Mal wieder Etappendritter bei der Tour

Bauhaus: “Die Extra-Magie fehlt mir“

Von Tom Mustroph aus Dünkirchen

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Hinter der ersten Garde um Tim Merlier (r.), aber vor guten Sprintern wie Sören Waerenskjold (l.) reiht sich Phil Bauhaus bei der Tour de France ein. | Foto: Cor Vos

07.07.2025  |  (rsn) - Phil Bauhaus hat seinen Frieden gefunden bei der Tour de France. Bei der von Stürzen, aber auch von teilweise sehr ruhiger Fahrt gekennzeichneten 3. Etappe kam er – mal wieder – auf einen dritten Platz. Das kennt er inzwischen. Zwei dritte Plätze gab es auch 2023. Dazu kamen jeweils zweite Plätze ebenfalls 2023 sowie im letzten Jahr. 

"Immer wieder Zweiter oder Dritter, jedes Jahr wiederholt sich das“, atmete er in Dünkirchen auf der Rolle sitzend tief durch. "Ich bin eine der Besten, ich bin schließlich Dritter geworden. Die extra Magie, die sie haben, fehlt mir aber“, meinte er gegenüber Eurosport.

Mit sich im reinen war er dennoch. "Ich bin voll zufrieden. Wir sind hier bei der Tour. Die anderen beiden vor mir – einer davon hat als Europameister ein spezielles Trikot an – sind schon ein bisschen besser als ich. Ein dritter Platz ist daher schon ganz gut“, schätzte er Leistung und Resultat ein. "Am Ende hat mir etwas die Kraft gefehlt. Ich glaubte zwar noch bis zum Ende daran, weil es Gegenwind gab und ich hoffte, dass sie etwas nachlassen. Aber sie haben saustark durchgezogen und ich kam nicht mehr am Hinterrad vorbei“, schilderte er die Situation im Finale.

Den ganzen Tag über hatte sein Bahrain-Victorious-Team schon gute Arbeit geleistet. Bauhaus war stets außerhalb des Sturzgetümmels. "Ehrlich gesagt habe ich keinen einzigen Sturz mitbekommen. Nur beim Zwischensprint habe ich gesehen, dass Philipsen am Boden lag. Ansonsten war ich gut positioniert, deswegen waren alle Stürze hinter mir“, blickte er auf den Arbeitstag zurück.

Bauhaus ist der Mann mit dem langen Anlauf

Der dritte Platz verleiht dem gebürtigen Bocholter eine weitere Prise Selbstvertrauen. "Ich weiß, ich gehöre zu den Besten“, sagte er stolz. "Nur das kleine bisschen Magie vermisse ich“, analysierte er den Unterschied zwischen sich selbst und den Allerbesten.

Das ist für Bauhaus allerdings keine neue Erkenntnis. Seit 2015, damals bei Bora – Argon 18 aktiv, dem Vorläufer-Rennstall von Red Bull, ist er im Geschäft. Später wechselte er zum Team Sunweb, hatte als größten Erfolg einen Etappensieg 2017 bei der Dauphiné. In jenem Jahr feierte er auch sein Grand Tour-Debüt mit den Plätzen 4 und 5 beim Giro d’Italia.

Bis zu seiner ersten Tour-de-France-Nominierung musste er aber lange warten und auch erneut den Rennstall wechseln. Seitdem ist er aber stets für zweite und dritte Plätze gut. Er liefert ab, verliert den Mut nicht, versucht es immer wieder aufs Neue. Dieser Wille, es auch ohne "Magie“ immer weiter zu versuchen, zeichnet Bauhaus aus. 

Von den deutschen Sprintern bei der Tour ist er der, dem ein Etappensieg am ehesten zuzutrauen ist. Bauhaus ist der Mann mit dem langen Anlauf. Und irgendwann wird er die Glasdecke durchbrechen, die ihn vom großen Traum Tour-Etappen-Sieg trennt.

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