RSNplusBei der Tour telefonische Hilfe für Bauhaus

Arndt hofft nach Wirbelbruch auf Comeback noch 2025

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Arndt hofft nach Wirbelbruch auf Comeback noch 2025"
Nikias Arndt (Bahrain Victorious) | Foto: Cor Vos

03.07.2025  |  (rsn) – Nikias Arndt (Bahrain Victorious) wird am Samstag in Lille zwar nicht am Start der Tour de France stehen, doch einige Tage vor der Frankreich-Rundfahrt gibt es dennoch gute Neuigkeiten vom 33-jährigen Norddeutschen. Nachdem er sich beim Massensturz innerhalb des Schlusskilometers von Brügge-De Panne am 26. März unter anderem eine Brustwirbelfraktur zugezogen hatte, ist Arndt inzwischen wieder auf dem Rennrad unterwegs und hofft, dass er noch in dieser Saison wieder ins Renngeschehen wird zurückkehren können.

Er befinde sich seit rund vier Wochen wieder im richtigen Training, fahre solide Grundlageneinheiten und könne nun auch langsam die Intensität wieder etwas in Richtung “Zone 2“ steigern, erklärte Arndt radsport-news.com am Donnerstag. "Das lässt mich hoffen, dass ich dieses Jahr wieder zurück ins Renngeschehen komme." Das Ziel sei ein Wiedereinstieg "irgendwann nach der Tour, aber konkretisiert ist noch nichts. Wenn es eine Deutschland Tour sein könnte, wäre das natürlich sehr schön, aber das sind nur meine ersten Gedanken dazu."

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Arndt war in den Sprintvorbereitungen des WorldTour-Eintagesrennens im gefährlichen Finale von De Panne in einen Massensturz verwickelt worden, prallte gegen einen Baum und musste sofort ins Krankenhaus gebracht werden – streng stabilisiert. "Ich habe direkt gespürt, dass etwas am Rücken ist", erzählte er nun. "Aber ich konnte meine Beine spüren."

Neben Brüchen im Wirbelkörper des achten Brustwirbels zog er sich Brüche an den Fortsätzen des ersten und zweiten Brustwirbels sowie daran anliegend an der ersten und zweiten Rippe zu. Hinzu kamen noch mehrere Rippenprellungen.

 

Phil Bauhaus (Bahrain Victorious, re.) wird bei der Tour de France ohne seinen bewährten Anfahrer Nikias Arndt auskommen müssen. | Foto: Cor Vos

 

Deshalb gab es auch sofort Entwarnung, es gehe Arndt den Umständen entsprechend gut – aber eben nur den Umständen entsprechend. Denn seine Verletzungen waren alles andere als ungefährlich. Schließlich musste seine Wirbelsäule vom siebten bis zum neunten Brustwirbel mit einer Brücke versteift werden und der zerstörte achte Brustwirbel bekam eine Zementfüllung. Operiert wurde er schon am Tag nach dem Unfall.

"Danach war die Erleichterung da, weil Teamarzt und Chirurg gesagt haben, dass die Genesung zwar dauern wird, aber keine Gefahr mehr besteht, dass das Rückenmark beschädigt wird", so Arndt, der durch die Versteifung und die Auffüllung des achten Brustwirbels auch relativ schnell wieder gehen konnte, wie er sagte. Trotzdem sei seine Beweglichkeit im Oberkörper durch die Versteifung natürlich eingeschränkt. Voraussichtlich werde die Versteifung im Winter herausgenommen, wenn bis dahin genug Physiotherapie und Muskelaufbau um den achten Brustwirbel herum stattgefunden hat.

"Es hat natürlich mental auch Spuren hinterlassen"

"Aber es hat natürlich mental auch Spuren hinterlassen, denn am Ende war es schon dicht dran, dass ich eventuell nicht mehr hätte aufs Rad steigen können, oder so", sagte er und deutete damit auch an, dass nicht nur das Radfahren unmöglich hätte werden können. "Deshalb bin ich froh, dass es nach sechs Wochen doch relativ schnell bergaufging."

Nach seinem schweren Sturz hofft der 33-jährige Arndt, noch in dieser Saison ins Feld zurückkehren zu können. | Foto: Cor Vos

In den kommenden drei Wochen nun wird Arndt zuschauen, wenn sein Team um Kumpel Phil Bauhaus bei der Tour de France um Spitzenergebnisse kämpfen. Normalerweise hätte er dort der wichtigste Leadout-Mann für den Sprinter sein sollen und Bauhaus erklärte RSN, dass es dabei aber nicht nur um die rein sportlichen Belange im Positionskampf gehe: "Auch von der mentalen Unterstützung her, ist Nikias für mich Gold wert. Er hat immer die passenden Worte für mich gefunden."

Während der Tour als Telefon-Hilfe für Bauhaus

Arndt versicherte radsport-news.com nun, dass er die auch weiterhin für Bauhaus finden wolle – wenn auch nicht vor Ort als Zimmerkollege. "Wie wir in Kontakt sind, wird von ihm (Bauhaus) vorgegeben, damit ich ihn auch nicht nerve. Aber wir werden im Austausch sein, das habe ich ihm angeboten. Er kann sich jederzeit zum Quatschen melden", erklärte der Routinier, betonte aber auch: "Er hat auch ohne mich ein gutes Team um sich und Leute wie Matej (Mohoric) haben ja auch Erfahrung."

Arndt selbst wird zu Hause vor dem TV sitzen, wenn es in die Massensprints der Tour geht, um seinem Freund zuzusehen und auf keinen Fall zu verpassen, wenn der 30-Jährige sich womöglich sogar den Traum vom Tour-Etappensieg erfüllt.

Gleichzeitig aber sei das emotional natürlich schwer, gab Arndt zu: "Es ist nicht ganz einfach, da jetzt zuzuschauen. Auch bei den anderen Rennen war Wehmut dabei, aber bei der Tour wird es jetzt natürlich am extremsten sein. Trotzdem: Es überwiegt die Freude, dass es mir wieder gut geht!"

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