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25.05.2025 | (rsn) – Carlos Verona hat dem Team Lidl – Trek den bereits sechsten Tagessieg beim 108. Giro d’Italia beschert und das gestrige verletzungsbedingte Ausscheiden seines Kapitäns Giulio Ciccone vergessen gemacht. Der 32-jährige Spanier entschied die turbulente 15. Etappe über 219 Kilometer von Fiume Veneto nach Asiago als Solist für sich und feierte damit den größten Erfolg seiner Karriere.
Verona setzte seine entscheidende Attacke aus der Gruppe des Tages heraus bereits 43 Kilometer vor dem Ziel, das er schließlich mit 22 Sekunden Vorsprung auf den Deutschen Florian Stork (Tudor) erreichte, der sich auf den letzten Metern aus der sechsköpfigen Verfolgergruppe abgesetzt hatte und als Etappenzweiter sein bisher bestes Ergebnis bei einer Grand Tour verbuchen konnte. Eine weitere Sekunde dahinter belegte der Italiener Christian Scaroni (XDS – Astana) den zweiten Platz vor den beiden Franzosen Romain Bardet (Picnic – PostNL) und Nicolas Prodhomme (Decathlon – AG2R – La Mondiale) sowie dem Italiener Filippo Zana (Jayco – AlUla).
Isaac Del Toro (UAE Team Emirates – XRG) kam in der Favoritengruppe mit 29 Sekunden Rückstand ins Ziel und verteidigte souverän sein Rosa Trikot. Dagegen konnte Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) am letzten Berg des Tages dem Tempo seiner Konkurrenten nicht folgen und büßte genau 1:30 Minuten auf den erneut souveränen Del Toro ein.
Während der Slowene im Ziel Tränen der Enttäuschung nicht zurückhalten konnte, konnte Verona sein Glück kaum fassen. “Zunächst bin ich super happy, überhaupt beim Giro dabei sein zu dürfen und mit Giulio Ciccone in einer Mannschaft aufgestellt zu werden. Ich hatte im Hinterkopf, vielleicht auch eine Etappe zu gewinnen, war aber primär hier, um für diesen großen Kapitän zu fahren. Nun hatte sich gestern alles geändert und ich wollte das heute gar nicht so sehr für mich gewinnen, sondern für ihn und das Team“, sagte der Überraschungssieger im ersten Interview im Ziel.
“Ich musste heute meine Beine sprechen lassen, nachdem Giulio so viel für das Team getan hat und für einen so guten Zusammenhalt bei diesem Giro gesorgt hat. Ich habe schon in der Fluchtgruppe überlegt, wie ich es heute am besten anstelle und wusste, dass ich immer gut positioniert sein musste. Da ich nicht der Allerschnellste bin, war mir bewusst, dass ich nach meiner Attacke auch einen gewissen Vorsprung aufbauen musste, um gewinnen zu können. Das Team hat mir währenddessen so viel Selbstvertrauen gegeben, das war heute mein Tag!“, kommentierte Verona den erst zweiten Sieg seiner Profikarriere.
Der erste datierte vom Juni 2022, als er die 7. Etappe des Critérium due Dauphiné für sich hatte entscheiden können – damals übrigens mit 13 Sekunden vor Roglic, dem großen Verlierer der heutigen Etappe. Der seinen Traum vom zweiten Giro-Sieg nach 2023 nun wird begraben müssen.
Dafür hat nun Del Toro immer bessere Chancen auf den ganz großen Coup. Vor dem dritten Ruhetag liegt der 21-jährige Mexikaner im Gesamtklassement 1:20 Minuten vor dem Briten Simon Yates (Visma – Lease a Bike). Mit 1:26 Minuten Rückstand folgt sein spanischer Teamkollege Juan Ayuso auf dem dritten Platz vor dem Ecuadorianer Richard Carapaz (EF Education – EasyPost / +2:07) und dem Kanadier Derek Gee (Israel – Premier Tech / +2:54). Roglic dagegen fiel vom fünften auf den zehnten Platz zurück, sein Rückstand auf das Rosa Trikot beträgt bereits 3:53 Minuten.
Mads Pedersen (Lidl – Trek) behauptete das Maglia Ciclamino des besten Sprinters, Lorenzo Fortunato (XDS – Astana) gewann die Bergwertung am Monte Grappa und baute dank der damit erzielten 40 Punkte seine Führung im Kampf um das Blaue Trikot weiter aus. In der Nachwuchswertung führt Del Toro vor Auyso.
Wenig später versuchte sich eine Vierergruppe mit Patrick Konrad (Lidl – Trek) zu lösen, wurde aber an der Muro di Ca`del Poggio (4. Kat) vom Feld wieder gestellt. In dieser bis zu zwölf Prozent steilen Rampe teilte sich das Feld in mehrere Gruppen. Rund 60 Mann mit allen Klassementfahrern außer Antonio Tiberi (Bahrain Victorious) bildeten nun die Spitze, an der weiter fleißig attackiert wurde.
Es dauerte jedoch bis Kilometer 70, ehe sich eine große Gruppe mit 35 Mann formierte. Mit dabei waren unter anderem wieder Konrad, Verona, die Deutschen Stork, Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost), Marco Brenner, Bergkönig Fortunato, Daniel Martinez und Giovanni Aleotti (beide Red Bull – Bora – hansgrohe) sowie Einar Rubio (Movistar).
Der Spanier war mit 4:26 Minuten Rückstand der in der Gesamtwertung bestplatzierte Fahrer. Dahinter fanden die Gruppen wieder zusammen und das Peloton fuhr mit einem Rückstand von 3:30 Minuten in den Monte Grappa (1. Kat.) hinein. In der Spitzengruppe konnten sich knapp vor dem 25 Kilometer langen Anstieg Mathias Vacek (Lidl – Trek), Davide De Pretto (Jayco – AlUla) und Nicola Conci (XDS – Astana) absetzen. Dieser Ausflug dauerte aber nur etwa fünf Kilometer.
  Das Streckenprofil der 15. Etappe des Giro d‘Italia  | Foto: Veranstalter  
Movistar hatte in der Spitzengruppe die Tempoarbeit übernommen und dahinter kontrollierte UAE Emirates – XRG den Abstand. Bis fünf Kilometer vor dem Gipfel blieb dieser bei über zweieinhalb Minuten. Dann sorgte Ineos Grenadiers für eine Tempoverschärfung und bereitete so eine Attacke von Bernal vor, die der Kolumbianische Meister zwei Kilometer vor dem Anstieg lancierte. Del Toro, Carapaz und sein Teamkollege Thymen Arensman fuhren schnell an Bernal heran und auch Gee konnte folgen.
An der Bergwertung der 1. Kategorie sicherte sich Fortunato die volle Punktzahl von 40 Zählern. Kurz danach attackierte Marco Frigo (Israel – Premier Tech) und setzte sich von der Spitzengruppe ab. Die Bernal-Gruppe hatte am Gipfel einen Rückstand von einer Minute auf die Ausreißer, das kleine Hauptfeld folgte mit rund 20 Sekunden Rückstand.
In der darauffolgenden Abfahrt schaffte die Bernal-Ayuso-Gruppe den Anschluss, danach kamen weitere Fahrer zurück, so dass sich wieder ein Feld von rund 50 Fahrern formierte, welches sich auf die Jagd nach Frigo und den anderen verbliebenen Ausreißern machte.
Das Rennen blieb auch im folgenden Flachstück turbulent. Nach weiteren Attacken entstand eine elfköpfige Spitzengruppe unter anderem mit Frigo, Stork, Verona, Pello Bilbao (Bahrain Victorious), Prodhomme und Bardet. Erst danach wurde es etwas ruhiger. Das Peloton gewährte der Gruppe bis zum Fuße des nächsten Anstiegs nach Dori (2. Kat.) über drei Minuten Vorsprung.
Hier wurde es wieder ereignisreich. Verona ließ 43 Kilometer vor dem Ziel seine Mitstreiter in der Spitzengruppe mit einer explosiven Attacke stehen und fuhr einen Vorsprung von einer Minute zu den Verfolgern heraus. Das von Ineos angeführte Feld kam zunächst nicht näher an die Ausreißer heran.
Gianmarco Garofoli (Soudal – Quick-Step), der zunächst kurz Verona folgen konnte, und Zana nahmen zu zweit die Verfolgung des Spaniers auf und hatten an der Bergwertung nur noch zehn Sekunden Rückstand.
Nun hagelte es auch im Feld wieder Attacken. Zunächst versuchte es Bernal, dann attackierte Carapaz gleich zweimal. Später versuchten sich auch Gee und Simon Yates. Alle Tempoverschärfungen wurden aber von Del Toro neutralisiert und die meisten Klassementfahrer konnten folgen. Nur Roglic geriet in große Probleme und hatte an der Bergwertung – obwohl er mit Giulio Pellizzari und Martinez noch zwei Helfer bei sich hatte - bereits eine Minute Rückstand auf das Rosa Trikot.
Veronas Vorsprung blieb stabil und betrug sieben Kilometer vor dem Ziel noch rund 50 Sekunden Vorsprung auf seine italienischen Verfolger, die wieder Gesellschaft von Stork, Bardet, Prodhomme und Scaroni bekommen hatten. Auch das Peloton raste heran, kam am Ende aber nicht mehr ganz an die Verfolger heran. Stork attackierte 300 Meter vor dem Ziel seine Gegner und fuhr mit 22 Sekunden Rückstand auf den Sieger Verona als Zweiter über die Ziellinie. Knapp dahinter folgten Scaroni, Bardet und Prodhomme.
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