Die Stimmen zur 7. Etappe der Tour de France

Reef: “Es ist völlig egal, wer in Gelb fährt“

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Marc Reef (Visma - Lease a Bike) | Foto: Cor Vos

11.07.2025  |  (rsn) – Auf der 7. Etappe der Tour de France 2025 kam es an der Mur de Bretagne nach 197 Kilometern zum Showdown der Top-Favoriten. Den größten Punch auf den letzten 150 Metern hatte dabei Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG), der mit seinem zweiten Tagessieg das Gelbe Trikot von Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) übernahm.

Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) konnte als einziger mit Poagacar mithalten und wurde zeitgleich Zweiter. Mit zwei Sekunden Rückstand belegte Oscar Onley (Picnic – PostNL) Rang drei vor Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale). Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) stellte sich erneut in den Dienst seines nominellen Kapitäns Primoz Roglic. Das Duo büßte im Schlussanstieg 21 Sekunden ein. Auf den letzten zehn Kilometern gab es in der Favoritengruppe  einen größeren Sturz.

Die Stimmen zur 7. Etappe der Tour de France 2025:

Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG / Sieger / Flash-Interview):
“Alle Teamkollegen waren trotz der Hitze perfekt. Wie haben viel Energie verbraucht, um unsere Körper runterzukühlen. Es war auch noch schnell und schwer. Der Plan war, dass das Team mich zum Fuß der Mur bringt. Joao (Almeida) sollte auch dabei sein, aber er war gestürzt. Johnny (Jhonatan Narvaez) hat dann die Lücke auf dem letzten Kilometer geschlossen und einen Superjob gemacht und bis zum Sprint kontrolliert. Es war super für mich.“

Oscar Onley (Team Picnic - PostNL / Dritter / RSN):
"Wie auch an den letzten Tagen gibt einem ein solches Finish viel Selbstvertrauen. Zu den Jungs ganz vorne ist es noch ein gutes Stück. In den Pyrenäen kommen noch mehr harte Tage auf uns zu. Wir werden von Tag zu Tag schauen."

Felix Gall (Decathlon – AG2R / Vierter / Eurosport):
“Ein Sieg im direkten Duell gegen Jonas, Tadej und Remco ist superschwer. Ich bin sehr zufrieden, dass ich ein gutes Resultat herausgefahren habe. Mein Fokus liegt mehr auf der zweiten und dritten Woche. Wie man sieht, habe ich alles gegeben. Ich habe mich nicht sehr gut gefühlt, gestern ging es viel besser. Die zwei heißen Tagen haben mir wohl zugesetzt. Die ersten Tage waren wie immer sehr stressig. Aber jetzt komme ich langsam mit meinem Team in einen guten Rhythmus. Ich fühle mich im Feld wohler.“

Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step – XRG/ Sechster /Sporza):
“Mit meinem sechsten Platz kann ich leben. Die Bonis sind immer da, das kann ich nicht ändern. Hoffentlich kann ich irgendwann auch Sekunden mitnehmen. Die zwei Extrasekunden, die ich verliere, sind eine Folge des Sprints und keine Katastrophe. Auf diese 12 Sekunden wird es im Klassement nicht ankommen.“

Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe / 14. /ARD): 
”Am Schlussanstieg waren wir ein bisschen zu weit hinten, als die Lücken aufgingen. Aber ich habe mein Bestes gegeben heute und ich glaube wir können ganz zufrieden sein. Bis jetzt war es eine superharte Woche, jetzt kommen zwei flache Tage, ich hoffe, dass wir uns da ein bisschen erholen können. Die Beine sind bis jetzt ganz gut und ich hoffe, das bleibt so.”

Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck / 22. / Eurosport): 
“Ich war mir ziemlich sicher, dass ich heute das Trikot verlieren werde. Ich habe es deswegen so gut wie möglich genossen. Nach vier Jahren im Gelben Trikot zur Mur de Bretagne zurückzukehren, war etwas Besonderes. Bei der ersten Überquerung wurde ich fast abgehängt und da habe ich mich an letztes Mal erinnert, als ich bei der ersten Überfahrt noch angegriffen hatte. Die Zeiten ändern sich.“

Wout van Aert (Visma – Lease a Bike / 35. / Eurosport): 
“Ich wollte wieder in der Gruppe sein. Vor der Etappe dachte ich noch, dass nur UAE das nötige Interesse und Selbstvertrauen hat, um Ausreißer zu jagen. Schnell sah ich aber, dass Alpecin ihnen geholfen hat. Und dann ist es schwer geworden, um wegzukommen. Wir haben es probiert, aber im Finale haben wir uns auf den letzten Anstieg fokussiert. Wir haben das Rennen hart gemacht, weil wir dachten, dass das ein Vorteil für Jonas (Vingegaard) ist.“

Maximilian Schachmann (Soudal – Quick-Step / 49. / ARD):
“Wir versuchen immer, die Etappe zu gewinnen. Aber es ist natürlich schwierig. Wie man sieht, kann Tadej eigentlich alles. Ich freue mich, dass Remco (Evenepoel) es versucht hat, es ist gut, dass er vorne mit dabei war, auch für den Kopf. Das Zeitfahren war schon echt klasse und ich denke, die Tendenz zeigt nach oben. Ich bin schon in der ersten Woche viel gefahren und habe meine Nase in den Wind gesteckt – natürlich spüre ich das.“

Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty / 107. / ARD): 
“Es war eine anspruchsvolle Etappe – wie bisher immer. Ich würde aber sagen, dass es gestern nochmal eine Stufe schwerer war. Heute war anstrengend, gestern war anstrengender. Der Start war extrem schnell mit über 50 km/h im Schnitt. Da habe ich mich noch sehr gut gefühlt, aber hintenraus war der Tank dann irgendwann leer."

Rolf Aldag (Sportlicher Leiter Red Bull – Bora – hansgrohe/ ARD):
“Es war ab dem Moment hektisch, an dem es aus der Gruppe heraus noch einen großen Sturz gab, zum Glück waren weder Florian (Lipowitz) noch Primoz (Roglic) mit dabei, da haben wir erstmal drei Kreuze gemacht. Wir waren dann in der Anfahrt zur Mur de Bretagne ein bisschen zu weit hinten, Florian hat es dann denke ich ganz gut kontrolliert und 20 Sekunden Rückstand sind noch im Rahmen.“

Biniam Girmay (Intermarché - Wanty / 170. / Eurosport):
“Wir werden jeden Tag besser. Wir wollen bei den Zwischensprints so viele Punkte wie möglich holen. Aber wenn ich höre, dass Pogi gewinnt, sind das keine guten Neuigkeiten. Das sind 50 Punkte für ihn. Es ist, was es ist. Morgen haben wir eine neue Chance. Heute lief es okay. Wir sind so ökonomisch wie möglich gefahren und sind gut durchgekommen.“

Marco Haller (Tudor Pro Cycling Team / 171. und Ausreißer / RSN):
"Als man gemerkt hat, dass uns das Feld nicht mehr als eineinhalb Minuten gibt, haben sich die Strapazen in Grenzen gehalten. Bei mir war es etwas blöd heute, da ich recht schnell Krämpfe bekommen habe. Dagegen kann man sowieso nichts machen, dem war ich quasi ausgeliefert. Mein erstes Ziel war dann, die erste Passage der Mur zu überstehen, um Julian Alaphilippe zu helfen, aber so ging das dann in die Hose.“

Marc Reef (Sportlicher Leiter Visma – Lease a Bike / Wielerflits):
“Wir sind mit Ausnahme eines kleinen Sturzes von Sepp (Kuss) gut durch die erste Woche gekommen. Wir haben Jonas immer in guter Position gehalten und zum Auftakt sogar noch Zeit auf einige Konkurrenten gewonnen. Unsere erste Woche bei den Massenstartetappen war sehr gut. Es ist völlig egal, wer in Gelb fährt."

Tom Steels (Sportdirektor Soudal - Quick-Step / RSN):
"Wir haben uns gut gefühlt. Es ist ein gutes Zeichen, dass es selbst nach einem stressigen Zeitfahren bei Remco (Evenepoel) von Tag zu Tag besser wird. So etwas können wir von ihm erwarten, am Ende ist es immer noch Remco, einer der besten Fahrer auf der Welt. Die wichtigste Sache ist, dass er sich jeden Tag gut erholt und sich in eine gute Form bringt."

Jhonatan Narvaez (UAE – Emirates – XRG/ Achter /Eurosport):
“Es war uns von vornherein klar, dass das die Etappe der ersten Woche sein würde, die Pogacar am besten liegt. Gleichzeitig war klar, dass es schwierig werden würde. Alle haben auf ihn als Topfavoriten geachtet, aber wir haben einen guten Job gemacht heute, denke ich. Letztes Jahr waren wir noch Konkurrenten, aber ich mag das, es ist in meiner Karriere schon öfter so gewesen, dass man das Team wechselt – so bin ich letztes Jahr für Geraint Thomas gefahren und jetzt für Tadej."


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