Skjelmose ist WM-Kapitän

Dänemarks Dilemma: Wohin mit Pedersens Topform?

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Dänemarks Dilemma: Wohin mit Pedersens Topform?"
Wohin mit der Form? Mads Pedersen glänzt zwar gerade auf seinem Paradeterrain, muss bei den Meisterschaften aber auf zu leichtem bzw. zu schwerem Terrain ran. | Foto: Cor Vos

19.09.2024  |  (rsn) – Mads Pedersen weiß, wie es sich anfühlt, Weltmeister zu werden. 2019 fuhr er im Regen von Harrogate mit Matteo Trentin und Stefan Küng auf die Zielgerade, nur um seinen Begleitern dort im Sprint nicht den Hauch einer Chance zu lassen. Damals galt der Däne noch als Überraschungssieger. Heute ist das anders.

Pedersen, das bewies er bereits bei jenem WM-Rennen 2019, zählt zu den härtesten Fahrern im Peloton. Jenseits der 250 Kilometer kann der 28-Jährige seine Stärken am besten ausspielen. Schlechtes Wetter dazu bremst ihn nicht. Beides steht nun auch für die anstehenden Welttitelkämpfe in Zürich wieder auf dem Programm. Doch Pedersen zählt dennoch nicht zum absoluten Favoritenkreis in der Schweiz.

Der Däne befindet sich in einem Dilemma streckentechnischer Art. Obwohl er sich seit Wochen in Topform befindet – Dänemarks Nationaltrainer Anders Lund spricht im Ekstra Bladet von einer “Wahnsinnsform“ – und das gerade wieder mit einem Sieg bei der Luxemburg-Rundfahrt bestätigte, gibt es für ihn bei den ganz großen Wettkämpfen gerade wenig zu holen. Das Europameisterschaftsrennen, in dem er trotz eines harten Ausreißversuchs im Sprint noch auf Rang sechs fuhr, war für ihn zu leicht. Und der Parcours des WM-Rennens dürfte vermutlich etwas zu schwer werden. Zumindest dann, wenn die Konkurrenten Remco Evenepoel und Tadej Pogacar heißen.

Dänemark will ein offensives Rennen

Auf dem Papier geht deshalb auch Mattias Skjelmose als Kapitän der dänischen Auswahl ins Rennen, wie Coach Lund bestätigte, so ihn sein Sturz in Luxemburg nicht allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen hat. Auch er lieferte zuletzt. Nach einem schweren Start und einer unrunden ersten Hälfte bei der Vuelta arbeitete sich der 24-Jährige bis Madrid noch auf den fünften Rang in der Gesamtwertung nach vorne. Doch auch er dürfte sich im Duell gegen Pogacar schwertun. Deswegen müssen sich die Skandinavier etwas anderes einfallen lassen. “Wir müssen eine Strategie an den Tag legen, bei der wir unsere Vorteile daraus ziehen, dass wir mehrere Fahrer in Topform am Start haben“, machte Lund deswegen auch klar.

Neben Skjelmose und Pedersen sollen Michael Valgren, Jakub Fuglsang, Frederik Wandahl und Andreas Kron das Straßenteam der Dänen bilden, wobei das ergänzende Quartett mit Helferrollen betraut werden dürfte, wobei auch Kron aktuell positiv auffällt. “Einer unserer Methoden könnte es sein, das Rennen etwas früher zu eröffnen.“ Offensiv fahren also. Auch das ist eine Stärke von Pedersen, der zudem auch keine Probleme damit hat, mannschaftsdienlich zu fahren. Bei Paris-Nizza, beim Criterium du Dauphiné und auch bei der Tour hat er das zur Genüge bewiesen.

Gut möglich also, dass Pedersen beides vereint: Früh angreifen, um Skjelmose zu helfen. Es dürfte gleichzeitig seine einzige Chance auf Edelmetall in Zürich sein. Allerdings kennt sich der Ex-Weltmeister mit Überraschungen in WM-Rennen auch ziemlich gut aus.

Mehr Informationen zu diesem Thema

17.03.2025Weltmeisterschaften in Zürich sorgen für Millionen-Minus

(rsn) – Die Straßen-Weltmeisterschaften in Zürich waren aus finanzieller Sicht ein Desaster. Wie der organisierende Verein Rad- und Para-Cycling-WM Zürich 2024 vermeldete, haben die Titelkämpfe

08.11.2024Radsport-Gemeinde nimmt Abschied von Muriel Furrer

(rsn) – Sechs Wochen nach ihrem Tod ist der im Alter von 18 Jahren im WM-Straßenrennen der Juniorinnen bei den Weltmeisterschaften von Zürich verunglückten Muriel Furrer in einem Abschiedsgottesd

05.10.2024Starkregen: 5. Etappe des CRO Race wird verkürzt

(rsn) – In Folge von heftigen Regenfällen, die in Kroatien viele Straßen unter Wasser setzten, haben die Organisatoren des CRO Race (2.1) in Kroatien die 5. Etappe verkürzen und den Start verschi

03.10.2024Kommentar: Auf Technologie zu verzichten, ist grob fahrlässig

(rsn) – Eine Woche ist vergangen, seit Muriel Furrer im WM-Straßenrennen der Juniorinnen in der Abfahrt durch die Schmalzgruebstrasse im Wald hinunter nach Küsnacht gestürzt ist und sich dabei ei

02.10.2024Offener Brief: Letten beklagen sich über van der Poels Aktion

(rsn) – Nach einer großartigen Vorstellung musste sich der Lette Toms Skujins am Ende des WM-Straßenrennens von Zürich im Sprint um die Bronzemedaille dem Niederländer Mathieu van der Poel gesch

01.10.2024Staatsanwaltschaft bestätigt: Furrer “gewisse Zeit“ unentdeckt

(rsn) – Erstmals haben sich die Kantonspolizei Zürich und die zuständige Staatsanwaltschaft zum tödlichen Unfall der Schweizerin Muriel Furrer geäußert. Die 18-Jährige hatte sich im WM-Straße

30.09.2024Merckx: “Pogacar ist der Allerbeste“

(rsn) – Mit seinem Triumph im WM-Straßenrennen von Zürich hat Tadej Pogacar eine weitere Rekordmarke erreicht. Wie vor ihm nur Eddy Merckx (1974) und Stephen Roche (1987) ist es dem Slowenen gelun

30.09.2024Evenepoel verpasst in Zürich sein zweites Gold-Double

(rsn) – Nach Olympia-Gold im Zeitfahren und im Straßenrennen träumte Remco Evenepoel auch vom weltmeisterlichen Double. Der erste Teil seines Vorhabens gelang dem Belgier, als er im Zeitfahren von

30.09.2024Van der Poel: “Es gab nur einen Ausnahmefahrer“

(rsn) – Tadej Pogacar und Remco Evenepoel hießen die großen Favoriten für das WM-Straßenrennen von Zürich. Dagegen wurden Titelverteidiger Mathieu van der Poel angesichts des schweren Kurses mi

30.09.2024Hirschi fährt smart, hat aber nicht das nötige Glück fürs Podium

(rsn) – Marc Hirschi war der große Hoffnungsträger der Schweizer Fans bei den Heim-Weltmeisterschaften in Zürich. Der 26-Jährige galt nach seinem überragenden Spätsommer mit sechs Siegen in 15

30.09.2024Alaphilippe kugelt sich bei WM-Sturz die Schulter aus

(rsn) – Bei seinem Sturz im frühen Stadium des WM-Straßenrennens hat sich Julian Alaphilippe die Schulter ausgekugelt. Das teilte sein Team Soudal – Quick-Sep noch am Sonntag mit. Der zweimalige

29.09.2024Pogacars “dummer“ Angriff endete im Regenbogentrikot

(rsn) – Statistisch war es nur die drittlängste Solofahrt im Straßenrennen der Männer aller Zeiten, aber das Feuerwerk, das Tadej Pogacar bei den Weltmeisterschaften in Zürich über die letzten

Weitere Radsportnachrichten

05.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

04.07.2025Alles Wissenswerte zur 112. Tour de France

(rsn) – Am 5. Juli beginnt in Lille die 112. Tour de France. Erhofft wird ein Duell um den Gesamtsieg zwischen dem dreimaligen Sieger Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und dem Gewinner von 20

04.07.2025Nach Grün in Nizza hofft Girmay auf Gelb in Lille

(rsn) – Erstmals seit 2020, als Alexander Kristoff in Nizza den Grand Départ für sich entscheiden konnte, bietet sich zum Auftakt der Tour de France den Sprintern die große Chance auf das Gelbe T

04.07.2025Zum Auftakt im Norden stehen die Zeichen auf Sprint Royal

(rsn / ProCycling) – Im Norden Frankreichs beginnt die Tour de France 2025. Knapp 185 Kilometer absolviert das Peloton in einer langen Schleife rund um Lille, das nach 1960 und 1995 bereits zum drit

04.07.2025Lipowitz will die Tour genießen und Roglic “bestmöglich unterstützen“

(rsn) – Spätestens nach seinem dritten Platz beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) sind die Erwartungen an Florian Lipowitz nochmals gestiegen. Die Tour-Generalprobe hatte sein Team Red Bull – Bor

04.07.2025Aldag: “Wir haben alles gemacht, um die Tour zu gewinnen“

(rsn) - Red Bull – Bora – hansgrohe nimmt den zweiten Anlauf, um mit Primoz Roglic die Tour de France zu gewinnen. Darauf hat sich das einzige deutsche WorldTour-Team vorbereitet. Was die Raublin

04.07.2025Wechselt Groenewegen zu Unibet - Tietema Rockets?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.07.2025Statt dem Duell gegen Vingegaard erneut eine Pogacar-Show?

(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri

04.07.2025Bauhaus will im ´Freestyle´ an die richtigen Hinterräder

(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar

04.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli

04.07.2025Brilliert Milan bei seiner Tour-Premiere?

(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse

04.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)
  • Grand Prix Kahramanmaras (1.2, TUR)