Belgier gewinnt Weltcup-Auftakt in Antwerpen

Iserbyt beim Scheldecross in van der Poels Fußstapfen

Foto zu dem Text "Iserbyt beim Scheldecross in van der Poels Fußstapfen"
Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) hat den Scheldecross gewonnen. | Foto: Cor Vos

24.11.2024  |  (rsn) – Titelverteidiger Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) ist ein perfekter Start in die Weltcup-Saison gelungen. Der 27-jährige Belgier entschied in Antwerpen überlegen den Scheldecross für sich und trat damit die Nachfolge des nach wie vor fehlenden Weltmeisters Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) an, der zuletzt sechs Mal in Folge triumphiert hatte.

Iserbyt setzte sich etwa zur Hälfte des am Ufer der Schelde entlang führenden Rennens ab und sicherte sich schließlich seinen dritten Saisonsieg mit 17 Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann Laurens Sweeck (Crelan – Corendon), der vor zwei Jahren den Weltcup gewonnen hatte.

Mit 28 Sekunden Rückstand komplettierte Iserbyts Teamkollege Michael Vanthourenhout das belgische Podium. Mit Joran Wyseure (Crelan – Corendon / +0:34) und Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck / +0:44) folgten zwei weitere heimische Fahrer, die Niederländer Lars van der Haar (Baloise – Trek Lions / +0:54) und Pim Ronhaar (Baloise – Trek Lions / +1:11) belegten die Plätze sechs und sieben. Der Schweizer Kevin Kühn (Wanty-ReUz-Technord / +1:29) wurde Zehnter.

“Ich habe mich heute wirklich gut gefühlt. Ich wollte mich an diesem Wochenende selbst beweisen und das Blatt wenden. Ich war sehr selbstbewusst. Heute war es vor allem in der langen Sand-Passage schwierig, weil da überall Fußabdrücke waren. Das hat dazu geführt, dass die Lücke etwas kleiner war als von mir gewünscht. Speziell mit dem Wind war es sehr hart für mich, aber ich bin froh, es vollendet zu haben“, sagte Iserbyt, der bereits am Samstag den Exact Cross in Kortrijk dominiert hatte, im Ziel-Interview. “Bisher war meine Form gut, aber die Resultate waren es nicht Dieses Wochenende war also perfekt für mich, ich denke, es ist lange her, dass jemand das Double geschafft hat, deshalb bin ich sehr glücklich“, fügte er an.

“Heute war einer besser als ich, vielleicht sogar zwei. Michael ist auch ein gutes Rennen gefahren. Es war schwer, gegen zwei Teamkollegen zu fahren, sie waren die beiden besten Fahrer des Rennens. Ich hatte keine Antwort auf sie“, gab der geschlagene Sweeck im Ziel-Interview zu und spielte auf die Szene an, in der Vanthourenhout in der Schlussrunde wegen eines Defekts sein Rad wechseln musste. “Ich hatte eine schlechte Phase im Mittelteil des Rennens und das hat den Unterschied gemacht", sagte Sweeck und nahm seinen zweiten Platz von Antwerpen aber als gutes Omen. “Vor zwei Jahren war ich schon mal Auftaktzweiter und habe dann die Gesamtwertung gewonnen. So gesehen ist das heute positiv“, fügte Sweeck lachend an.

Der Deutsche Meister Marcel Meisen (Stevens / +4:02) kam nach einer soliden Vorstellung auf Rang 28 ins Ziel, sieben Positionen dahinter folgte U23-Titelträger Hannes Degenkolb (Heizomat – Herrmann / +5:31), der bei seinem Weltcup-Debüt den 35. Platz belegte.

Der zweite der insgesamt zwölf Weltcup-Läufe dieser Saison wird am 1. Dezember in der irischen Hauptstadt Dublin ausgetragen.

So lief der Cross-Weltcup in Antwerpen:

Europameister Thibau Nys (Baloise – Trek Lions) gelang zwar der beste Start, doch schnell zogen seine Landsleute Sweeck und Iserbyt an ihm vorbei und fuhren sich auf dem mit vielen Sand-Passagen durchzogenen Kurs einige Meter, Vorsprung heraus, ehe sich Vanthourenhout auf die erste Position vorschob. Am Ende der ersten Runde waren die ersten neun Fahrer nur durch vier Sekunden getrennt, Meisen und Degenkolb folgten Seite an Seite rund eine halbe Minute dahinter.

In der zweiten von acht Runden fuhr sich Sweeck vier Sekunden Vorsprung auf Nys, Vanthourenhiut, Iserbyt und van der Haar heraus. Kurz dahinter führte Kühn eine weitere Gruppe an. Eingangs von Runde drei hatte sich ein von Sweeck angeführtes Septett absetzen können, das aber kurz darauf nach einer Attacke von Iserbyt auseinander fiel.

Iserbyt dreht zur Halbzeit auf

Der Belgische Meister erhöhte an der Spitze weiter den Druck und lag bei Halbzeit des Rennens sieben Sekunden vor Vanthourenhout, Sweeck, Vandeputte, van der Haar und Wyseure, wogegen Nys etwas an Boden eingebüßt hatte. In der fünften Runde drehte Iserbyt regelrecht auf und baute seinen Vorsprung auf 13 Sekunden aus.

Vandeputte, Sweck und Vanthourenhout bildeten die erste Verfolgergruppe, die allerdings nur knapp vor Wyseure und van der Haar lag. Nys hatte in den Sand-Passagen einige Probleme und so den Anschluss verloren. Danach spulte Iserbyt souverän sein Programm herunter, so dass Sweeck und Vanthourenhout nur der Kampf um Rang zwei blieb. Dahinter entwickelte sich zwischen Vandeputte und Wyseure ein Duell um Rang vier, wogegen Nys, nachdem er mit seiner rechten Schulter gegen eine Streckenbegrenzung geprallt war, weitere Positionen einbüßte.

Eingangs der Schlussrunde lag Iserbyt 17 Sekunden vor Vanthourenhout und Sweeck, 28 vor Wyseure, 32 vor Vandeputte sowie 42 vor van der Haar. Nys war noch weiter zurückgefallen. Angesichts des deutlichen Vorsprungs seines Teamkollegen musste Vanthourenhout nicht mehr taktieren und ging deshalb in die Offensive. Doch dann musste der zweimalige Europameister sein Rad wechseln und Sweeck nutzt die Chance, um sich schließlich 17 Sekunden hinter dem souveränen Iserbyt den zweiten Platz zu sichern. Weitere elf Sekunden dahinter folgte Vanthourenhut auf dem dritten Platz.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.02.2025UCI veröffentlicht Cross-Weltcup-Kalender 2025/2026

(rsn) - Am Rande der Cross-Weltmeisterschaften in Liévin hat der Radsport-Weltverband UCI den Kalender für den Cross-Weltcup 2025/2026 bekanntgegeben. Große Veränderungen zu der abgelaufenen Saiso

26.01.2025Van der Poel beim GP Adrie van der Poel eine Klasse für sich

(rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) fährt ungeschlagen zur Weltmeisterschaft in Liévin. Der Niederländer gewann beim zum Weltcup gehörenden GP Adrie van der Poel in Hoogerheide a

26.01.2025Brand in Hoogerheide gleich zweimal auf dem höchsten Podest

(rsn) – Mit einer starken Solovorstellung hat Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) in Hoogerheide das i-Tüpfelchen auf ihren Weltcup-Gesamtsieg gesetzt. Die 35-Jährige löste sich in der 2. Run

26.01.2025Benz schreibt deutsche Crossgeschichte

(rsn) - Seit der Saison 2004/2005 werden im Querfeldein bei den Junioren Weltcuprennen ausgetragen. Im Premierenjahr konnte Christoph Pfingsten in Wetzikon Zweiter hinter Julien Taramarcaz werden, Ole

25.01.2025Van der Poel meldet sich nach Rippenbruch bärenstark zurück

(rsn) – Bei seinem ersten Cross in diesem Jahr hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) dort weitergemacht, wo er 2024 aufgehört hatte. Beim Comeback nach vierwöchiger Pause wegen eines R

25.01.2025Vas schlägt Bäckstedt, Niederländerinnen haben Nachsehen

(rsn) – Die Ungarin Kata Blanka Vas (SD Worx – Protime) hat in Maasmechelen den zweiten Weltcupsieg ihrer Karriere gefeiert. Im Zweiersprint verwies sie die Britin Zoe Bäckstedt (Canyon – SRAM)

19.01.2025Nys gewinnt Geduldsprobe von Benidorm, van Aert Vierter

(rsn) – Bis zur letzten Runde hatten sich die Topstars beim Weltcup in Benidorm gegenseitig angeschaut, dann setzte der Belgier Thibau Nys (Baloise – Glowi Lions) am bekannten Asphalt-Anstieg die

19.01.2025Van Empel bleibt beim Weltcup in Benidorm ungeschlagen

(rsn) – Die Niederländerin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) hat beim Weltcup in Benidorm nach einem spannenden Rennen aus einer größeren Gruppe heraus ihren zehnten Saisonsieg gefeiert. Ihr

05.01.2025Van Aert bleibt in Dendermonde ungeschlagen

(rsn) – Wie erwartet hat Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) auf einem seiner Lieblingskurse das Feld dominiert. Beim Weltcup in Dendermonde schüttelte der Belgier in Abwesenheit von Mathieu van

05.01.2025Brand krönt sich zur “Matsch-Königin“ von Dendermonde

(rsn) – Vom Weißen Trikot der Weltcup-Gesamtführenden war nach dem längsten Cross der Saison nur noch wenig zu sehen, aber es war tatsächlich Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions), die nach 55

29.12.2024Auch van der Poels Dilemma kann in Besancon nicht für Spannung sorgen

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat den Weltcup in Besancon gewonnen. Auch bei seinem fünften Saisoneinsatz fuhr er problemlos zum Sieg. Toon Aerts (Deschacht – Hens – FSP

29.12.2024Van Empel zeigt sich auch beim Weltcup in Besancon in Topform

(rsn) – Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) hat ihre Topform wieder erreicht. Beim Weltcup in Besancon war sie erneut eine Klasse für sich. Schon in der Auftaktrunde setzte sich die Niederlände

Weitere Radsportnachrichten

02.07.2025Evenepoel: “Auch bei dieser Tour geht es um Geduld“

(rsn) – Vor seiner zweiten Tour de France gibt sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) vorsichtig optimistisch. Nachdem er beim Critérium du Dauphiné gegen Tadej Pogacar (UAE – Emirates –

02.07.2025Thomas will bei seiner Abschieds-Tour nochmals alles geben

(rsn) – Als letztes der 23 Teams hat nun auch Ineos Grenadiers sein Aufgebot für die am 5. Juli in Lille beginnenden 112. Tour de France bekannt gegeben. Der britische Rennstall, der seit 2019, als

02.07.2025Die Teams für die 112. Tour de France

(rsn) – Nach drei Auslandsstarts in Folge (Kopenhagen, Bilbao, Florenz) beginnt die Tour de France erstmals seit dem Jahr 2021 wieder in ihrem Heimatland. Am 5. Juli werden im nordfranzösischen Lil

02.07.2025Giro-Zweiter Del Toro startet bei der Tour of Austria

(rsn) – Es hatte sich bereits angedeutet, aber jetzt wurde von den Organisatoren offiziell bestätigt: Auch der Giro-Zweite Isaac Del Toro (UAE – Emirates - XRG) wird am 9. Uli am Start der Tour o

02.07.2025Giro d`Italia Women im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Erstmals bereits 1988 ausgetragen, zählt der Giro d`Italia Women zu den traditionsreichsten Rennen im Frauenkalender. Radsport-news.com blickt auf die letzten zehn Austragungen der aktuell

02.07.2025Keine Bonussprints bei der Tour de France 2025

(rsn) – Bei den letzten Ausgaben der Tour de France konnten die Fahrer nicht nur im Ziel, sondern auch unterwegs an einigen ausgewählten Stellen Bonussekunden sammeln. Zur diesjährigen 112. Ausgab

02.07.2025Die fünf schweizerischen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Mehr als fünf Schweizer bei einer Tour de France gab es zuletzt 2021. Damals waren sechs Eidgenossen am Start des größten Radrennens der Welt. Das ist immer noch weit weg vom Rekordjahr 1

02.07.2025Die drei österreichischen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Vom kleinen Zwischenhoch, das 2022 und 2023 gleich sechs österreichische Tour-Starter lieferte – und damit fast so viele wie aus Deutschland – haben sich die Fahrer aus der Alpenrepubli

02.07.2025Das Reglement der Tour de France auf einen Blick

(rsn) – Jeder Radsportfan kennt die Wertungstrikots und weiß meist auch, was sie symbolisieren. Das Gelbe Trikot geht an den Zeitschnellsten, das Grüne an den Punktbesten, das Gepunktete an den F

02.07.2025Das Preisgeld: Wie viel gibt´s wofür bei der Tour de France 2025?

(rsn) - Von Lille nach Paris - über 21 Renntage, zwei Ruhetage und 3338 Kilometer - das ist die Tour de France 2025. Mehr als 80 Stunden Rennzeit werden die Fahrer auf ihrem Weg durch Frankreich im

02.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

01.07.2025Red Bull - Bora - hansgrohe im Sondertrikot zur Tour de France

(rsn) - Das Team Red Bull - Bora - hansgrohe wird in einem Sondertrikot zur 112. Tour de France antreten. Zu Ehren der ´Grande Nation´ tauscht der deutsche WorldTour-Rennstall sein normales Trikot f

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)