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09.07.2025 | (rsn) – 33 Kilometer Einzelzeitfahren auf einem weitgehend flachen Parcours mit langen Vollgaspassagen und wenig technischen Kurven: Auf der 5. Etappe der Tour de France (Startzeiten aller Fahrer hier) rund um Caen wird erstmals bei dieser Frankreich-Rundfahrt so richtig Gesamtwertung gemacht werden. Denn auch ohne schwereren Anstieg ist der Kampf gegen die Uhr lang und schwer genug, um für Abstände zu sorgen – auch wenn man wohl nicht mit riesigen Zeitgewinnen jenseits der Minutenmarke rechnen sollte.
Der große Top-Favorit auf den Tagessieg ist natürlich Zeitfahr-Olympiasieger und -Weltmeister Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step). Schon auf einer hügeligeren Strecke wäre er das, doch auf diesem flachen Parcours kommt die Aerondynamik des Belgiers umso mehr zum Tragen.
Dazu kommt, dass einige der größten Spezialisten für einen solchen Parcours gar nicht dabei sind: Stefan Küng (Groupama – FDJ) und Joshua Tarling (Ineos Grenadiers) fehlen bei der Tour und Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) sowie Stefan Bissegger (Decathlon – AG2R) schieden schon auf Etappe 1 mit Gehirnerschütterungen aus. Evenepoels größter Herausforderer dürfte daher Europameister Edoardo Affini (Visma – Lease a Bike) sein.
Doch für Evenepoel geht es am Mittwoch nicht nur um den Etappensieg – wenn der nicht gelingt, wäre das wohl schon eine große Enttäuschung – sondern auch um die Gesamtführung. "Der Abstand beträgt 58 Sekunden, also ist der Gelbe Traum möglich", sagte der 25-Jährige nach der 4. Etappe in Rouen. "Es kann passieren!"
58 Sekunden schneller als Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) müsste Evenepoel fahren, und gleichzeitig 50 Sekunden schneller als Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike), 39 als Matteo Jorgenson (Visma – Lease a Bike) und 32 als Kévin Vauquelin (Arkéa – B&B Hotels).
Evenepoel hat den Zeitfahrkurs zwar im Vorfeld nicht besichtigt – eine Folge seiner Verletzung im Winter, wie er erklärte – doch er habe eine Video-Aufzeichnung durch seinen Trainer Koen Pelgrim und er werde schon früh am Mittwoch für eine Proberunde auf die Strecke gehen.
"Der Kurs scheint ziemlich geradlinig zu sein, absolut nicht technisch. Es gibt einen kleinen Anstieg am Anfang, aber nichts verrücktes. Es sollte mir wirklich liegen und ich bin wirklich motiviert, einiges an Zeit zurückzuholen", sagte er mit Blick auf die zu Gelb fehlenden 58 Sekunden, von denen er sich 39 an der Windkante auf Etappe 1 und drei im Zielsprint auf Etappe 4 einhandelte. Dazu noch 16 durch die Bonifikationen für die Top-Platzierungen von van der Poel und Pogacar in Boulogne-sur-Mer und Rouen.
Der Mann in Gelb, van der Poel, glaubt nicht wirklich an eine eigene Chance, an der Spitze des Klassements zu bleiben. Wenn ihm das gelänge, es wäre ein Deja-vu: Als er vor vier Jahren erstmals das Gelbe Trikot trug, eroberte er es ebenfalls auf Etappe 2 und musste es dann auf Etappe 5 in einem Einzelzeitfahren verteidigen. Damals gelang es um acht Sekunden vor Pogacar. Allerdings war van der Poel dort in Laval auch mit 39 Sekunden Vorsprung auf den Slowenen in den Kampf gegen die Uhr gestartet. Jetzt sind sie gleichauf.
"Ob ich das Trikot nach dem Zeitfahren noch habe? Neee", lachte er deshalb in der Mixed Zone nach der Podiumszeremonie in Rouen ob seiner Aussichten. "Die Chance ist enorm klein. Natürlich werde ich so schnell fahren, wie ich kann, aber realistisch gesehen bin ich das Trikot morgen los."
Selbst wenn van der Poel die Führung verlieren sollte, würde es sich für ihn aber lohnen, sich an eine gute Leistung vor vier Wochen beim Critérium du Dauphiné zu erinnern, wo er Sechster im etwas schwereren Einzelzeitfahren geworden war. Denn bleibt der Niederländer auf Tuchfühlung mit Gelb, so könnte er es durchaus in den kommenden Tagen in der Normandie und der Bretagne auch noch einmal zurückerobern. "Ich werden morgen voll fahren", versprach er jedenfalls und erzählte, dass er seit der Dauphiné sogar noch einmal auf dem Zeitfahrrad trainiert habe – aber eben nur einmal.
Die realistischsten Gelb-Kandidaten in Caen heißen neben Evenepoel aber wohl Pogacar und Vingegaard. Beide sind in herausragender Form und würden sich zwar etwas mehr Höhenmeter für den Kampf gegen die Uhr wünschen, könnten sich trotz der flachen Strecke aber vor dem Belgier halten. Pogacar verlor im Zeitfahren beim Dauphiné auf 17,4 schwereren Kilometern zwar mit 48 Sekunden erschreckend viel Zeit gegen Evenepoel, doch der Aussagekraft seiner Leistung dort traut niemand so recht über den Weg.
Der Slowene selbst hielt sich nach seinem Sieg in Rouen noch bedeckt: "Morgen gibt es den richtigen Test", sagte er und meinte: "Ich werde es einfach genießen. Aber natürlich wollen wir alle auch Gelb!"
Angesichts der Vorleistungen scheinen die Chancen von Vingegaard auf der flachen Strecke noch einen Tick besser zu sein. Er war beim Dauphiné 28 Sekunden schneller als Pogacar – und das vor allem auch auf dem schnellen zweiten Teil der Strecke. Seine Leistung dort galt für viele als die Beeindruckendste. Doch auch er lehnte sich nicht weit aus dem Fenster in Rouen: "Ich werde versuchen, ein so gutes Zeitfahren wie möglich zu fahren, und dann werden wir sehen", so der Däne. "Ja, es sind nur acht Sekunden und es kann alles passieren – aber auch van der Poel oder Pogacar oder irgendwer anderes kann ein sehr gutes Zeitfahren fahren."
Vingegaards Teamkollege Campenaerts, selbst ein echter Zeitfahr-Spezialist und Aerodynamik-Guru, der sich aber bei dieser Tour voll in den Dienst seines Kapitäns stellen will und daher wahrscheinlich am Mittwoch Kräfte sparen wird, lobte den Dänen: "Jonas ist auf dem Zeitfahrrad sehr stark und er hat extrem viel Zeit im Höhentrainingslager darauf verbracht – Chapeau!"
Gleichzeitig aber erklärte er auch, dass der flache Kurs seinem Chef von den drei Top-Favoriten am wenigsten liegen dürfte. "Dieser Kurs eignet sich besser für jemanden mit größeren Wattwerten. Das ist Tadej, denn er ist schwerer. Ein so flacher Kurs wieder dieser sollte ein Vorteil für ihn sein", meinte Campenaerts – und natürlich für Evenepoel.
Der nämlich bleibt unterm Strich der klare Favorit. Das erkannte auch Wout van Aert an, der deshalb wohl ebenfalls nicht unbedingt Vollgas geben wird. "Über morgen muss ich noch gut nachdenken, denn Donnerstag und Freitag kommen noch zwei schwere Tage", sagte er. "Früher wäre ich in einem Zeitfahren immer voll gefahren. Aber ich muss realistisch sein: Remco schlage ich sowieso nicht."
Und was ist mit Evenepoels Vorgänger als Zeitfahr-Olympiasieger? Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) wird das Gelbe Trikot in Caen sicherlich nicht erobern. Dafür liegt der Slowene mit 1:27 Minuten Rückstand auf Gelb und 29 Sekunden auf Evenepoel schon zu weit zurück. Trotzdem aber ist das Zeitfahren für ihn ein Tag der Wahrheit. Dort muss er auf die anderen Kandidaten auf den dritten Gesamtrang bei dieser 112. Frankreich-Rundfahrt so viel Zeit, wie möglich zurückholen. Und vielleicht kann er sich mit einer Spitzenleistung und einer Top-3-Platzierung im Zeitfahren wieder weit nach vorne katapultieren. "Man weiß nie, was passiert", sagte der Red-Bull-Kapitän.
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