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10.07.2025 | (rsn) – Ein enorm hektischer Beginn, ein langer Kampf um die Gruppe des Tages und ein kompliziertes Finale: Die 6. Etappe der Tour de France durch die “Schweiz der Normandie“ war mit ihren 3.500 Höhenmetern kein einfacher Tag für die Profis. Auch nicht für das Team Red Bull – Bora – hansgrohe, das auf den 201,5 Kilometern zwischen Bayeux und Vire Normandie zwar keine prominente Rolle spielte, aber sich einigermaßen schadlos hielt.
“Es wurde richtig Rennen gefahren heute, es gab nur im letzten Drittel ein bisschen Ruhe“, sagte Florian Lipowitz, der gegenüber Primoz Roglic einmal mehr die Nase vorne hatte, im Ziel der ARD. In der steilen Schlussrampe zog der Deutsche das Tempo in der Favoritengruppe noch einmal an, wurde dann aber von den Favoriten um Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) noch überholt.
“Es war klar, dass der letzte Berg All-out gefahren wird. Ich habe alles reingeworfen, aber die letzten 200 Meter gingen mir die Beine zu, das war dann Kampf. Aber ich kann ganz zufrieden sein, denn insgesamt lief es heute dann doch ganz gut“, sagte der 24-Jährige, der zeitgleich mit Pogacar ins Ziel kam. Dagegen ging auf den letzten Metern hinter Lipowitz und Felix Gall (Decathlon – AG2R) eine kleine Lücke auf, so dass Roglic wurde mit fünf Sekunden Rückstand gewertet wurde.
Deshalb ist Lipowitz in der Gesamtwertung als Neunter mit 2:32 Minuten Rückstand auf Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) bester Fahrer eines Teams, wogegen Roglic vom achten auf den zehnten Platz zurückfiel und nunmehr vier Sekunden hinter dem Tour-Debütanten liegt. Solche marginalen Unterschiede sind während einer dreiwöchigen Rundfahrt kaum entscheidend – dennoch blieb festzuhalten, dass Roglic einmal mehr nicht mit den Besten mithalten konnte.
Noch vor wenigen Jahren wäre das für den Slowenen unvorstellbar gewesen, fühlte sich Roglic doch bei solchen Ankünften ausgesprochen wohl - nun ist die Realität offensichtlich eine andere. Red-Bull-Sportchef Rolf Aldag legte im RSN-Interview aber Wert auf die Feststellung, dass die bisherige Hierarchie erhalten bleibt: "Es hat sich nichts geändert. Wir haben immer gesagt: Florian ist an der Seite von Primoz. Das war ja mit Bedacht gewählt, unser Statement, nicht zu sagen, er ist der Helfer oder der letzte Mann, oder sonstwas, sondern er fährt die Tour an der Seite von Primoz", erklärte der 56-Jährige vor dem Etappenstart.
Allerdings war dies auch heute kein Tag, an dem sich sein Team in die Annalen der Tour 2025 eintragen konnte. So befinden sich die beiden besten Fahrer im Kampf um Gelb nach wie vor in der zweiten Reihe. Bei Red Bull ist man aber zuversichtlich, dass der große Schub noch kommt – die Frage ist, ob der durch Roglic oder Lipowitz initiiert wird.
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