Brand verschenkt zweiten Platz in Ruddervoorde

Alvarado schlägt zum Superprestige-Auftakt trotz Sturz van Empel

Von Kevin Kempf

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Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix - Deceuninck) hat den ersten Superprestige-Lauf der Saison gewonnen. | Foto: Cor Vos

20.10.2024  |  (rsn) – Zum dritten Mal in Folge hat Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck) in Ruddervoorde den Auftakt zur Superprestige-Serie gewonnen. Kurz hinter ihr verschenkte die zufrieden ins Publikum winkende Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) Platz zwei an Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike), die auf den letzten Metern noch an der Niederländischen Meisterin vorbei sprintete.

Vierte wurde die Italienische Meisterin Sara Casasola (Crelan – Corendon), die zuvor das Spitzenquartett komplettiert hatte. Als Fünfte überquerte Laura Verdonschot (De Ceuster – Bouwpunt) den Zielstrich.

Alvarado sicherte sich in Ruddervoorde sogar ihren vierten Erfolg insgesamt, wobei auch die meist übermächtige van Empel. “Ich weiß nicht, was es ist. Matsch, nass, trocken – es ist mir hier alles egal“, lachte die Siegerin im Ziel-Interview. “Ich bin gut gestartet, wurde dann aber von allen Seiten überholt. Das Tempo war beständig hoch und es war nicht leicht, wieder nach vorn zu kommen. Als das geklappt hatte, begann das taktische Spiel“, so Alvarado.

“Das war ziemlich schwer. Durch die technischen Passagen entstanden immer wieder Lücken. Ich habe die einige Mal Lücken schließen müssen und dachte, dass mich das in der Vierergruppe vielleicht das Podium kosten würde. Letztendlich hat Lucinda die Gruppe auseinandergefahren und ich wusste, dass das ein Alles-Oder-Nichts-Moment war“, erklärte Alvarado weiter. Die 26-Jährige, die als technisch beste Fahrerin des Feldes gilt, machte vor allem in den Kurven den stärksten Eindruck und schloss als einzige der drei Verfolgerinnen die Lücke nach vorn.

Als sie Brand im Finale überholt hatte, rutschte sie dann aber in einer Kurve weg. “Ich habe kurz geflucht, denn das passte mir nicht so gut in den Kram“, lachte sie. “Ich habe die anderen aber auch aufgehalten, das war mein Glück. Als ich als Erste wieder weg war, habe ich bis zum Ziel voll durchgezogen. Das hat gut geklappt“, resümierte Alvarado.

Ihren sicheren zweiten Rang verschenkte Brand auf der Zielgerade noch. Als sie von van Empel überholt wurde, hob sie erst lamentierend die Hand, ehe sie sich dann aber selbstkritisch gegen den Kopf schlug. “Ich guckte mich um und es wirkte so, als würde Fem auch nicht sprinten. Aber ja…das ist einfach der dümmste Fehler, den man machen kann. Das ist klar. Man muss einfach bis zum Zielstrich fahren. Sie hat das völlig zurecht gemacht. Auch im Alter kann man noch lernen“, gab sich die 35-Jährige selbstkritisch.

So erhielt van Empel den zweiten Platz auf einem Kurs geschenkt, der ihr nicht lag, da sie ihre Kraft wegen der vielen Kurven und Hügel kaum einsetzen konnte. “Das war heute nicht mein Tag. Ich war unkonzentriert, aber auch das gehört dazu. Immerhin war meine Schlussrunde gut“, bilanzierte die 22-Jährige nicht unzufrieden.

Im Klassement liegt Alvarado mit 15 Zählern einen Punkt vor van Empel und derer zwei vor Brand. Das zweite der acht Superprestige-Rennen findet am 27. Oktober in Overijse statt.

So lief die Superprestige in Ruddervoorde:

Zwar entschied Leonie Bentveld (Pauwels Sauzen – Bingoal) den Startsprint des ersten Superprestige-Laufs der Saison für sich. Auf dem kurvigen Kurs fuhr dann aber Brand der Konkurrenz schnell davon. Van Empel setzte sich Mitte der zweiten Runde an die Spitze der Verfolgerinnengruppe, die sie anschließend schnell auseinander zog. Nur Casasola konnte der Weltmeisterin folgen, wobei Alvarado ihren Rückstand auf das Duo wettmachte.

Brand überquerte den Zielstrich sieben Sekunden vor ihren drei Verfolgerinnen. Alvarado übernahm anschließend das Kommando und schloss innerhalb weniger Minuten die Lücke zur Spitzenreiterin, wobei van Empel zwar Probleme hatte, aber letztendlich doch mitgehen konnte.

In der vierten von sechs Runden wurde van Empel erstmals aktiv. Von ihrem Versuch komplett unbeeindruckt zeigte sich Casasola. Alvarado und Brand dagegen hatten mehr Mühe, konnten kurz darauf aber doch aufschließen. In der vorletzten Runde löste sich Brand aus dem Quartett, Alvarado versuchte zu folgen und nahm die Schlussrunde zwei Sekunden nach Brand in Angriff. Van Empel und Casasola lagen je acht Sekunden zurück.

Alvarado stürzt, siegt aber dennoch

Zur Mitte der Runde hatte sich Alvarado an das Hinterrad der Führenden herangekämpft, ein Überholmanöver glückte ihr in den technischen Passagen allerdings zunächst nicht. Im letzten Renndrittel zog sie auf einer Gerade dann aber doch an ihrer Landsfrau vorbei, die wiederum alles gab, um die Scharte auszuwetzen. In einer Kurve nach der Sandpassage stürzte Alvarado und blockierte die Ideallinie, so dass Brand nicht an ihr vorbeikam. Dafür schloss van Empel wieder auf.

Auf den letzten Metern riss Alvarado wieder eine Lücke und sprintete schließlich zum Sieg im ersten Klassementcross der Saison. Die augenscheinlich zufriedene Brand ließ austrudeln, was van Empel ausnutzte, um sich noch den zweiten Platz zu sichern.

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