdige Tour“ endet auf Platz zwei

(rsn) – Das große Ziel hat Visma – Lease a Bike bei dieser Tour de France verfehlt. Jonas Vingegaard musste in Paris mit der zweiten Stufe auf dem Podium vorliebnehmen, der ewige Rivale Tadej Po

28.07.2025Montmartre wirklich einmalig? Prudhomme zieht Tourmalet-Vergleiche

(rsn) – Es sollte etwas Besonderes werden. Immerhin gab es ja auch einen runden Geburtstag zu feiern. Vor 50 Jahren endete die Tour de France erstmals in Paris auf den Champs-Élysées, Ex-Telekom-T

Weitere Radsportnachrichten

17.11.2025Lipowitz will nicht zum Giro und hätte eigene Leistung bei der Tour “niemals erwartet“

(rsn) – Mit Blick auf ihre Meriten bei der Tour de France befinden sich Florian Lipowitz und Remco Evenepoel in ähnlichen Sphären. Doch was ihren Charakter angeht, könnte das Duo, das im Sommer n

17.11.2025Huens verstärkt Groupama, Verre findet neues Zuhause

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

17.11.2025Tour du Ghana: Müllers Team gewinnt Prolog – und hat morgen frei

Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird es selten

17.11.2025ASO spricht sich gegen Ticket-Einnahmen aus

(rsn) – In der Debatte um die zukünftige Finanzierung des Radsports hat die Großmacht ASO, die neben der Tour de France weitere entscheidende Rennen im WorldTour-Kalender und den ebenen darunter o

17.11.2025Road Captain will auch “persönliche Freiheit“

(rsn) – Von den noch aktiven Profis ist Kim Heiduk der letzte Deutsche, der aus einem einheimischen KT-Team, nämlich Lotto – Kern Haus, den Wechsel ins Lager der Berufsradfahrer geschafft hat. Ei

17.11.2025Ferrand-Prévot plant zwei Saisonhöhepunkte

(rsn) – Mit dem Tour-de-France-Sieg in der Tasche und einer Knöchel-OP, die noch ein paar Wochen Pause mit sich bringen wird, geht Pauline Ferrand-Prévot in den Winter und ins neue Jahr. Und damit

17.11.2025Eigene Chancen genutzt, doch für den Sieg hat es nicht gereicht

(rsn) – Vor seinem letzten U23-Jahr entschied sich der junge Österreicher Sebastian Putz für einen Wechsel. Er schloss sich dem Team Red Bull - Bora – hansgrohe Rookies an, um sich dort für zuk

17.11.2025Prag buhlt um den Grand Depart

(rsn) – Die Liste an potenziellen Grand Departs im Ausland in den kommenden Jahren wird immer länger. Auch Tschechien hat sich jetzt mit Prag in Stellung gebracht und Tour-Chef Christian Prudhomme

17.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

16.11.2025Kein Highlight, aber einige Male nah dran am Sieg

(rsn) – Die erste Saison, in der sich Alexandre Balmer (Solution Tech – Vini Fantini) komplett auf die Straße fokussierte, begann für den 25-Jährigen denkbar unglücklich. Bei der Trofeo Laigue

16.11.2025Oertzen fährt bei Garneks Überraschungssieg nächstes Podium ein

(rsn) – Einen Tag nach seinem zweiten Platz in Owocowy Przelaj (C2) hat Max Heiner Oertzen (Radsport Nagel) in Wladyslawowo-Cetniewo (C2) den nächsten Podiumplatz eingefahren. Beim Überraschungser

16.11.2025Nys nach packendem Finale in Hamme mit besserem Ende für sich

(rsn) – Dramatischer hätte der dritte Lauf zur X20 Badkamers Trofee in Hamme nicht laufen können. Nachdem sich Thibau Nys (Baloise - Glowi Lions) und Cameron Mason (Seven) nahezu über den gesamt

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)