Mit Zeitfahrsieg auf Platz zwei der Tour

Evenepoel: ”Ein großer Schritt in Richtung Podium“

Von Jan Zesewitz

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Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) unterstrich in Caen, dass er der beste Zeitfahrer der Welt ist. | Foto: Cor Vos

09.07.2025  |  (rsn) – Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) hat seine Zeitfahrdominanz auch auf der 5. Etappe der Tour de France (2.UWT) unter Beweis gestellt. Mit seinem soueränen Sieg erinnerte der Doppel-Olympiasieger alle Experten daran, dass er im Duell zwischen Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) auch noch ein Wörtchen mitzureden hat.

Das 33 Kilometer lange Einzelzeitfahren um Caen wurde zu einem Hochgeschwindigkeitsrennen, wie man es bei der Tour längere Zeit nicht gesehen hat. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 53,95 km/h reiht sich Evenepoel in der ewigen Bestenliste der schnellsten Tour-Zeitfahren auf Platz 5 ein. Bei Zeitfahren über 30 Kilometer Länge waren nur David Millar (2003, im Rückenwind von Pornic nach Nantes) und Tony Martin (2013 zum Mont-Saint-Michel) etwas schneller.

“Ich hatte nicht das Gefühl, noch schneller fahren zu können“, sagte Evenepoel im Siegerinterview. "Ich bin ziemlich gleichmäßig gefahren. Immer wenn es etwas bergauf ging, habe ich natürlich mehr drauf getreten als bergab. Mein stärkster Punkt war aber, dass ich mein Tempo vom Beginn am Ende halten konnte. Wir haben an den Zwischenzeiten auch gesehen, dass ich im Ergebnis immer weiter nach oben gerutscht bin. Auf den letzten sieben oder acht Kilometern habe ich auch immer weiter Zeit gut gemacht. Ich habe mir mein Tempo super eingeteilt. Alles hat gepasst.“

Eine Ansage Richtung Gesamtklassement?

Gegen seine Konkurrenten im Kampf um das Podium in Paris konnte Evenepoel jede Menge Zeit gutmachen – Pogacar ausgenommen. Beim Critérium du Dauphiné nahm er dem Slowenen auf der Hälfte der Strecke noch 48 Sekunden ab, dismal waren es nur 16. Aus drei Sekunden Zeitgewinn pro Kilometer wurden 0,5.

“Tadej ist auch sehr stark gefahren”, lobte Evenepoel den Slowenen, der Tageszweiter geworden war.. “Wenn man das mit dem Dauphiné-Zeitfahren vergleicht, hat er einen Schritt nach vorn gemacht. Das beweist, dass er in großartiger Form ist und das ist der Grund, warum er Fahrer ist, den es zu schlagen gilt. Ich habe getan, was ich konnte, um so viel Zeit wie möglich zu gewinnen und Zeit im GC gutzumachen.”

Von allen anderen Klassementfahrern konnte nur Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) den Abstand unter einer Minute halten. Im Gesamtklassement bedeutet das Platz zwei für den zweimaligen Zeitfahrweltmeister – 42 Sekunden hinter Pogacar, aber 31 Sekunden vor Vingegaard und sogar 1:48 Minuten vor Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe).

Soudal – Quick-Step liegt im Soll

”Das ist ein großer Schritt nach vorn in Richtung Podium. Aber es ist noch ein weiter Weg“, sagte Evenepoel, der aber auch einen Ausblick auf die kommenden zwei Wochen wagte. “Heute war ein erster Schritt in Richtung eines guten Klassements in Paris. Aber die Tour endet hier nicht. Jeder weiß, was nächste Woche noch wartet – und in der Woche danach. Aber es ist schön eine Etappe gewonnen zu haben.”

Seine belgische Equipe steht damit – ebenso wie Alpecin – Deceuninck – bei zwei Etappensiegen, nachdem Tim Merlier in Dünkirchen triumphiert hatte. “Unsere zwei Fahrer, die hier Etappen gewinnen sollen, haben das jetzt schon getan. Wir sind also ziemlich relaxt und können uns auf das Podium in Paris konzentrieren“, sagte der 25-Jährige.

Da dürfte es zu verschmerzen sein, dass das Gelbe Trikot, von dem der Olympiasieger vor der Tour träumte, nach dem Zeitfahren nicht auf seinen Schultern liegt. Die Tour ist noch lang.Und zudem kann er sich mit dem Weißen Trikot des besten Nachwuchsfahrers trösten.

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