Niederländerin fährt als Favoritin zur WM

Brand in Hoogerheide gleich zweimal auf dem höchsten Podest

Von Kevin Kempf

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Lucinda Brand (Baloise - Glowi Lions) gewinnt in Hoogerheide) | Foto: Cor Vos

26.01.2025  |  (rsn) – Mit einer starken Solovorstellung hat Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) in Hoogerheide das i-Tüpfelchen auf ihren Weltcup-Gesamtsieg gesetzt. Die 35-Jährige löste sich in der 2. Runde von allen Widersacherinnen und kam anschließend nie in Gefahr. Kata Blanka Vas (SD Worx – Protime) belegte einen Tag nach ihrem Sieg in Maasmechelen den zweiten Platz. Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) stürzte mehrmals und wurde dritte vor Fem van Empel (Visma – Lease a Bike), die unterwegs ebenfalls Bodenkontakt aufgenommen hatte. Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck) kam als Fünfte ins Ziel.

Brand stand schon vor dem Start als Gesamtweltcup-Siegerin fest. Nach 2021 und 2022 war es ihr dritter Triumph in der wichtigsten Rennserie. Zweite wurde van Empel vor Zoe Bäckstedt (Canyon – Sram - zondacrypto), die den U23-Weltcup für sich entschied. Marie Schreiber (SD Worx – Protime), die in Hoogerheide aufgab, war auf dem sechsten Rang die beste deutschsprachige Athletin. Deutsche Fahrerinnen konnten im Laufe der Saison keine Punkte erreichen.

Eine Woche vor der WM in Liévin heißt die Favoritin auf das Regenbogentrikot nach ihrem achten Saisonsieg und ihrem 27. Podium in ebenso vielen Rennen nun Brand. “Es ist toll den Weltcup so abzuschließen. Als ich zu Puck kam, dachte ich, dass wir zusammen weiterfahren können. Dann machte sie einen Fehler und ich musste es wagen. Die anderen kamen nie wieder an mich heran. Jetzt fahre ich mit einem tollen Gefühl zur Weltmeisterschaft“, resümierte die Niederländerin im Ziel-Interview.

In Maasmechelen landete Pieterse an den Balken noch mit dem Gesicht im Schlamm, auch in Hoogerheide blieb sie nicht von Stürzen verschont. Der erste sorgte dafür, dass Brand sich absetzen konnte. "Ich war am Limit und so ist ein Fehler schnell passiert", blickte sie zurück, um aber direkt anzufügen: "Ich freue mich über das Podium. Es war alles sehr eng zusammen heute. Mein Gefühl war gut. Ich werde nächste Woche noch die richtigen Dinge tun und dann sieht es gut aus für die WM", urteilte sie.

Die Deutschen Frauen konnten sich nicht in Szene setzen. Judith Krahl (Heizomat – Herrmann) verbuchte als 48. das beste Ergebnis der fünf Starterinnen.

So lief der Weltcup in Hoogerheide:

Helene Clauzel (Van Rysel) knüpfte in Hoogerheide an ihre besten Zeiten an, als sie regelmäßig am schnellsten aus den Startblöcken kam. Die Französin setzte sich sogar ab, wurde dann aber von van Empel zur Ordnung gerufen. Pieterse ging es auf dem matschigen Untergrund nicht schnell genug, sie übernahm die Spitze und ihrem Tempo konnte nur Brand folgen. Sechs Sekunden nach dem Duo, das den Kurs in 9:21 Minuten absolvierte, überquerten Vas und Bäckstedt die Ziellinie zum ersten Mal. Van Empel lag als Sechste weitere sechs Sekunden zurück, ihre Teamkollegin Marianne Vos, die kurz zuvor noch bei ihr war, war plötzlich verschwunden. Sie gab das Rennen auf.

Die fünftplatzierte Alvarado bekam kurz danach Gesellschaft von van Empel und Inge van der Heijden (Crelan – Corendon). Das Trio sammelte Bäckstedt auf, die Vas nicht folgen konnte. An der Spitze rutschte Pieterse in einer eigentlich unscheinbaren Kurve in den Schlamm und gab Brand so zehn Sekunden Vorsprung mit. Selbst wurde sie von der Ungarin und kurz danach von van Empel eingeholt. Eingangs der dritten Runde lag Brand 13 Sekunden vor dem Verfolgertrio, auch Bäckstedt und Alvarado waren nicht weit zurück.

Die Kräfteverhältnisse bestätigten sich in den nächsten Minuten, als die Abstände zwischen den Gruppen größer wurden. Die Frau im Weißen Trikot lag eingangs der vierten von fünf Runden 23 Sekunden vor van Empel, Pieterse und Vas. Bäckstedt sprintete 35 Sekunden hinter der Führenden auf der ansteigenden Zielgerade von Alvarado weg.

Während Brand die Deutsche Friederike Michels überrundete, stürzten hinter ihr ihre beiden Landsfrauen unabhängig voneinander aus der Verfolgung. So ging Brand 27 Sekunden vor Vas, deren 45 auf Pieterse und 49 auf van Empel auf die Schlussrunde. Dort wurde es nicht mehr spannend. Brand blieb außer Reichweite der Athletinnen hinter ihr. Vas verteidigte den zweiten Platz so wie Pieterse ihren dritten. Lediglich Alvarado zog noch an Bäckstedt vorbei.

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