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29.09.2024 | (rsn) – In seinen bisher sechs Jahren als Radprofi hat Tadej Pogacar nicht weniger als 85 Siege eingefahren. Bei Straßen-Weltmeisterschaften ist der 26-jährige Slowene im Kampf um Gold bisher allerdings leer ausgegangen – als bestes Ergebnis steht der dritte Platz im letztjährigen Straßenrennen von Glasgow zu Buche. In der schottischen Metropole reichte es hinter Mathieu van der Poel und Remco Evenepoel zu Bronze.
Im WM-Straßenrennen von Zürich zählen Titelverteidiger van der Poel und Zeitfahrweltmeister Evenepoel wieder zum Kreis der Favoriten. Als erster Kandidat auf das Regenbogentrikot wird allerdings Pogacar gehandelt, zumal der 273,9 Kilometer lange Parcours mit seinen 4.470 Höhenmetern wie gemacht für Pogacar scheint.
Angesichts seiner unglaublichen Siegesserie in diesem Jahr – zu den Gesamtsiegen beim Giro und der Tour kommen unter anderem noch Triumphe bei schweren Eintagesrennen wie Stade Bianche, Lüttich-Bastogne-Lüttich oder zuletzt dem GP de Montréal – lässt sich kaum ein Szenario vorstellen, bei dem Pogacar nicht den Weltmeistertitel mit nach Hause nehmen sollte.
“Ich bin auf alles vorbereitet“, sagte der Kapitän des slowenischen Teams auf einer Pressekonferenz am Freitag. Zwar muss Slowenien nach einem Trainingsunfall auf Gravel-Weltmeister Matej Mohoric verzichten. Das dürfte die Aussichten des Top-Favoriten aber nicht schmälern, zumal Pogacar ausgesprochen ambitioniert ist. “Das Regenbogentrikot ist wirklich etwas Besonderes. Es ist einzigartig, jeder will es. Du kannst dieses Trikot ein Jahr lang tragen und es bedeutet, dass du der beste Fahrer der Welt bist. Ich strebe schon seit einigen Jahren wirklich nach diesem Titel. Das ist natürlich ein großes Ziel für mich“, betonte Pogacar.
Der Bronzemedaillengewinner von Glasgow schätzt nicht nur Evenepoel sehr stark ein, sondern attestiert auch van der Poel gute Chancen auf die Titelverteidigung. “Mathieu wird in der Schlussrunde dabei sein. Ich denke, er ist im Moment in sehr guter Form. Ich habe auch gehört, dass er im Sommer eineinhalb Kilo abgenommen hat. Vielleicht hat er sich die ganze Zeit auf dieses Rennen vorbereitet“, sagte er.
Zwar ist das slowenische Aufgebot durch Mohorics Ausfall geschwächt, dennoch gehört es zu den stärksten des Feldes. “Wir haben zwei, vielleicht sogar drei sehr starke Karten, mit denen wir im Finale des Rennens spielen können“, sagte Pogacar und meinte damit vor allem Primoz Roglic, dem der Parcours ähnlich gut liegen dürfte wie ihm selbst.
Der Vuelta-Gesamtsieger enttäuschte zwar mit Rang zwölf im Zeitfahren, wo er auf den letzten Metern von Filippo Ganna sogar überholt wurde. Für das Straßenrennen aber sieht sich Roglic gerüstet, wie er betonte. “Ich fühle mich gut. Wie ich mich ach 250 Kilometern fühle, ist eine andere Frage“, scherzte der 34-Jährige, dessen Ziel es ist, in der Spitzengruppe die Schlussrunde zu erreichen. “Ich bereite mich darauf vor, im Finale dabei zu sein.“
Während Nationalcoach Uros Murn auf der Pressekonferenz seinen beiden Stars ähnlich gute Chancen einräumte – "Es ist mir egal, wer gewinnt, solange wir gewinnen" -, hob Roglic seinen Teamkollegen auf den Favoritenschild. "Tadej gewinnt all diese Eintagesrennen, also ist er einer der Besten der Welt. Ich mache nur ein paar pro Jahr oder gar keine. Deshalb sehe ich diese WM als große Herausforderung", erklärte er.
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